Review
Epoch Of Unlight - The Continuum Hypothesis
VÖ: 04. Juli 2005
Zeit: 53:18
Label: The End Records
Homepage: www.epochofunlight.net
Eiderdaus, da hat wohl jemand einen Drumcomputer zu Weihnachten bekommen und auch gleich herausgefunden, wie man die flinke Doppelfußmaschine simuliert. Zumindest hört sich das Schlagzeug im ersten Moment schwer nach dem mechanischen Gehilfen an und weniger nach humanoider Hand- und Fußarbeit.
Hat man den Schock aber erstmal verdaut und sich vom Booklet überzeugen lassen, dass ein gewisser Tino LoSicco die Drums eingeholzt hat, kommt ein brutales wenn auch nicht immer überzeugendes Album zu Tage. Dabei ist das Quartett sehr bemüht, vielfältige Songs zu präsentieren und baut Einflüsse von verschiedensten Stilen und Bands in seine Kompositionen ein. Zum einen wären da At The Gates ebenso wie Dissection und Emperor. Aber auch Megadeth oder allgemein Teutonen-Thrash und die NWOBHM sind den Amis nicht unbekannt. So erhält man einige gut gelungene Songs wie den Opener und gleichzeitigen Titeltrack, das Dissection-lastige "Highgate", die Emperor-Referenz "Broken Pendulum" oder die mit NWOBHM-Harmonien versehenen "Cardinality" und "Quicksilver To Ash". Das alles heißt aber im Umkehrschluss auch, dass die vier Musiker ihr Handwerk verstehen und spieltechnisch einiges auf der Pfanne haben.
Durch die stilistische Vielfalt, die Epoch Of Unlight eine gewisse Eigenständigkeit verleiht, und das meist hohe Tempo mit den vielen Blast und Double Bass Parts bekommen die Songs aber auch einen hektischen Charakter und wirken nicht immer aus einem Guss. Schade ist zudem, dass Sänger B.J. Cook mit seinem Gesang kaum Akzente setzten kann. B.J. kreischt zwar kompetent, klingt aber austauschbar und liefert auf Dauer wenig interessante Arbeit.
Trotz der Kritik ist das dritte Album der Amis keinesfalls schlecht, aber leider auch nicht überragend. Potenzial haben Epoch Of Unlight auf jeden Fall und Fans extremer Mucke könnten mit The Continuum Hypothesis durchaus schmackhaftes Futter entdecken.