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Spock's Beard - Spock's Beard

Spock's Beard - Spock's Beard
Stil: Progressive Rock
VÖ: 17. November 2006
Zeit: 77:11
Label: Inside Out
Homepage: www.spocksbeard.com

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Heissa Kathreina! Nachdem die Scheibe jetzt zum x-ten Mal den Laser des CD-Players streicheln durfte, gibt es nur ein Fazit. Klassikeralarm! Diese Platte macht süchtig und wächst mit jedem Durchlauf. War ich nach zwei bis drei Umrundungen etwas traurig und enttäuscht, dass die Beware Of Darkness-Zeiten eben schon zehn Jahre zurück liegen und nie mehr kommen werden, so gibt es ab dem zehnten Mal kein Halten mehr. Das Adrenalin ist am Kochen, die Säfte laufen unkontrolliert, Wasser im Mund, feucht im Schritt (bei einem Mann? Iiiiihhh... - Kara) und zittrig die Hände.

"On A Perfect Day" empfängt mich mit vertrauten Keyboards, wie sie nur Herr Okumoto spielen kann. Der authentische Basssound, die wuchtigen Drums, ja, das mag der Bartfan sehr an seinen Jungs. Danach gibt es in der Songreihenfolge eine erste Überraschung mit dem Instrumental "Skeletons At The Feast", in dem uns Nick und Co. räudig vertrackt und ruppig rockend den Weg weisen. "Is This Love" ist kein schmalziges Whitesnake-Cover, sondern ein kurzer eingängiger Rocker. Das nachfolgende "All That's Left" holt uns wieder runter, klingt nicht nur im Refrain verdächtig nach Toto und glänzt mit gefühlvollen Pianoeinlagen. Ein weiteres Highlight bildet "With Your Kiss" mit knappen zwölf Minuten, in denen proggig geschmust, gekuschelt und mit Percussiontrommeln fröhlich gejammt wird. Sehr geil und hat was von einem Peter Gabriel-Feeling mit einem Hauch härterem Mike Oldfield. " So... wo samma" frage ich mich staunend in meiner Mundart nach dieser traumhaften Abfahrt, was mir Alan Morse an den Leadvocals mit "Sometimes They Stay, Sometimes They Go" groovig bluesend beantwortet. Immer noch fragend und von der Liebelei schwebend bittet mich Drummer und Hauptsänger Nick D'Virgilio in "The Slow Crash Landing Man" sanft zur Landung. Bei "Wherever You Stand" stehe ich wieder fest auf dem Boden der Tatsachen, die Hammondorgel und der mehrstimmige Refrain beweisen wie die folgende Pianoballade "Hereafter" Tiefgang und Gefühl und bereiten das vierteilige "As Far As The Mind Can See" stimmig vor. Hier zeigt das Quartett nochmals, wer die absoluten Progrockgötter der Neuzeit sind. Lasziver Rock, verspielte Instrumentalpassagen, orientalisch anmutende Klangteppiche, jazzig voluminöse Viersaiter und mit dem dritten Part "They Know We Know" ein Oberhammerchorus, der nicht mehr aus dem Kopf entweichen will. "Rearranged" beendet stilvoll einen wahren Proggourmethappen, der eingängig und nachvollziehbar in die Gehörgänge dringt und die Kauleiste tief nach unten klappen lässt. Ein Werk für die Ewigkeit!

Seit dem Ausstieg von Neal Morse haben sich die Burschen endgültig aus dem mächtigen Schatten ihres ehemaligen Bandkopfes befreit. Hier haben wir es mit der besten Platte aus dem Hause Spock's Beard seit Day For Night zu tun. Geniale Melodien und ausgeklügeltes Songwriting, von Ausnahmemusikern einwandfrei und mit viel Herzblut vorgetragen, lassen jeden Progfan im berühmten Dreieck springen. Hochachtung und meine tiefe Verbeugung ist diesen Herren für immer gewiss. Beim Barte des Propheten bleibt somit nur noch eine Frage. Wer war Neal Morse noch mal gleich?

Siebi

6 von 6 Punkten

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