Review
Wolftopia - Ways Of The Pack
VÖ: 17. Dezember 2021
Zeit: 39:04
Label: Inverse Records
Homepage: www.facebook.com/wolftopiaband
Der Meister Isegrim übt eine besondere Anziehungskraft auf die Menschen aus, irgendwo zwischen Angst und Faszination. Nachdem sie hierzulande Jahrzehnte lang quasi kein Thema waren, weil ausgerottet, scheiden sich nun (mal wieder) die Geister an den Rückkehrern. Schafszüchter haben Angst, Jäger können sie sowieso nicht leiden und Naturschützer springen vor Freude im Kreis. Hurra, der Wolf ist wieder da! Ganz anders in Finnland - dort gehört der Wolf einfach dazu und darf seit kurzem sogar bejagt werden, um die Bestände zu regulieren. Faszinierend, ja inspirierend bleibt er im hohen Norden dennoch, wie uns die Band Wolftopia vor Augen führt. Ways Of The Pack ist das Debüt der vier Finnen und liefert uns eingeschwärzten Melodic Death Metal im Dunstkreis von Insomnium, Wintersun und Catamenia. Letztere hatten ja auch ein unübersehbares Faible für den Wolf, der bei acht von neun Alben für das Covermotiv herhalten musste.
Acht Songs sind für Ways Of The Pack rausgesprungen und erweisen sich als nordische Hymnen par excellence! Mal angriffslustig, mal sehnsuchtsvoll, aber stets hoch melodisch unterwegs, bewegen sich Wolftopia mit schlafwandlerischer Sicherheit innerhalb der Genregrenzen. Im Gegensatz zu oben erwähnten Landsleuten verzichtet dieses Rudel allerdings gänzlich auf klar vorgetragene Gesangseinlagen, liefert stattdessen aber immer wieder "schön" gespielte Gitarrensoli, die dem klassischen Heavy Metal entliehen wurden. "Wash The Spears" mag vor allem im Auftakt ein wenig an Amon Amarth erinnern, doch abgesehen von diesem kleinen Seitensprung ist Ways Of The Pack ein bis ins Mark finnisches Album! Was den Musikern dabei an Innovation und auch an Abwechslung fehlen mag, machen sie mit Spielfreude und handwerklichem Können locker wett. Freilich wäre es für den Nachfolger wünschenswert, wenn ein oder zwei Songs das bewährte Raster durchbrächen. Gerade in Sachen Aufbau und Melodik stehen sich die Songs auf dem Debüt nämlich schon recht nahe. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Unterm Strich machen flotte Feger wie "Hound Of War", "Predator" oder "The Alpha" nämlich nicht nur Laune, sondern vor allem eines, nämlich Lust auf mehr!