Review
Holycide - Towards Idiocracy
Bereits seit 2013 pflegen und kultivieren die Spanier von Holycide ihren Thrash Metal der alten Schule, kommen dabei mit dem aktuellen Dreher Towards Idiocray allerdings gerade einmal auf drei Langspieler. Gut Ding will Weile haben, heißt es ja bekanntlich, und im Großen und Ganzen macht die Truppe aus Madrid ihre Sache tatsächlich auch ganz ordentlich.
Der Bursche auf dem Cover-Artwork erinnert frappierend an Sodoms Knarrenheinz, drum verwundert es nicht weiter, dass einem das Gelsenkirchener Urgestein wohl am ehesten in den Sinn kommt, hat Towards Idiocracy erst einmal begonnen, seine Kreise im Schacht zu drehen. Geboten wird Thrash Metal in einer ruppigen und angepissten Spielart, gespickt mit gesellschaftskritischen Ansätzen, vorgetragen in bevorzug schneller Gangart. In Anbetracht des Härtegrades und der giftig heraus gespuckten Vocals von Frontröhre Dave Rotten, den manch einer auch von Avulsed oder Christ Denied kennen mag, ließen sich Legion Of The Damned ebenso als Referenz ins Feld führen. Holycide selbst berufen sich dagegen auf Slayer als wegweisenden Quell der Inspiration, was sich dann tatsächlich in dem einen oder anderen Gitarrenriff bemerkbar macht, wobei man den Hanneman'schen Genius vergeblich suchen wird. Versteht sich.
Dafür wird das ruppige Treiben immer wieder von technisch gekonnt umgesetzten und melodisch intonierten Gitarrensoli aufgelockert. Der Rausschmeißer mit dem amüsanten Titel "Flamethrower 'Em All" nimmt nach dauerhaft ähnlicher Taktung endlich das Tempo einen Tick zurück und liefert die wohl offensichtlichsten Parallelen zum selbsterklärten Idol. Am Ende fehlt es dem Material trotz einiger eingängiger Refrains, wie beispielsweise im Titeltrack, aber dennoch an Abwechslung, um dauerhaft begeistern und sich aus der grauen Masse ähnlich gesinnter Kapellen hervorheben zu können.