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Sarcoptes - Prayers To Oblivion

Sarcoptes - Prayers To Oblivion
Stil: Black Metal
VÖ: 24. Februar 2023
Zeit: 50:39
Label: Transcending Obscurity Records
Homepage: www.facebook.com/SarcoptesOfficial

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Die im Oktober 2020 erschienene EP Plague Hymns hatte mich mächtig neugierig auf das bevorstehende zweite Album von Sarcoptes gemacht. Die Wartezeit erwies sich zwar als unerwartet lang, doch schlussendlich hat sie sich gelohnt!

In fünf Songs thematisiert das kalifornische Duo auf Prayers To Oblivion einschneidende historische Ereignisse, die mit Krieg oder Krankheit zu tun haben. Die Kämpfe an der Westfront im Ersten Weltkrieg, die Spanische Grippe oder die Tet-Offensive im Vietnamkrieg seien exemplarisch genannt. Lässt man das letzte Jahr einmal Revue passieren, so sind zumindest die Themen brandaktuell, auch wenn die beschriebenen Ereignisse längst zurück liegen.

Musikalisch knüpfen Sarcoptes dort an, wo sie zuletzt mit ihren Plague Hymns aufgehört haben: geboten wird rasanter, technisch und kompositorisch anspruchsvoller Black Metal, der die Blicke über den Tellerrand des Genres nicht scheut. Der Opener "The Trenches" bringt knappe 14 Minuten aufs Polycarbonat und fesselt von der ersten Minute an. Die Riffs, die Songstruktur und auch die Art und Weise wie die Keyboards eingesetzt werden - das alles weckt Erinnerungen an Emperor. Es sind allerdings nicht einmal die meistens zitierten Frühwerke der norwegischen Pioniere, sondern eher späteres Material, etwa vom Album IX Equilibrium, welches sich als Referenz heranziehen ließe. Von Plagiarismus sind Sarcoptes dennoch Meilen entfernt. Gerade die drei Longtracks, die es zusammen auf 40 Minuten bringen, beherbergen immer wieder auch schleppende Doom-Parts und wagen Seitensprünge in Richtung Death Metal, wie man sie so bei Emperor nicht finden konnte. Das deutlich knappere "Spanish Flu" wartet zudem mit einigen Thrash-Riffs auf, was das ohnehin schon heftige und teils auch hektische Material noch einmal aggressiver macht.

Ich wundere mich darüber, wie eine Band aus dem sonnigen Kalifornien so kalt und grimmig... so skandinavisch klingen kann. Prayers To Oblivion ist ein faszinierendes und facettenreiches Album voller Stimmungswechsel geworden, dem man höchstens den etwas eintönigen Vortragsstil von Sänger (und Drummer) Garret Garvey ankreiden könnte. Dennoch: wer auf anspruchsvollen und intelligent arrangierten Black Metal steht, muss Sarcoptes einfach Gehör schenken... auch wenn die Band nicht aus Skandinavien stammt.

Dagger

5 von 6 Punkten

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