Review
Count Raven - Destruction Of The Void (Re-Release)
Nachdem Count Raven für ihr Debüt Storm Warning verdammt gute Kritiken einheimsen konnen, war der Erwartungsdruck beim Nachfolgealbum natürlich entsprechend groß. Aber wo Christian Linderson noch einen hervorragenden Gesangsjob auf dem ersten Album ablieferte, da mussten Count Raven seinen Abgang noch während der Aufnahmen zu Destruction Of The Void verkraften, denn Chritte heuerte bei den nicht minder starken Saint Vitus an. Ersatz war auch schnell gefunden, kein neuer Mann wurde ins Boot geholt, sondern Dan Fondelius übernahm kurzerhand den Posten am Mikro.
Dies hat Count Raven keinesfalls geschadet, stattdessen hört sich der Gesang noch stärker nach Ozzy Osbourne an und bildet einen markanten Eckpfeiler der Band. Und die Musik? Nun, bereits mit den ersten Takten machen Count Raven klar, dass der Hörer hier kein minderwertiges Material zu hören bekommt, sondern erneut allerfeinsten Doomstoff, der neben dem Gesang auch von der starken Gitarrenarbeit lebt. Man höre sich nur das geniale "Hippies Triumph" an, das das perfekte Zusammenspiel zwischen Gesang, Gitarren und Rhythmusfraktion demonstriert und den bisher stärksten Track in der Geschichte von Count Raven darstellt. Fodde, Wilbur und Renfield haben sich in den zwei Jahren seit dem Debüt als Songschreiber massiv weiterentwickelt und gönnen sich auch mal Ausflüge in schnellere Gefilde, was mit dem monströs grovenden, für Count Raven schon fast speedigen "No Ones Hero" dokumentiert wird. Ansonsten herrscht natürlich die brachial groovende Doomkeule, die jedem den finalen Niederschlag verpasst: das zäh schleppende "Destruction Of The Void", das schnellere "Let The Dead Bury The Dead" oder das düster epische "Leaving The Warzone" seien an dieser Stelle genannt. Daneben befinden sich mit "Northern Lights" und dem ursprünglich abschließenden "Europa" zwei Syntesizertracks, die ausschließlich akustischer Natur sind, ohne Percussion, Gitarren oder Gesang, aber trotzdem Stimmung machen. Die ist im Übrigen immer noch verdammt positiv wenn man den Vergleich zu anderen Doom Kapellen zieht.
Auch bei Destruction Of The Void gilt wieder, diese Scheibe ist regulär nicht mehr erhältlich und auch hier hat man sich nicht lumpen lassen und den wieder aufgelegten Silberling mit allerlei Zusätzen aufgepeppt: verändertes Booklet mit Liner-Notes und Zeitungsausschnitten und als musikalischen Bonus die beiden Songs "Point Of Youth" und "Sworn To Fun" vom Indignus Famulus Demo. Und wie auch schon dem Debüt Storm Warning muss man Destruction Of The Void attestieren:
Dieses Album gehört in jede gut sortierte Doom Sammlung!
Ohne Wertung