Review
Limbonic Art - Opus Daemoniacal
1997. Neben Emperors Anthems To The Welkin At Dusk und Dimmu Borgirs Enthrone Darkness Triumphant war es dieses eine Album, das in meinem Player rauf und runter lief: Moon In The Scorpio von Limbonic Art! Damals noch als Duo unterwegs hatten es Morpheus und Daemon geschafft, etwas Eigenständiges und Revolutionäres zu schaffen, indem sie orchestralen, opulent inszenierten und dennoch wütenden Black Metal mit einer Art astrologischen Konzept verknüpften.
Bis ins Jahr 2007 war ich in Sachen Limbonic Art stets up to date, habe die Band danach aber aus den Augen verloren. Morpheus verließ Limbonic Art und Vidar Jensen, alias Daemon, entschloss sich, den Sternenkreuzer fortan allein durch Zeit und Raum zu navigieren. Opus Daemoniacal ist nun als sein drittes Solo-Album und startet mit "Ad Astra Et Abyssos" gewohnt heftig und kompromisslos ins Geschehen. Da treffen treibende Gitarrenstürme auf erhabene Melodien und boshaften Gesang. Im Grunde scheint zunächst alles so wie man es von Limbonic Art eben gewohnt ist. Dennoch dauert es nicht lange, bis sich Ernüchterung einstellt!
Den zumeist unnötig in die Länge gezogenen Kompositionen fehlt es einfach an denkwürdigen Momenten oder eben an solchen, die einen Song im Gedächtnis verankern. Ein paar sakral anmutende, klar gesungene Chöre, für die sich Daemon einen Gastmusiker an Bord geholt hat, helfen nicht darüber hinweg, dass es seinem Opus Daemoniacal über weite Strecken an Spannung und an Abwechslung fehlt. Vielleicht trägt der etwas schwammige Sound der Platte seinen Teil zu diesem Eindruck bei, vielleicht fehlt der kreative Austausch mit dem verloren gegangenen Crewmitglied. Trotz der vorhandenen Qualitäten und des bandtypischen Sounds, den Daemon immerhin bewahren konnte, wirkt dieses neunte Studioalbum wie ein fernes Echo einstiger Ruhmestaten und das ist wirklich schade!