Review
Opera IX - Anphisbena
VÖ: 15. November 2004
Zeit: 64:41
Label: Avantgarde Music
Homepage: www.operaix.it
Von den Italiener Opera IX kannte ich bislang nur das 2000er Werk The Black Opera: Symphonaie Mysteriorum In Laudem Tenebrarum, das mich damals schon angesprochen hat. Mit leicht veränderter Besetzung (u.a. ist ja Madame Cadaveria nicht mehr mit dabei) liegt mir nun also das aktuelle Album vor.
Los geht's mit dem Intro "Many Moons Ago", das direkt in "The Serpent's Nemeton" übergeht, einer guten, wenn auch nicht wirklich überragenden Black Metal Nummer. Hier wird lustig drauf los geprescht, untermalt von atmosphärischen Keys. Zwischendurch wird auch schon mal der Fuß vom Gas genommen. Auch "The Prophecy" schlägt in die selbe Kerbe, nämlich guter, wenn auch wenig spektakulärer Schwarzwurzelstoff. Doch "In Hoc Signo Sanguinis" lässt mich zum ersten Mal richtig aufhorchen, werden hier doch Pagan/Folk Elemente eingebaut, die so wohltuend anders klingen. Und das liegt nicht nur allein an der für Black Metal untypischen Instrumentierung wie u.a. Flöte und Harfe. Es scheint fast so, als haben Opera IX hier ihre kleine, aber feine Nische gefunden. Denn immer, wenn sie Pagan-Elemente einbauen, heben sie sich vom Einheitsbrei ab. So werden bei "Scell Lem Dibh (Song Of Death)" Versatzstücke des allseits bekannten Palästinaliedes verwendet, ohne jedoch ansatzweise wie eine Mittelalterband zu klingen, dafür geht der Song zu ungestüm zu Werke. Die waren Highlights des Silberlings finden sich jedoch erst am Ende der Scheibe, nämlich mit dem Titelsong und dem Bathory Cover "One Rode To Asa Bay", die eine würdige Erinnerung an den viel zu früh von uns gegangenen Quorthon darstellt.
Macht unterm Strich vier wirklich gute Songs (inkl. Coverversion), fünf durchschnittliche Blackies und ein Intro.
Vorheriges Review: Masters Of Reality - Deep In The Hole