Review
Vain - On The Line
Vain machen Sleaze Rock. Auch genannt Glam. Das ist so wie Guns'n'Roses und Mötley Crüe und so. Deshalb kommen sie natürlich auch aus Californaiäj. Sie werkeln schon seit 1989, als sie ihr Debüt No Respect aus dem Ärmel zogen.
Namensgeber und Mastermind der Band ist Sänger Davy Vain, der samt und sonders auch für die Kompositionen verantwortlich zeichnet. Zwischenzeitlich fielen sie leider dem Grunge-Wahn zum Opfer und wurden von ihrer Plattenfirma gefeuert - wie so viele. Aber jetzt sind sie wieder da und legen ein frisches Werk vor.
Auf On The Line stellen Vain insgesamt zehn Nummern zur Diskussion, die laut Presseinfo eine "gehörige Portion dirty Rock'n'Roll" präsentieren. Und wisst ihr was? Das stimmt sogar. Die Riffs gruhven in bester Pahdy-Metal-Manier, und Sangesbruder Vain gibt eine durchaus passende Mischung zwischen Stephen Pearcys Ratt-Gewimmer und der munteren Poison-Vokalakrobatik - aber die musikalische Leistung ist diesen beiden Vergleichskombos deutlich überlegen. Vor allem die Gitarreros Jamie Scott und Danny West feuern bemerkenswert kompetent ihre manchmal recht bluesigen Akkorde in die toupierte Menge, und die Rhythmusfraktion knallt ordentlich. Wenn Sleaze in schlechten Momenten öde und nervig ist, dann markieren Vain hier das andere Ende der Skala, nämlich ordentlich launigen, erdigen, sauber swingenden Rock. Manchmal, ja manchmal blitzt sogar der Sound von Kiss in den ganz frühen 80ern durch.
Für Freunde dieser Dekade, für Haarspray-Verwender und für Partylöwen sehr empfehlenswert. Im Frühjahr wollen sie in Europa auf Tour kommen. Schön!