Review

Anfang 2006 veröffentlichte Fredy Schnyder, ein Schweizer Multi-Instrumentalist, mit Nihil das Debüt seiner Band Nucleus Torn. Durch einige Demos erspielten sich die Eidgenossen eine treue Anhängerschar, die dafür sorgte, dass die limitierte Erstauflage im Handumdrehen ausverkauft war. Um nun auch den Rest Europas in den Genuss dieser facettenreichen CD kommen zu lassen, veröffentlicht die kleine aber feine Plattenschmiede Prophecy Productions nun eine weitere Auflage.

Nun muss man festhalten, dass facettenreich nicht mit kompliziert, überladen oder auch zu anspruchsvoll gleichgesetzt werden kann. Vielmehr taucht man beim Hören Nihils ein in eine Welt aus emotionaler, schöner und zugleich unerbittlicher Musik. Eine Stilbeschreibung zu finden, fällt wirklich nicht leicht, bewegen sich Nucleus Torn doch in Folk-, Gothic-, Prog- und auch Dark-Metal-Gefilden. Einige Songs klingen sehr ruhig und erwecken einen fast zerbrechlichen Eindruck. Die vielfach eingeflochtenen Piano-, Cello- und Violinenpassagen erzeugen eine stimmungsvolle Atmosphäre. Auch die eher dem Gothic- bzw. Dark-Metal Bereich zuzuordnenden Stücke, bei denen Patrick Schaad Sängerin Maria D'Allessandro tatkräftig unterstützt, versprühen ein schaurig-schönes, latent melancholisches Flair, in dem ständig ein beklemmender, beunruhigender Unterton mitschwingt.

Leider fehlt über die Gesamtspielzeit der rote Faden, wodurch der Musikmix aus Klassik, Folk und Metal nicht vollends überzeugen kann. Trotzdem bekommen Freunde der ruhigeren Töne ein stimmiges Album voll düsterer Eleganz.

JR

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