Review

Zwei Jahre nach Star Tales melden sich die Symphonic-Rocker Dol Ammad mit Ocean Dynamics zurück. Und damals wie heute zelebrieren die Musiker um Vordenker Thanasis Lightsbridge (ohne Worte...) etwas, das sie selbst als Electronic Art Metal bezeichnen. Wer mit dieser Stilbezeichnung gerade nichts anfangen kann, dem sei gesagt, dass es sich hierbei größtenteils um keyboardlastige Rockmusik handelt. Damit das Ganze denn auch die Bezeichnung Metal tragen darf, hat sich der Tastenvirtuose mit Alex Holzwarth (Rhapsody Of Fire) und DC Cooper (ex-Royal Hunt) erfahrene Musiker ins Boot geholt. Für die Vocals zeichnet ein 14-köpfiger Chor verantwortlich.

Dieser hat denn auch die Ehre den bunten Reigen mit einem knapp fünf minütigem Intro zu eröffnen. Schon hier erklingen aus dem Hintergrund leise, spacige Keyboardmelodien, die eine recht entspannte Atmosphäre schaffen und so nimmt das Anfangsquartett "Thalassa Dominion 1-4" den Hörer mit auf eine Reise durch psychedelische, elektronische Sphären. Die Keys dominieren das Geschen, Gitarren sowie Drums sind bestenfalls Beiwerk und der Chor kommt auch nicht so richtig zum Tragen. Einlullend wäre hier das passende Wort. Bei "Solarwinds" wird die Geschwindigkeit ein ganz klein wenig angezogen, wodurch sofort Assoziationen zu Therion heraufbeschworen werden. Nur die wiederkehrenden Erzählpassagen in den Songs erweisen sich als wahrlich störend. Danach wird's mit "Descent" und den folgenden Titeln wieder richtig schön "chillig" - und zwar bis zum allerletzten Ton. Atmosphärisch dichte Kompositionen verwöhnen das Ohr und wiegen den Hörer mit walartigen Gesängen und Meeresrauschen sanft in den Schlaf.

Das mag jetzt all denen vielleicht gefallen, die auf instrumentalen Keyboard-Pop mit einer gehörigen Kitschschlagseite stehen, der Rest der Welt wird sich bei dem vor sich hin wabernden Material herzlichst langweilen. Baldrian mit Langzeitwirkung. Gute Nacht.

JR

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