Review
Redkey - Rage Of Fire
Aber hallo! Heavy Metal in der Tradition Judas Priests oder im Fahrwasser teutonischer Powerbarden der Marke Primal Fear oder Rebellion mit einem kleinen Schuss US-Metal a la Vicious Rumors wird von dem Wolfsburger Quintett geboten.
Der traditionelle Metal wird hauptsächlich von der überragenden Stimme Thomas Rettkes getragen. Hohe Schreie, raues Pressen oder melodisch gefühlvoll leise. Alles kein Problem für den Ausnahmesänger, der mit Sascha Paeth für das Grundgerüst der Songs zuständig ist. Schneidende Rhythmusklampfen und brillant ausgefeilte Soli geben den abwechslungsreichen Songs das nötige Mattenkreisfeeling.
Rettke und Paeth, eine Allianz, die zuvor bei den mittlerweile zu Grabe getragenen Heaven's Gate das Zepter schwang und nach dem letzten Streich Menergy (1999) nun wieder Bock auf eine gemeinsame Sache hatte. Im Gegensatz zu Heaven's Gate gehen Redkey die Sache etwas geradliniger und rauer an. Gelegentlich wird die Mucke mit US-Metal der Sorte Chastain, Racer X oder Vicius Rumors gewürzt. Mit seiner Phrasierung erinnert Thomas Rettke an Michael Seifert (Rebellion) oder Mike Tirelli (Holy Mother, Messiah's Kiss, Riot,...). Imposant und sehr erfreulich! Beim abschließenden "The Future" liefert sich Hr. Rettke mit Kuhfellhosenträger Tobi von Edguy ein Sangesduell, aus dem beide als Sieger hervorgehen. Klasse!
"Melodischer, atmosphärischer Power Metal von hoher Güte und Eigenständigkeit" steht im Beipackzettel. Das kann man so stehen lassen. Wäre auf den Drums noch mehr Druck und Power, dann müsste die Höchstnote her, so gibt's "nur" einen Daumen hoch.
Siebi
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