Review
Biss - X-Tension
Also das hier hat nichts mit der Gesundheitsreform und daraus folgenden fehlenden Zahnersatzleistungen zu tun. Nein, Biss sind das, was sich ein Projekt nennt, zusammengeschart vom Gitarrenmeister Ralf "Doc" Heyne, der neben Carsten Witte an den Drums und Lars Bilke am Bass vor allem durch den Krokus-Frontmann Marc Storace punkten kann. In mehr oder weniger der gleichen Formation hat Herr Heyne, im zweiten Leben offenbar Taschenbuch-Verleger, bereits diverse Scheiben unters Volk geworfen, so etwa Biss (2002), Joker In The Deck (2003) und Face Off (2005). Die Marschrichtung ist dabei immer klar vorgegeben: erdiger Hard Rock und ein bisschen Heavy Metal, eben genau so wie man das bei Krokus kennt und schätzt.
Geboten wird auch auf dem aktuellen Dreher nichts bahnbrechend Neues, aber zuverlässig hohe Qualität. Neben der sehr schönen Gitarrenarbeit von Meister Heyne sticht natürlich das unverkennbare Organ des obersten Eidgenossen hervor, das etwas weniger angeraut als bei den Bergblütlern ideal mit dieser Art von stimmungsvoller Musik harmoniert. Neben ordentlich losrockenden Nummern wie "V Card" (gemeint ist übrigens die "Virgin Card", was auch immer das ist - zum Event, der diese Eintrittskarte verlangt, sollte man mal gehen) und "Always" wirft sich der geneigte Rocker neben dem atmosphärischen "Eagle" vor allem auf das gemeinsam mit Szene-Veteran Mat Sinner verfasste "Blood On Sand" und die Cover-Version des alten Heart-Reißers "Barracuda" (über das ja schon Ross in Friends lobend schwadroniert - und sich damit als nicht mehr ganz up to date outet... ähem, lassen wir das). Hier gibt's einen schönen Maiden-Hoppel-Rhythmus, und das sollte allen genügen.
Wunderdinge sind nicht zu vermelden, dafür aber sehr solide, stimmige Songs, die Anhängern traditionellen Hard Rocks zur Freude gereichen sollten. Jetzt bleibt nur noch abzuwarten, ob diese Jungs auch morgen noch kraftvoll zubeißen können.
Vorheriges Review: Private Angel - Selling Off Time In Wonderland