Review
Infinight - Sea Of Knowledge
Bisher hielt ich das Saarland für einen kleinen, unbedeutenden Flecken Erde, der nur zu Deutschland gehört, damit die Franzosen sich ärgern. Dass es dort auch Bands gibt, die der härteren Gitarrenmusik frönen, war mir bis dato unbekannt.
Insofern haben die Saarbrückener Infinight schon mal einen kleinen Exotenbonus gut. Allerdings wage ich zu bezweifeln, dass dieser der Band auf ihrem weiteren Wege stark von Nutzen sein wird. Denn um sich einen Namen zu machen und den Durchbruch in dem überlaufenen und hart umkämpften Genre des Melodic Power Metal zu machen, bedarf es schon etwas mehr. Durchdachte Songs mit Wiedererkennungswert und einprägsamen Hooklines bzw. Melodielinien wären da schon sehr hilfreich. Leider kann ich die auf Sea Of Knowledge zu keiner Zeit ausmachen. Auch beim x-ten Durchlauf ertappe ich mich immer wieder dabei, wie meine Konzentration abdriftet, die Songs unbeachtet nebenher dudeln und im musikalischen Niemandsland verklingen. Die Riffs lassen an Durchschlagskraft vermissen, der Gesang pendelt zwischen schief und monoton und bei der Produktion hat man vergessen die Maschine mit dem Bumms anzuschalten.
Jedenfalls erwarten einen nicht die angekündigten Power Metal Kracher in Bay Area Tradition, sondern allenfalls ein laues Lüftchen aus dem Hunsrück. Einzig "Goodbye Cruel World" kann ansatzweise überzeugen, auch wenn mich der Song schon verdammt stark an Skyclad erinnert. Insofern bleibt dem Fünfer noch viel zu tun, bevor der anvisierte Durchbruch wirklich gelingt.
JR