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Evergrey - Monday Morning Apocalypse

Evergrey - Monday Morning Apocalypse
Stil: Progressive Power Metal
VÖ: 24. März 2006
Zeit: 44:39
Label: Inside Out
Homepage: www.evergrey.net

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Puh. Schwer verdauliche Kost servieren uns Evergrey mit ihrem nun schon sechsten Studioalbum Monday Morning Apocalypse und so manch' gestandener Fan der schwedischen Ausnahmeband wird sich erstmal verdutzt die Augen bzw. Ohren reiben, haben die Mannen um Tom S. Englund doch einige mehr oder weniger auffällige Veränderungen an ihren Sound vorgenommen.

Dies wird schon bei einem Blick auf das Backcover deutlich: Zwölf Songs mit einer Lauflänge von knapp 45 Minuten enthält das neue Werk, wovon nur ein einziger an der fünf Minuten Marke kratzt. Da ist man von den älteren Alben noch ganz andere Zahlen gewohnt. Dies mag auf den ersten Blick zwar den Eindruck erwecken, dass den Songschreibern die Ideen ausgehen, zeigt bei genauerer Betrachtung aber, dass weniger manchmal wirklich mehr sein kann. Die Lieder kommen schnell auf den Punkt und dürften dadurch vor allem live ihre Wirkung nicht verfehlen.

Bei einem direkten Vergleich mit älteren Kompositionen fällt ebenfalls auf, dass sich die Evergrey-typischen Elemente nicht in jedem Lied wieder finden. So leidet die Progressivität hier und dort unter einem schier unbändigen, kraftvollen Vorwärtsdrang, der nicht selten dazu führt, dass die Atmosphäre innerhalb der Songs zurückgedrängt wird und Evergrey einen Teil ihrer Eigenständigkeit verlieren bzw. sich mehr an dem orientieren, was allgemein als Mainstream bezeichnet wird. Trifft man im direkten Anschluss daran aber wieder auf Perlen wie "Lost", "At Loss For Words", "In Remembrance" oder "Obedience", werden alle eventuell aufkeimenden Zweifel beiseite gewischt. Hier präsentieren sich die Schweden wie man sie kennen und lieben gelernt hat: mit einer leichten Melodramatik, unterstützt von der leidenden und emotionalen Stimme Toms fressen sich die Tracks durch Mark und Bein. Zusammen mit den etwas härteren, moderner ausgerichteten Titeln (wie zum Beispiel dem Titelsong) entsteht so ein Album in dem die Schweden einmal mehr ihr Gespür für einprägsame Hooklines bewiesen haben und den Hörer wirklich zu fesseln wissen.

Einen wichtigen Beitrag dazu liefert sicher auch die Produktion, die die Band erstmals in fremde Hände gelegt hat. Sanken Sandquist und Stefan Glaumann (u.a. Rammstein, Def Leppard, Bon Jovi) haben den Songs einen modernen und aggressiven Anstrich verpasst. Leider wurden die Pianos dabei etwas in den Hintergrund gemischt, wodurch deren Licht doch etwas unter den Scheffel gekehrt wird.

Nichts desto trotz haben Evergrey ein weiteres, sehr gutes und sehr eingängiges Album am Start, mit dem ihnen ob der kompakteren, unkomplizierteren und direkteren Songs wohl endgültig der Durchbruch gelingen könnte. Neugierige können unter www.evergrey.net in drei Album Samples hinein schnuppern.

JR

6 von 6 Punkten

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