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Styx - One With Everything

Styx - One With Everything
Stil: Rock
VÖ: 10. November 2006
Zeit: 43:17
Label: Frontiers Records
Homepage: www.styxworld.com

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In den frühen 80ern waren wir nicht nur alle ein bisschen Bluna. Nein, wir konnten plötzlich auch alle ein bisschen Japanisch. Wenn man etwas Löbliches tat, dann konnte es durchaus geschehen, dass sich der Bedachte mit einem "domo aregato" erkenntlich zeigte - und man wusste genau, dass damit "Vielen Dank" gemeint war. Woran das lag? Sicherlich nicht daran, dass wir alle über Nacht zu Hosentaschensinologen geworden waren - nein, das lag an einem Album namens Kilroy Was Here, einem so genannten Konzeptalbum, das die Ami-Rocker Styx fabriziert hatten und dessen Opener ein Song namens "Mr. Roboto" war, in dem geschätzte 1000 Mal erklärt wurde: domo aregato, Mr. Roboto. Man erinnerte sich da an einen Depressiv-Song der 70er, "Boat On The River", auch von dieser Kombo, und versuchte, da auf Kilroy Was Here sonst nichts Vernünftiges zu finden war, sich in den Vorgänger Paradise Theatre hineinzuhören - mit genau so wenig Erfolg.
Danach hörten zumindest wir nicht mehr viel von Styx. Um so überraschender ist es, dass die Jungs wohl wie so viele in ihrer US-Heimat fröhlich weiter vor sich hin musizieren und das auch im Konzert zum Besten geben. In vorliegendem Beispiel erleben wir einen Styx-Auftritt in Cleveland, bei dem die Band vom Contemporary Youth Orchestra And Chorus (so viel Zeit muss sein) unterstützt wird. Die orchestrale Umrahmung passt natürlich bestens zum Styx-typischen Bombast-Rock, von dem wir einige Kostproben erleben können.
Den Anfang machen der "Blue Collar Man", der sich anhört als ob er dem Soundtrack von Rocky III entstamme, aber doch recht gut losgeht. Dann gibt es einige weitere launige Stücke, darunter auch etliche Cover-Versionen (davon hat man ja mit Big Bang Theory ein ganzes Album abgeliefert), wie etwa "I Don't Need No Doctor" von den bescheidenen Obstkuchen und das alte Schlacht(wal)ross "I Am The Walrus" von den vier hinlänglich bekannten Liverpudeln (und jetzt mal ehrlich, was muss man sich alles einpfeifen, um so einen Text zu schreiben? "Ich bin der Eiermann, ich bin der Cornflake, ich bin das Walross"?? Und ich bin auch Brian). Interessanterweise sind diese Cover mit das Spannendste am ersten Teil, denn die Scheibe wird relativ unmotiviert von einer Studio-Aufnahme unterbrochen - "Just Be", ein eher durchschnittlicher Song. Im zweiten Konzert-Part gibt's dann doch noch so manchen Klassiker, wie z.B. "Crystal Ball", "Too Much Time On My Hands" von Paradise Theatre und eben dem "Boat On The River", das mit seiner minimalistischen, fast folkloristischen Anmutung nicht ganz in den Styx-Rahmen passt.
Technisch ist alles im grünen Bereich: der Sound geht in vollste Ordnung, die Herren sind bestens bei Laune, und der zeitgenössische Knabenchor im Hintergrund lässt sich nicht lumpen. Schade allerdings, dass die unterweltlichen Flussfahrer schmissige Nummern wie "Rockin' The Paradise" oder eben das besagte "Mr. Roboto" unter den Tisch fallen lassen. Warum, bleibt ihr Geheimnis.

Holgi

4 von 6 Punkten

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