Review

1991 gab es das erste markante Lebenszeichen dieses Fünfers in Form von Into The Depths Of Sorrow, welches wie eine Bombe im doomigen Underground einschlug. Die nachfolgenden Beyond The Crimson Horizon und Through The Darkest Hour gelten noch heute als Alltimeklassiker, nach Downfall und dem 98er Werk Adagio war erstmal Schicht im berühmten Schacht.

Urmitglied John Perez und Übersänger Robert Lowe waren in den letzten acht Jahren nicht untätig und es war von vornherein klar, dass die Band weiter bestehen wird. Angekündigt war der Adagio-Nachfolger schon seit 2002, und ich dachte bis vor kurzem an die zeitliche Segnung der Band. Doch es geschehen noch Zeichen und Wunder. 2006 hat der Doomgott ein Einsehen und lässt nun das sechste Studioteil auf die lechzende Doomgemeinde los. Was soll ich sagen? Mit jedem Umlauf wächst diese Platte und knüpft nahtlos an den Vorgänger an. Episch breit mit mächtigen Gitarren und der erhabenen theatralischen Stimme von Robert Lowe haben Solitude Aeturnus nichts von ihrem Flair und eigenen Gespür für Gänsehautmelodien und Gesangsharmonien verloren. Hört einfach den Opener "Scent Of Death" oder das orientalisch anmutende "Waiting For The Light" und lasst euch von dem Wahnsinnsgesang Lowes in neue Sphären entführen. Dass es nicht nur langsam und im Zeitlupentempo geht, beweist das flotte "Sightless". Flott im Sinne von nicht doomig zäh.

Ein ausgereiftes und in sich stimmiges Kunstwerk, das die Texaner mit Alone abliefern. Eine Stunde lang kann man Abtauchen in majestätisch glanzvollen Doom, wie ihn nur Solitude Aeturnus zelebrieren können. Die erdig analoge Produktion sollte extra Erwähnung finden, denn das ist so dermaßen geil, dass einem neben dem Höschen auch noch die Kutte feucht wird. Wer die Digipackversion kauft, bekommt einen Bonus in Form eines zehnminütigen Tracks (der mir leider nicht vorlag). Doom or be doomed!

Siebi

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