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Vanguard - Succumbra

Vanguard - Succumbra
Stil: Gothic Metal
VÖ: 21. Juni 2005
Zeit: 44:47
Label: Armageddon Music
Homepage: www.vanguard.fi

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Vanguard gewinnen gleich zwei Preise. Den ersten für den unleserlichsten Schriftzug dieses Jahres mit einem zudem lustigen Namen. Ob sie wohl wissen, dass sie mit ihrem Titel in den USA schlechte Karten haben? Vanguard klingt natürlich cool und heißt auch, was die Band wohl sein möchte, nämlich so viel wie Speerspitze, Vorhut. Blöd nur, dass Vanguard auch der Name einer der größten Fondsgesellschaften in den USA ist - das ist also ungefähr so, als wenn sich eine aufstrebende Thrash-Band aus England den krachigen Titel Hamburg-Mannheimer geben und sich dann über die "Herr Kaiser"-Rufe bei den Konzerten wundern würde. Den zweiten Preis stauben sie für die lustigste Bandinfo ab: dort steht allen Ernstes, dass sich die Götter wohl gegen diese Naturgewalt aus Helsinki verschworen haben, denn schließlich wurden sie vom Blitz getroffen (aha, wie das dritte Schaf Ferdinand), beim Einspielen der Tracks im Studio explodierten die Mischpulte, und schließlich gab es noch einen stadtweiten Stromausfall. Leute, das ist kein Gottesurteil, da sollte man mal weniger Bier in die Verstärker kippen. So, jetzt aber genug der Schelmerei: diese Scheibe ist schlicht und einfach saugut. Wer die Zusammenarbeit von Cradle Of Filth mit Liv Kristine auf Nymphetamine mochte, der sollte von Vanguard begeistert sein. Nicht umsonst hat Alex Krull, bei dem die liebe Liv sowohl privat als auch beruflich mit Leaves' Eyes untergekommen ist, hier die Finger im Spiel. Mit insgesamt sieben Streitern schafft die Kombo eine süchtig machende Mischung aus düsteren Gothic-Rhythmen und klassischen Elementen, die sie meilenweiten über das übliche Grunz-und-Engels-Stimmchen-Spiel hinweghebt. Dazu trägt bei, dass in bester finnischer Manier mit Aapo Romu ein Cellist an Bord ist, der gemeinsam mit Pianist (!) Lari Kuitunen den Sound prägt und unverwechselbar macht. Die Songs künden schon mit ihren Titeln wie "Asylum", "Ephemeral" und "Amoricide" von ihrer epischen Bauart - ruckzuck-Hits gibt's hier keine, aber dafür Perlen an gothischer Stimmung, die von den beiden beeindruckenden Stimmen von J. Grym (Grunzer) und Suvi G (Engelchen) getragen wird. Kein Wunder, dass die Band den Metal Battle auf dem Wacken Open Air klar für sich entscheiden konnte: hier haben wir wirklich wieder mal viel Neues im Gothic. Und: eine Platte, deren letzter Song "Wurmtod" heißt, kann überhaupt nicht schlecht sein. Wirklich wärmstens zu empfehlen.

Holgi

4 von 6 Punkten

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