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Macbeth (Ger) - Macbeth

Macbeth (Ger) - Macbeth
Stil: Heavy Metal
VÖ: 01. April 2006
Zeit: 45:55
Label: Eigenproduktion
Homepage: www.macbeth-music.de

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Wohl kaum eine Band kann so eine ereignisreiche Geschichte vorweisen wie Macbeth, aber angesichts der Herkunft und Gründungszeit muss man sich darüber auch kaum wundern. Und um Missverständnisse vorzubeugen, nein, hier handelt es sich nicht um die gleichnamige italienische Gothic Combo, sondern um eine Band, die in unserem Lande, genauer in Erfurt gegründet wurde. Dabei schienen die Vorzeichen der Band unter einem guten Stern zu stehen, denn trotz vieler Repressalien durch das damalige DDR-Regime ließen sich Macbeth zunächst nicht unterkriegen und konnten sich eine doch nicht unbedeutende Fanbasis erspielen. Aber irgendwann wurde der Dorn im Auge der Sittenwächter dann doch zu groß und die weiteren Auflagen und Verbote bedeuteten schließlich das Ende der Band. Die Schikanen gingen so weit, dass sich Sänger Wittenburg nach dem Zusammenbruch der DDR erhängte und der damalige Schlagzeuger sich in Frankfurt/Main zu Tode stürzte, was letztendlich das endgültige Aus der Band bedeutete.
Zehn Jahre später fanden sich die verbliebenen Bandgründer Ralf Klein (git., voc.) und Hanjo Papst (b.) wieder zusammen und reaktivierten Macbeth.

Auf der selbstbetitelten und selbstproduzierten Scheibe gibt es tonnenweise Bangerstoff in Form von langsamen, ja fast schon doomigen Stücken, die vornehmlich auf schweren und groovigen Riffs aufbauen. Die Songs stehen aber nicht in der Tradition der NDH sondern gehen eher in die klassische Richtung und weisen manchmal sogar eine thrashige Schlagseite auf. Bemerkenswert ist dabei die Tatsache, dass sämtliche Texte auf deutsch verfasst sind.

Und so beginnt Macbeth ziemlich ansprechend mit den beiden besten Liedern "Abendmahl" und "Komm mit mir", verliert dann aber sehr schnell an Schwung und Durchschlagskraft. Das liegt weniger an der Qualität der Riffs, vielmehr an der Gleichförmigkeit der Songs, denn erst mit dem vorletzten Track "Der Wanderer" ziehen Macbeth das Tempo an, ohne allerdings in Geschwindigkeitsräusche zu verfallen. Der Rest spielt sich in ähnlichen Geschwindigkeitsregionen ab, fängt sehr schnell zu plätschern an und kann den Hörer nicht mehr so gefangen nehmen, wie noch die ersten beiden Songs. Abzüge gibt es von meiner Seite auch für "April", denn hier hat man sich ziemlich stark bei Pungent Stench bedient. Positiv wie negativ fällt dagegen "Der Fährmann" auf, der sich vom restlichen Material dadurch abgrenzt, dass er nicht so sehr riff- sondern viel mehr melodieorientiert daherkommt und schon fast balladeske Züge annimmt. Allerdings fehlen auch hier wieder die Tempovariationen und die große Hookline, die dem Song etwas Außergewöhnliches verleiht. Und so dauert es schließlich bis zum abschließenden Titeltrack bis sich dem Hörer wieder ein Highlight offenbart.

Macht also unter dem Strich drei gute bis hervorragende Songs und sechs mehr oder weniger vor sich hinplätschernde Tracks. Macbeth fehlt es einfach an Abwechslung in Form schneller Stücke, was auch die gute Produktion nicht retten kann. Schade, denn gute Ansätze sind durchaus vorhanden und im Zusammenspiel mit den deutschen Texten könnten Macbeth zumindest im deutschsprachigen Raum in Zukunft was reißen.

Lord Obirah

3 von 6 Punkten

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