Review
Funeral - From These Wounds
Die letzten vier Jahre waren für Funeral nicht unbedingt fette Jahre, denn zum Einen legten die Doomster eine vierjährige Pause ein, zum anderen mussten sie zwei Schicksalschläge verkraften: Mit den Toden von Bassist Einar Frederiksen (2002) und Gitarrist Christian Loos wurde die Band nicht unerheblich erschüttert. Aber mit einem neuen Plattenvertrag im Rücken und dem Schwur, in Gedenken an Einar und Christian weiterzumachen, schnappte sich Bandmitbegründer Anders Eek mit Mats Lerberg einen neuen Gitarristen und nahm mit From These Wounds das inzwischen vierte Funeral-Album auf.
Darauf gibt es kraftvollen Doom zu hören, der sich aber weder an der 70er-Jahre Attitüde noch an der ultradepressiven Funeraldoom-Atmosphäre einiger Genre-Kollegen orientiert, sondern eher in Richtung Bands der Marke Swallow The Sun tendiert, was nicht unerheblich an dem doch modernen Gitarrensound liegt. Das Material passt trotzdem oder gerade deswegen gut zur momentan herrschenden düsteren Jahreszeit, doch in wirklich depressive Abgründe stürzt einen From These Wounds nicht.
Dafür sind die zwar massig vorhandenen Melodien und harten Riffs nicht zwingend genug und die meist überlangen Songs ziehen sich phasenweise doch sehr in die Länge. Und wenn dann noch ein solcher Gesangstil präsentiert wird, wie es Frode Forsmo (Minas Tirith) hier tut, fängt die Chose nach einigen Durchläufen schnell zu nerven an. Leider erweckt Frode fast über die komplette Spielzeit hinweg den Eindruck, als beherrsche er gerade mal drei ganze Töne, wobei er sich besonders viel Mühe zu geben scheint, zwei davon so selten wie möglich einzusetzen.
Das hört sich jetzt schlimmer an, als es ist, denn es gibt im Doom-Bereich wahrlich schlechtere Veröffentlichungen als diese in den Vektor Facilities aufgenommene Scheibe. Freunde alter Paradise Lost, My Dying Bride oder der genannten Swallow The Sun könnten hieran sicherlich Gefallen finden.