Review
A Love Ends Suicide - In The Disaster
Woran erkennt man, dass eine Musikrichtung erfolgreich ist? Richtig! An der unüberschaubaren Menge an Trittbrettfahrern und Nachahmern. Momentan ist dieses Phänomen recht gut an der gemeinhin als Metalcore bezeichneten Stilrichtung zu erkennen. Hier sprießen - obwohl der Zug schon längst abgefahren ist - neue Bands immer noch wie Unkraut aus dem Boden und sind in den Augen weniger der vermeintlich nächste große Wurf in einem überfüllten Tümpel. So ist es eigentlich auch kaum verwunderlich, dass die Kalifornier A Love Ends Suicide genau in diese Kerbe schlagen. Entdeckt von As I Lay Dying Frontmann Tim Labesis lärmen die Amis vor sich hin und schaffen es zu keiner Zeit aus der Masse an Metalcore Klonen auch nur ansatzweise hervor zu stechen. Die musikalische Beschallung, d.h. melodische Leads aus der Schweden-Tod Schule paaren sich mit Hardcoreeinflüssen, ist dabei zwar versiert aber nicht unbedingt um Eingängigkeit bemüht. Mit Breaks, Moshparts oder Ohrwurmtauglichen Passagen wird zudem mehr als sparsam gehaushaltet. Gleiches Bild bei den Vocals: der Sänger brüllt ohne Akzente zu setzen seine Parts ins Mikro, der Bassist sorgt ebenso unauffällig für die cleanen Refrains. Das alles haben wir schon x-mal gehört - meistens besser. Die unausgegorene Produktion setzt dem Ganzen dann endgültig die Krone auf: während der Sänger alles niederwalzen darf, hat man sich dazu entschlossen sämtliche Instrumente schön in den Hintergrund zu stellen. Und zwar so weit, dass man manche Parts gar nicht mehr vernimmt. Tolle Idee! Das alles lässt nur eine Schlussfolgerung zu: BKM!
JR
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