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Gallhammer - The Dawn Of...

Gallhammer - The Dawn Of...
Stil: Black Metal
VÖ: 23. Februar 2007
Zeit: CD 48:16 - DVD ca.110 Min.
Label: Peaceville Records
Homepage: www.gallhammer.com

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Im fernen Japan scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Wo sich andere Bands hierzulande um den Innovationspreis prügeln, frönen die drei Damen hier ihrer Leidenschaft für alten Black Metal. Die holde Weiblichkeit hat sich erst vor fünf Jahren zusammen gefunden und bereits ihr Debut Hello From The Gutter im Jahre 2004 an den Mann/die Frau gebracht. Bevor sie jedoch bei ihrem neuen Label Peaceville Records den Nachfolger einspielen, spendieren sie uns mit The Dawn Of... quasi eine Sammlung ihres bisherigen Schaffens. Dabei, und das sei eingangs erwähnt, handelt es sich um Demo- und Probeaufnahmen, die für die Nachwelt auf CD gebannt wurden. Somit kann sich wohl jeder denken, wie es um die Soundqualität beschaffen ist.
Doch genau dieses Dumpfe ist es, was den Songs den zusätzlichen Flair gibt. Denn er passt genau wie der berühmte Arsch auf den Eimer. Man sieht es den zierlichen Damen nicht an (von wegen holde Weiblichkeit), aber was sie uns hier auftischen, ist echter, primitiver und ein extrem räudiger Bastard aus Black Metal mit einem Schuss Punk. Und wenn ich nun noch erwähne, dass einer der Haupteinflüsse Hellhammer sind, dann ist klar, wohin die Reise geht. Dabei brechen die Damen nicht in Geschwindigkeitsgebretter aus, hier regiert der langsame, zähflüssige Black Metal. Lediglich bei "Cruzifixion" durchbrechen sie nach einem kurzen, langsamen Beginn die Slow-Mo-Wand und poltern punkig durch die Walachei. Der Rest ist wie gesagt hauptsächlich langsam gehalten, so dass sich die heißeren Krächzlaute der Damen (die Vocals werden schwesterlich geteilt) bestens entfalten können. Dabei überkommt einem das Gefühl, dass die "Stimme" als weiteres Instrument benutzt wird, denn großartige Worte kann man nicht ausmachen. Großartigen Qualitätsstandards wird diese CD mit Sicherheit nicht gerecht und wer auf klar und druckvoll produzierten Black Metal steht sollte um dieses Teil einen weiten Bogen machen. Wem es allerdings nicht räudig genug sein kann, wird an diesem Trio seine wahre Freude haben. Da fühlt man sich doch glatt wieder in die Anfänge der 80er zurück versetzt, als kaum eine Band ihre Instrumente wirklich beherrschte.

Die diesem Digi-Pack beiliegende DVD zeigt dann die drei Damen bei ihrer Arbeit auf diversen Bühnen Japans. Insgesamt werden hier Ausschnitte aus sechs verschiedenen Shows gezeigt, die zwischen Februar 2005 und Juli 2006 aufgenommen/mitgeschnitten wurden. Da darf es auch nicht weiter stören, dass aufgrund des vorhandenen Songmaterials manche Songs nicht nur doppelt, sondern auch drei- bis vierfach gehört/gesehen werden. Eine großartige, technisch aufwändige Produktion darf man hier allerdings nicht erwarten. Überwiegend bedient man sich dabei nur einer Kamera, die entweder fest am Mischpult stationiert ist oder eben per Hand bedient wird. Dabei kann es schon mal vorkommen, dass der ein oder andere Kameraschwenk oder -zoom ins Leere läuft, was aber zum Charme dieser DVD beiträgt. Eben eine richtig schöne Underground-"Produktion". Auch schwankt die Soundqualität erheblich. Dröhnt der eine Gig noch vollkommen übersteuert und als grobe Soundkulisse durch die Boxen, kommt beim letzten Mitschnitt von Tokio Watts (14.05.2005) kaum was rüber, so leise und unscheinbar ist hier der Sound. Hervorzuheben ist hier jedoch unbedingt der Auftritt in Osaka, gleichzeitig der älteste Mitschnitt. Nicht nur, dass hier dieser Gig mit mehreren Kameras eingefangen wurde, auch der Sound ist hier am klarsten und differenziertesten. Und mit kleineren visuellen Effekten wird auch noch gearbeitet. Zudem sind hier auch die Zuschauer, die gleich beim ersten Song einen Pit eröffnen, gut eingefangen worden. Wirklich sehr gut gelungen. Diese DVD unterstreicht den herrlich rohen Eindruck, den man von der CD bekommen hat. Einfach schöner Underground! Zum Abschluss gibt es auch noch eine kleine Fotogalerie zu bewundern, die neben Promo-Aufnahmen auch Livefotos der drei Ladies enthält.
Für Freunde von rohem, ungehobelten, ursprünglichen Black Metal unbedingt zu empfehlen!

Ray

5 von 6 Punkten

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