Review
Caedes - Demo 2004
VÖ: Oktober 2004
Zeit: 10:47
Label: Eigenproduktion
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caedes, caedis, f, lateinisch
1. das Niederhauen von Menschen, das Morden, der Mord, Gemetzel, Blutbad, blutige Schlägereien
2. übertragen: das Erschlagenen, die Verluste
Soviel zur Bedeutung des Namens. Mal sehen, ob der Inhalt der CD dieses Versprechen auch halten kann. Bei dem mir hier vorliegenden Werk der fünfköpfigen Band aus Olbernhau, der Stadt im Spielzeugland des sächsischen Erzgebirges, handelt es sich nach DEMOlition um die zweite in Eigenregie aufgenommene CD. Laut Promozettel präsentieren Caedes einen "frischen Mix aus brachialen Moshparts, wilden Drumchaos, eingängigen Melodien und abwechslungsreichen Gesang". Dabei orientiert man sich "schlagzeugtechnisch sehr an Tool und Meshuggah, aber auch an Absu [und] Heaven Shall Burn..."
Sagt mal, meint ihr damit etwa wirklich diese Scheibe hier? Seid ihr sicher, dass da nicht irgendwo was schief gelaufen ist beim Brennen der CD? Musikalisch bewegt sich die Sache hier eher mehr oder weniger in Nu Metal/Hardcore Gefilden, was man aber auch erst nach einiger Zeit feststellt. Das mehr als chaotische Drumgebolze (schon mal was von Takt gehört?) und die konfuse Gitarrenarbeit lass ich mir ja noch gerade eingehen, auch wenn diese schon sehr nah an der Schmerzgrenze sind. Aber mit dem Gesang kann ich mich ja überhaupt nicht anfreunden. Der wilde Mix aus (ansatzweise) schwarzmetallischen Kreischanfällen, Hardcore-Gekläffe und Hip-Hop-Sprachgesang (wer hat eigentlich dieses bescheuerte Wort erfunden?) passt überhaupt nicht zusammen und ist nach kürzester Zeit einfach nur nervig. Dazu kommen dann als Sahnehäubchen noch die extrem chaotischen bzw. kaum vorhanden Strukturen in den drei Songs. Wer da nicht Kopfschmerzen bekommt, hat eine Packung Aspirin gefrühstückt. Dass die Produktion den Charme einer Proberaumaufnahme hat, versteht sich von selbst. Das sollte man einem Demo auch nicht ankreiden, aber trotzdem ist der Sound schon sehr, sehr matschig. Da wäre sicher eine Nuance mehr drin gewesen.
Das Teil hier ist definitiv nur etwas für Sammler ohne Schmerzgrenze und mit zu viel Geld. Alle anderen sollten einen großen Bogen um dieses Machwerk schlagen - der Inhalt ist weder das Geld noch die Zeit wert.
JR
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