Review
Thunderstorm (IT) - As We Die Alone
Eigentlich sollte das ja nicht so mein Ding sein. Thunderstone aus Italien machen Doom, und das ist ja bekanntlich nicht nur ein schönes Spiel, sondern auch, um mal wieder eine literarische Attacke in Runde zu werfen, die musikalische Entdeckung der Langsamkeit.
Um so positiver fällt die Bilanz zum mittlerweile vierten Album der Herren Fabio Bellan, Omar Roncalli (keine Zirkus-Affinität) umd Attilio Coldani aus. Serviert wird eine astreine Mischung als authentischen, also frühen Black Sabbath-Grooves und Melodien, die das Ganze immer wieder vor der Überdoomung retten. Sollte sich Ozzy jemals aufs Altenteil begeben - was in den nächsten 20 Jahren wohl nicht zu erwarten ist - der gute Fabio könnte ihn authentisch replatzieren. So schleudern sie uns, ganz im Sinne von anderen Sabbath-Eleven wie Candlemass oder Trouble, lava-artige Riffmonster entgegen, die aber immer melodiegetrieben sind, vom Opener "Hawking Radiation" über das dinosaurierhaft plattwalzende "Death Rides On The Highway" bis hin zum Highlight der Scheibe, der finsteren Ballade "We Die As We Dream... Alone". Man merkt schon, locker-flockig ist die Atmosphäre keineswegs, so auch in "The Mad Monk", das einen an den launigen Christopher-Lee-Film Rasputin The Mad Monk gemahnt (das waren halt noch Titel).
Den Abschluss macht dann ein krachiges Cover des Jimi-Hendrix-Klassikers "Voodoo Child", das wieder zeigt: man muss schon einiges eingepfiffen haben, um Hendrix zu verstehen. Aber das macht nichts, die Scheibe kann in jedem Fall für sich stehen. Eine gern genommene Alternative zum sonst oft angetroffenen Einheitsbrei. Am 12. April spielen sie übrigens im Metropolis. Das sollte man sich gönnen.
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