Review
Greylevel - Opus One

VÖ: 23. März 2007
Zeit: 58:59
Label: Progrock Records
Homepage: www.greylevel.com
Mit Opus One debütieren drei gelangweilte Kanadier, die sich dem ausgefeilten Progressive Rock verschrieben haben. Derek Barber, seine Frau Esther und ein Freund des Ehepaars namens Richard Shukin war das zuhause sitzen, auf dem Klavier klimpern und für den Hausgebrauch aufnehmen nicht mehr genug. Sie hatten das dringende Bedürfnis, ihre kompositorischen Glanzleistungen, bei denen sie sich von Progressive Rock beeinflusst fühlen, der Welt zu Gehör zu bringen. Nur dass sie das mit dem Rock nicht richtig verstanden haben: Härte sucht der anfangs noch geneigte Hörer auf dieser Scheibe vergebens.
Gleich beim Opener "Sojourn" merkt man, womit man es hier statt dessen zu tun hat: langsame Klänge, teilweise fast psychedelisch anmutend, viel Akustikgitarre, viel zwölfsaitige Gitarre, viel Keyboard. Und ein Gesang, der einem die Fußnägel hochrollt, wenn die Frau den Mund aufmacht. Was hier gleich im Anfangstrack als zweistimmiger Chor zwischen Derek und Esther Barber dargeboten wird, klingt so dermaßen falsch, dass es kein Spaß mehr ist. Beim zweiten Song, "Taken", gibt Derek mehr Töne von sich als dass er sänge. Melodie also Fehlanzeige, aber immerhin trifft er die Töne, auf die er zielt. Die Musik zur Trällerei ist recht schön - falls man völlig langweilig klingende, kein Profil besitzende und am Ohr des Hörers ohne Eindruck vorbei rauschende Musik schön findet. Man mag einwenden, dass das eben komplexe Klangwelten sind, in die man sich versenken muss, um sie zu verstehen. Na dann viel Spaß. Eine knappe Stunde wurde aufgeteilt auf gerade mal sechs Stück epische Werke - das Längste hat 16:54 Minuten, wer sich da versenken kann ohne einzuschlafen, verdient Respekt.
Also, Leute: Wenn ihr ein unruhiges Baby daheim habt, für das ihr garantiert funktionierende Einschlafklänge sucht, seid ihr hier genau richtig. Wobei sich die Frage stellt, wer seinem Kind sowas antun will. Dann doch lieber Anathema...
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