Review

Trotz der aktuell herrschenden Schwemme von Metalcore Bands scheint der Strom nicht abzureißen.

Anders hingegen die Jungs von Calico System, die bereits seit 1998 zusammen Musik machen und somit wohl kaum in die aktuelle Modeerscheinung einberechnet werden können. Nach The Duplicated Memory legen die Musiker aus St. Louis ihr zweites Studioalbum vor, welches vor allem Elemente aus Hardcore und Emocore beinhaltet, mit einem guten Schuss Metal abgeschmeckt.
Zum Glück für den Hörer beherrscht Frontmann Marks Owens sein Metier und serviert der Metalcore Gemeinde agressiven und geradlinigen Gesang, der auch in den klaren Stimmlagen überzeugen kann. Vom Songwriting her hat man es gut geschafft, zumindest einige gute Stücke auf den Silberling zu bannen, besonders zu erwähnen wären hier der Titelsong "They Live", das flotte "The Apparition" oder das melodische "Venomous Lipstick". So weit so gut. Für den Metalcore Fan an sich klingt das super, aber in der Praxis muss man eine gewisse Redundanz des Albums fest stellen - gegen Ende des Longplayers geht einem das Material sogar leicht auf die Nerven, da immer wieder die selben Felder beackert werden.

Handwerklich ist die Scheibe gut gemacht, der Fan erhält damit etwas mehr als eine halbe Stunde annehmbare Musik, die aber auf Grund der Tatsache, dass alles irgendwie schon mal da war, kaum aus der Masse hervorstechen kann. So bewegt man sich allenfalls im gehobenen Mittelfeld. Sehr ärgerlich ist zudem die mehr als maue Spielzeit von gerade einmal einer halben Stunde. Von einem "Longplayer" muss man einfach gewisse Dinge erwarten dürfen.

Robert

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