Review
Sanctimonious Order - Thy Kingdom
VÖ: 18. Oktober 2004
Zeit: 37:45
Label: Black Attakk
Homepage: www.sanctimonious-order.de
Hoppla, hab ich mir gedacht, als ich die Labelinfo gelesen habe. Hat da das Label mal wieder nicht in bisschen zu hoch gegriffen mit seinen Vergleichen? Immerhin werden bei dieser noch wirklich jungen Combo die Götter von Immortal und Dissection (hier wird sich von meiner Seite aus nur rein auf die musikalische Seite bezogen, die Ideologie eines gewissen Herrn Nödtveidt lasse ich mal außen vor) als Vergleiche herangezogen.
Doch was müssen meine schwarzen Ohren da vernehmen? (Wasch Dich! :) - Red.) Die Vergleiche sind gar nicht mal so sehr an den Haaren herbeigezogen, wie ich angenommen habe. Die Jungs schippern auf ihrem ersten vollständigen Album wirklich gekonnt im Fahrwasser von den eben genannten Bands. Die Einflüsse sind unüberhörbar. Wobei wir es hier nicht mit einem stumpfen Plagiat zu tun haben. Vielmehr versuchen Sanctimonious Order die Lücke zu besetzen (wohlgemerkt: nicht zu füllen, denn das wäre Blasphemie), die die leider viel zu früh zu Grabe getragenen Immortal hinterlassen haben. Gepaart mit jeder Menge Melodien, die einen immer wieder an Dissection erinnern, ergibt das Ganze eine durchaus gefällige, eiskalte Mischung. Hört euch einfach nur mal den Titeltrack "Thy Kingdom" oder "On Frozen Ground" an, und ihr versteht was ich meine. Mit "Black" haben Sanctimonious Order in meinen Ohren auch schon eine kleine Hymne am Start, denn dieser Song knallt einfach. Dabei definieren die Jungs ihre schwarzmetallische Kälte nicht durch blinde Raserei, hier wird mehr Wert auf Atmosphäre, auf Feeling gelegt. Und das gelingt dem 1997 gegründeten Trio ganz gut.
Wenn sie es nun auch noch schaffen, einen eigenen Stil zu entwickeln und damit aus dem Schatten von Immortal & Co. heraus zu treten, steht uns eine neue Black Metal Hoffnung mit diesem badischen Trio ins Haus.