Review

Wirksystem wurden vor über zehn Jahren als Schülerband gegründet (1993) und haben bis heute, wie der Titel ihres neuen Albums schon sagt, sage und schreibe zehn Alben veröffentlicht. Nicht nur dieser Umstand ist bemerkenswert, sondern auch das Konzept, das hinter Wirksystem steckt. Dieses Konzept dürfte in der weiten Musikwelt so ziemlich einmalig sein. Wirksystem stellen nämlich alle (!) ihre Alben und Songs kostenlos (!!) auf ihrer Homepage zum Download bereit. Aber nicht nur das, sondern sie fordern den Hörer sogar noch auf, ihre Musik zu brennen und an Freunde und Bekannte weiterzugeben (!!!), getreu dem Motto: Brenn uns da raus! Dazu konnten Wirksystem keinen geringeren Partner als den Brennsoftwarehersteller Nero gewinnen. Darf man der Band glauben, geht dieses Konzept auch auf, führt zu tausenden Downloads im Monat und füllt Clubs auf der ganzen Welt.

Über die Musik lässt sich nicht wirklich viel sagen, die kann man getrost in der Kategorie Modern Metal oder Nu Metal einordnen und bewegt sich irgendwo in der Schnittmenge der Farmer Boys und den Fantastischen Vier. Sprich deutsche Texte mit langsamerer, schwerer, grooviger und eingängiger Musik und melodischem und Rap-Gesang. Auch atmosphärische ("Es Wird Kalt"), elektronische ("Seifenblasen") und alternative Klänge ("Ist Da Jemand") sind Wirksystem nicht fremd, wodurch die Songs abwechslungsreicher rüber kommen und eine gewisse Gleichförmigkeit vermieden wird.

Wirklich schlecht ist Zehn nicht, sonderlich mitreißend auch nicht, zur musikalischen Klasse der Farmer Boys ist es auch noch ein gutes Stück Weg. Durchschnittlicher moderner bzw. alternativer Metal eben, bei dem nur diese unsäglich Rap-Gesänge abgrundtief nerven. Wer damit aber klar kommt, kann sich ja einen umfassenden Einblick in das Wirken Wirksystems verschaffen und ein einmaliges Konzept unterstützen.

Lord Obirah

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