Review
Waysted - Back From The Dead
Hier haben wir doch wirklich mal einen sinnigen Albumtitel. Mit Back From The Dead melden sich die Briten Waysted wahrlich wieder zurück von den Toten. In der Welle der Revival/Reunion/Return Of The Living Dead-Euphorie gab es ja schon so manche Zombies, die man besser unter der Erde gelassen hätte. Nicht so bei Waysted. Was Sänger Fin, Basser Pete Way und Gitarrist Robin George hier abliefern, muss jeden Anhänger erdiger Rock-Klänge verzücken. Whitesnake (vor der Stadion-Rock-Phase) und UFO lassen schön grüßen, und auch das eine oder andere AC/DC-Element ist auszumachen. Ist ja auch kein Wunder, schließlich entstanden Waysted mehr oder weniger im Schatten von UFO und Ozzy Osbourne – Gründer Pete Way spielte schließlich höchstselbst in diesen Combos, bevor er 1983 mit Vices den Startschuss für Waysted gab. Nachdem Way in den 90ern wieder in den Schoß von UFO zurückgekehrt war, gibt's nun das Comeback von Waysted. Und das ist gut so. Denn Way & Co. kümmern sich einen Dreck um Trends, neue Wellen und Baseballkappen. Sie zocken ihren bluesgetränkten, groovigen Rhythmusrock, als wären wir in den schönsten Siebzigern. Recht so!
Die Gitarrenriffs werden in ihrem leicht angerauhten Sound bestens in Szene gesetzt, während in der Kehle von Sänger Fin diverse Pints und Whiskey Measures ihre eindrucksvollen Spuren hinterlassen haben. Die Mannschaft passt also, aber was machen die Songs? Klare Antwort: das Material ist von allererster Güte. Gleich am Anfang trumpfen die Jungs mit dem flotten Rocker "The Alternativa" nicht schlecht auf, und "Garden Of Eden" liefert das erste echte Killer-Riff des Albums gleich hinterher. Die wahren Sternstunden von Waysted schlagen aber in den eher balladesken Stücken: "Dreams" und "I'm Gonna Love Ya" bleiben mit bärenstarken Melodien, einem tollen Feeling und Ohrwurm-Refrains noch lange im Gedächtnis, zumal im Text von "Dreams" die Story von Sänger Fin in ehrlicher Manier aufgearbeitet wird. Das gefällt uns!
Richtige Ausfälle sind keine zu konstatieren, die AC/DC-artige Partystimmung von "Breakfast Show" ist vielleicht nicht jedermanns Sache, aber das kann den Gesamteindruck von diesem Hammeralbum nicht schmälern. Wer britisch geprägten, ehrlichen Heavy Rock mag und wer die seligen Black Crowes und Thunder schmerzlich vermisst, der sollte von Back From The Dead begeistert sein. Und die Schwarzelse auf dem Cover ist auch nicht schlecht.