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Various Artists - WinterNachtsTraum Festival 2006 (DVD)

Various Artists - WinterNachtsTraum Festival 2006 (DVD)
Stil: -1
VÖ: 20. Oktober 2006
Zeit: DVD1 170 Min. - DVD2 63 Min.
Label: Eigenproduktion

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Das Indoor-Festival Winternachtstraum ging dieses Jahr in die dritte Runde. Und da nun mal aller guten Dinge drei sind, hat man auch gleich mal die erste DVD der Festivalgeschichte mitgeschnitten, die seit 20.10. käuflich zu erwerben ist. Stattgefunden hat das Ereignis am 17. und 18. Februar im Sauerland, genauer gesagt in der Schützenhalle zu Oeventrop, welches in der Nähe von Arnsberg liegt (für diejenigen, die wie ich mit dem Ortsnamen keine geographische Lage verbinden können). Passend zur Jahreszeit wird auch im Intro der DVD erklärt, dass Oeventrop der Ort ist, die ihren Schneeflocken Namen geben. Klar, dass es in dieser Jahrszeit eher schwerfällt, die Nacht im Zelt zu verbringen. Das wussten auch die Veranstalter und gaben gleich auf der Homepage Tipps mit auf den Weg, wo man denn eine billige Bleibe finden konnte. Auch wurde ein Sonderdeal mit der im Einzugsbereich liegenden Jugendherberge ausgehandelt. So was nenn ich mal ein vorbildliches Engagement! Und die Vorbereitungen für die vierte Auflage laufen schon, dann soll das ganze schon auf zwei Bühnen stattfinden. Also, schon mal den 23. und 24. Februar 2007 im Kalender anstreichen.

Doch zurück zum diesjährigen Festival bzw. zur vorliegenden DVD, welche gleich im Doppelpack erscheint. Disc Nummer eins zeigt die beiden Konzerttage. Folgende Bands waren am Start und sich demnach auf dem Rundling auch verewigt worden:
Freitag: AntiCulture, Menerra, Agamendon, Bäd Influence, Evenless, Ordan Ogan, Sinister und Killfuck.
Samstag: Fragmental, rYse, Act Of Rage, In Case Of Fyr, M.I.G.O.D., Stigmatized, Mourning Caress, Equilibrium, Excrementory Grindfuckers, Black Abyss, Jack Slater.
Sehr lobens- und erwähnenswert ist hier, dass jede Band, egal ob klein oder großer Headliner, mit zwei Songs vertreten ist. Hier wird kein Unterschied gemacht und genau das finde ich auch gut so. Auch hält sich die Reihenfolge genau an die Running Order, hier gibt es keine zeitlichen Sprünge, wie es auf manch anderer DVD der Fall ist. Somit kann sich jeder an der fortschreitenden Uhrzeit erfreuen und die stetig wachsende Zuschauermenge beobachten. Ist es bei der ersten Band noch sehr übersichtlich im Auditorium, wächst von Band zu Band die Menge und damit auch der Pit bis bei den Headlinern mächtig was los ist. Zu den musikalischen oder bühnentechnischen Leistungen der Bands möchte ich hier nichts sagen, denn es geht hier nicht um die Leistung der Bands, sondern um die Gestaltung des Festivals und der DVD. Hier soll sich jeder die Bands rauspicken, die ihm am meisten zusagen. Nur soviel sei gesagt, jede Band war mit dem entsprechenden Herzblut dabei und das merkt man auch. Die musikalische Bandbreite reichte an den beiden Tagen von melodischen Thrash über Viking Metal bis hin zu Grindcore und allem, was so dazwischen liegt.
Eingefangen und festgehalten wurde das Spektakel von insgesamt acht Kameras, die teils stationär, teils mobil unterwegs waren und demnach auch verschiedene Einstellungen einfingen und entsprechend ansprechend in Szene setzen. Bei der Gestaltung wurde viel Wert auf abwechselnde Perspektiven gelegt und der Schnitt tut sein Übriges dazu, das Festival lebendig wiederzugeben. Mal folgt die Bildabfolge zwischen verschiedenen Einstellungen langsam und bedächtig, mal schnell und eigentlich auch immer gut auf die jeweilige Band abgestimmt. Mal zieht man über die Köpfe der Fans hinweg, dann wiederum hat man einen Logenplatz und kann dem Schlagwerker entspannt auf die Finger bzw. Stöcke gucken. Dabei wirkt das Ganze nicht zu poliert, zu glatt, die Atmosphäre wird mehr als authentisch wieder gegeben. Das Gleiche gilt für den Sound, der mal klar akzentuiert, mal nicht ganz so prickelnd abgemischt und drucklos durch die heimische PA kommt. Aber auch das gibt der DVD den etwas anderen Flair. Dabei ist die DVD durchaus eine abendfüllende Angelegenheit, denn die 19 dargebotenen Bands bringen es auf stattliche 170 Minuten Spielzeit. Value for Money also.

