Review
Systema Encephale - Systema Encephale
Systema Encephale stammen aus Ostbayern. Seit über sechs Jahren spielen sie zusammen und konzentrieren sich dabei nach eigenen Angaben auf "komplexe Odd-Time-Grooves und möglichst unkonventionelle Arrangements in Verbindung mit einem kraftvollen, weiblichen Gesang sowie anspruchsvollen Texten." Dem ist nicht wirklich etwas hinzuzufügen. Dieses Album erschließt sich nicht schnell, es braucht schon Zeit und Geduld, wenn man sich in diese Stücke einhören will. Die Stimme von Simone Huber erinnert mich frappierend an die von Miranda Otto, die im zweiten Teil von Herr der Ringe ein Klagelied singt, was aber auch an den Melodien liegen kann. Dabei beweist Simone großes Ausdrucksvermögen und eine hohe Variabilität, ähnlich wie Anneke von Giesbergen.
Überhaupt haben die vier Bandmitglieder musikalisch einiges drauf, sonst könnten sie gar keine so vertrackten Songs schreiben. Die behaupteten Einflüsse von Tool, Rush, System Of A Down und Dream Theater kann ich zwar nicht nachvollziehen, aber ich kenne auch nicht alles von denen. Bemerkenswert sind die Texte, die auch mal lateinisch verfasst sind ("Catullus XVI").
Beim Sound dominiert für meinen Geschmack der Bass viel zu sehr, er dröhnt ziemlich. Trotzdem haben die Vier es geschafft, dass man jedes Instrument gut hören kann. Nicht schlecht für eine Eigenproduktion.
Kein einfaches Album, aber eines, woran sich Progressive-Jünger versuchen sollten.
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