Review
Häxkapell - Eldhymner
VÖ: 29. Oktober 2021
Zeit: 40:26
Label: Nordvis Produktion
Homepage: www.facebook.com/haxkapell
Im ersten Moment mag man sich noch über den etwas eigenwilligen Bandnamen Häxkapell - zu Deutsch Hexenkapelle - amüsieren, aber das Schmunzeln ist ganz schnell verflogen, wenn Mastermind und Multi-Instrumentalist Orakel seine Songs erklingen lässt. Die führen uns nämlich geradewegs zurück zum Black Metal, wie er in etwa ab Mitte der 1990er praktiziert wurde. Vergleiche mit frühen Satyricon, Lord Belial oder Mörk Gryning lassen da nicht lange auf sich warten, aber auch Emperor mit ihren beiden Klassikern In The Nightside Eclipse und Anthems To The Welkin At Dusk scheinen einen immensen Einfluss auf Häxkapell zu haben. Hier ein Akkordeon, dort ein paar gefühlvolle Violinen, gelegentlich klar gesungene Passagen oder ein sauberes Gitarrensolo lockern das Material immer wieder auf. Dann Chaos. Aber irgendwie strukturiertes Chaos, in dem sich hymnische Melodien ihren Weg durch das meist höllisch schnelle Geschehen bahnen.
Mit seinem druckvollen aber eben nicht tot produzierten Klang, der die klirrende Kälte der Kompositionen unterstreicht, hätte Eldhymner genau in dieser Form anno 1996 erscheinen können und wäre in der damaligen Flut gleichartiger Alben sicherlich nicht untergegangen. So muss Black Metal klingen! Auch heute noch! Vielleicht schafft Eldhymner nicht gänzlich den Schulterschluss zu den wegweisenden Meilensteinen jedes Jahrzehnts, aber die Scheibe wächst mit jedem Durchlauf und erinnert mich daran, warum ich vor 25 Jahren so viel Black Metal gehört habe.