Review
Overkill - ReliXIV
VÖ: 21. März 2005
Zeit: 50:34
Label: Regain Records
Homepage: www.wreckingcrew.com
Meine Herren, hier gibt es aber wirklich die alte Schule. Seit genau 20 Jahren zertrümmern Overkill nun mit ihrem Thrash-Punk diverse Anlagen und Konzerthallen, und auch auf ihrem 14. Album ReliXIV weichen die Mannen und Fronter Blitz keine Handbreit von ihrem Stil ab. Old School auf die Mütze, und zwar das volle Brett. "Kraftvoll und brutal", so beschreibt Blitz selbst die zehn Songs, die die Scheibe bietet. Das kann man absolut unterschreiben: hier wird nicht groß Federlesens gemacht - vom stampfenden Opener "Within Your Eyes" ab gibt es waschechte Säge-Gitarren und einen Gesang, der klingt, als hätte Udo Dirkschneider einen besonders wütenden Tag erwischt. Ordentlich durchgemixt ballern einem hier Elemente von Punk, Hardcore und Metal um die Ohren, und das ohne Pause. Über die gesamte Strecke strengt das manchmal sogar ein bißchen an - ein wenig Abwechslung hätte der Geburtstags-Scheibe in jedem Fall gut getan. Aber ganz am Ende gibt es auch das noch: hier offenbaren Overkill nämlich auch direkt ihre Einflüsse. Im sinnigerweise "Old School" betitelten Rausschmeißer zitieren sie fröhlich die Ramones ("Hey! Hey! Hey!"), angereichert mit ein bißchen Pogues, und stellen sich damit eine würdige Ahnenreihe. Mit diesem Song haben die Jungs so richtig Spaß, und das geht einem als Hörer genau so. Nichts für Feinmotoriker also, sondern Bollermucke, die in der richtigen Stimmung gut abgeht. Gilt auch für das gesamte Werk.