Review
Schaffrath - Weg Aus Dornen
Schaffrath. An was erinnert der Name den mit Phallus bestückten Menschen sofort? Was oder wer war denn da. Ach, da gab es doch mal eine gewisse Michaela aka Gina Wild, die unserer Doro bei einem peinlichen Showboxen eines nicht weiter genannten Senders die Fresse polieren durfte. Wie mir ein Bekannter erzählt, singt die siegende Dame im Nebenberuf und hat dem Schmuddelkram abgeschworen. Da waren meine Befürchtungen bei vorliegender Scheibe groß, dass mir hier eine singende Silikontante die Gehörgänge versaut. Igitt!
Doch alles falsch und ich atme beim Durchforsten der CD-Beilage entspannt auf. Sänger Martin Schaffrath ist der Namensgeber für seine gleichnamige vierköpfige Truppe, die sich dem Rock/Hard Rock mit deutschen Texten widmet. Und diese Spielwiese beackern sie verdammt gut. Martin singt je nach Bedarf rau und kraftvoll, um dann bei den leisen Tönen sanft ins Mikro zu hauchen. Was aber die Vergleiche mit Udo Dirkschneider meets Bon Scott sollen, das weiß einzig und allein der Promozettel.
Die Songs haben Drive und das Songwriting beweist ein eindringliches Gespür für Hooks und nachvollziehbare Melodien. Die astrein gespielte Ibanez von Gitarristin Christina Schleicher und die interessante Bassarbeit von Mario Bansleben bilden weitere herausragende Merkmale bei dem Weg aus Dornen. Vor allem die Tracks mit Metalschlagseite ("Der Feind", "Das Schwert") erfreuen die Ohren des Rezensenten.
Wer härtere Brings schätzt oder ab und an Doc Eisenhauer- und Donnerkopf-Silberlinge verspeist, liegt mit Schaffrath goldrichtig und darf eine weitere starke Band im CD-Schrank begrüßen.
Siebi
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