Auf Disc Nummer zwei ist dann ausreichend Material abseits der Bühne zu begutachten. Fangen wir mit der Bildergalerie an, die wirklich gute Schnappschüsse sowohl offstage als auch von den Künstlern zeigt. Leider wurde hier jedoch auf eine musikalische Untermalung verzichtet, die das ganze zu einer recht stummen Angelegenheit verkommen lässt. Eine Bildergalerie ohne Hintergrundbeschallung zieht sich meiner Meinung nach recht langatmig dahin. Jedoch wird man durch den nächsten Menupunkt mehr als entschädigt. Dort sind die "Abenteuer" des Backstagereporters Nils Weise (die Reise des kleinen Nils) zu bestaunen, der mit seinem Camcorder in den Hallen des Geschehens unterwegs ist. Dabei lernt man nicht nur den Merchstand mit seinen "handbemalten" Pullis kennen. Auch werden gar biologisch-wissenschaftliche Theorien aufgestellt und mit fundierten "Fakten" untermauert. Sehr amüsant, ich möchte hier nicht zu viel verraten. Da hier mit keinem separaten Mikrofon gearbeitet wurde, gehen manche Dialoge leider im allgemeinen Hintergrundlärm unter. Schade, aber kann man nichts machen. Auf alle Fälle sehr gelungen.
Zusätzliche Audiotracks stehen ebenso auf dem Programm. Zu behören gibt es Lieder von Stigmatized, Salomes Dance, Jitterbug und Absence. Von letzteren gibt es zudem noch ein hidden Feature, nämlich einen Livemitschnitt vom letztjährigen Winternachtstraum, der mit nur zwei Kameras mitgeschnitten wurde und auch vom Sound her etwas dünn geraten ist. Aber damals hatte man ja auch noch nicht die hochwertige Ausrüstung von diesem Jahr am Start. Um zu diesem Feature zu gelangen, sollte man sich bereits im Teil Additional Music aufhalten. Einfach die Band Absence auswählen, nach rechts auf den "zurück"-Button gehen und nach oben drücken und schon wird der Menupunkt sichtbar.
Bevor die abschließenden Credits über den Bildschirm flimmern, geben sich die Veranstalter die Ehre bei einem Interview, bei dem die Geschichte, die Motivation, ein Ausblick auf andere Festivals und noch einiges mehr zur Sprache kommen. Von großem Unterhaltungswert sind die ebenso ersichtlichen Outtakes, die für manchen Lacher gut sind.

Fazit: die erste DVD des WinterNachtsTraum-Festivals ist mehr als gelungen und bietet einen soliden Rückblick auf das Festival. Durch die professionellen, aber nicht zu glatten Mitschnitte konnte die Atmosphäre sehr gut konserviert werden und man fühlt sich mittendrin statt nur dabei.

Erhältlich ist die DVD unter http://www.creative-pictures.tv/winternachtstraum.htm.

Ray

5 von 6 Punkten

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