Review
Shade Empire - Intoxicate O.S.

VÖ: 20. Oktober 2006
Zeit: 40:00
Label: Dynamic Arts Records
Homepage: www.shadeempire.com
Skandinavier werden als Musiker geboren. Bei acht von zehn Veröffentlichungen kann man blind davon ausgehen, dass entweder Norweger, Schweden oder Finnen am Werk sind. Finnland mit seinen unzähligen Seen und der landschaftlichen Kargheit düsterer Wintermonate bringt neben Eurovision Song Contest-Siegern und Eishockeyidolen eine weitere musizierende Bande hervor.
Shade Empire sind ein Sixpack aus Kuopio und bereits seit 1999 auf der musikalischen Landkarte zu finden. Nach drei Demos brachten die Jungs ihr Debüt Sinthetic auf dem italienischen Label Avantgarde Music heraus und konnten ein erstes Aufhorchen in der symphonischen Black-/Dark Metal-Szene verbuchen. Mit vorliegendem Album Nummero zwo wollen es die finnischen Jungspunde nun auf dem Weltmarkt der Töne wissen und sich einen Teil vom Kuchen sichern. Ob dies schlussendlich in Zeiten einer nicht enden wollenden Veröffentlichungsschwemme gelingt, wird sich zeigen.
Powerchords en masse und vokale schwarzmetallische mit deathigem Unterton versehene Phrasierungen eines beherzt pressenden Sängers hat die Welt schon zuhauf gesehen. Was die symphonisch anmutende Chose interessiert die Lauscher aufstellen lässt, sind die formidablen abwechslungs- und facettenreichen Keyboards und Synthies. Da werden Chöre imitiert oder das E-Piano bemüht. Hammondsounds gefällig? Oder soll es eine Orchestervariation sein? Oder lieber sphärische Klangteppiche? Kein Problem, alles auf den neun Tracks zu finden. Als Anspieltipps seien das coole "Chemical God", das auch als Video auf der CD verewigt ist, und das orchestral wuchtige "The Silver Fix" genannt. Die kalte und sterile Produktion ist professionell umgesetzt und unterstreicht den mechanischen Sound, der mir aber bei den Drums zu dünn und technisch klingt.
Ansonsten findet man neben den im Vordergrund agierenden Tasteninstrumenten wunderbare Melodien und das ein oder andere kurze Blastattäckchen. Bei Freunden von Cradle Of Filth, Dimmu Borgir, Old Man's Child oder Children Of Bodom könnte das Sextett sicherlich den ein oder anderen Punkt einfahren. Für mich ist es nette gepflegte Mucke, professionell dargeboten. Nicht mehr und nicht weniger.
Siebi