Review
Paatos - Timeloss (Re-Release)
VÖ: 06. Dezember 2004
Zeit: 39:47
Label: Inside Out
Homepage: www.paatos.com
Der erste Gedanke, der einem beim Hören dieser CD in den Kopf wabert, ist: Fahrstuhl-Musik. Der zweite heißt: Björk. Jetzt wisst ihr Bescheid: paatos aus Schweden spielen melancholischen Post Rock mit Sängerin, die sich anhört wie Björk. Wobei Post nichts mit Briefen zu tun hat. Die Mitglieder von paatos haben nämlich andere Möglichkeiten zur Kommunikation. Ex-Sängerin Turid schreibt nämlich ein Lied übers Kinderkriegen (namens "Tea", auch auf der vorliegenden CD vertreten) in der selben Nacht, in der neue Sängerin Petronella und Schlagzeuger Huxflux ihr Baby bekommen. Ohne dass Turid von der Geburt wusste. Toll, was?
Dieses überirdische Element findet sich auch in der Musik wieder. paatos spielen Progressives mit Jazz-Einflüssen und viel, viel Keyboards, Synthesizer und Klavier. So gut wie keine Gitarren stören den schwebenden Sound, über dem Petronellas Stimme schwebt. Manchmal hört man Panflöten raus (oder doch wieder Synthie-Sounds?). Der Folk-Einfluss ist auch in der Percussion gut erkennbar, die mir überhaupt gut gefällt. Der Schlagzeuger hat echt was drauf. Die restliche Truppe ist musikalisch sicher auch sehr beschlagen, leider verlieren sich paatos oft in verträumtem Gedudel. Mir fehlt da ein bisschen das Rockige. Da gefallen mir Anathema besser, die haben den Stromstecker für die Gitarren zumindest nicht ganz verbannt.
Der Re-Release (Timeloss erschien ursprünglich bereits Mitte 2003) wurde mit einem Quicktime-Videoclip zu "Hypnotique" aufgemotzt.
Timeloss ist ein Album für Menschen, die gerne im Warmen sitzen und meditieren, während es draußen kalt und ungemütlich ist. Oder für Menschen mit Aufzug.