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Chastain - For Those Who Dare (Anniversary Edition)

Chastain - For Those Who Dare (Anniversary Edition)
Stil: Guitar Hero Power Metal
VÖ: 14. August 2020
Zeit: 57:00
Label: Divebomb Records
Homepage: www.davidtchastain.com

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Diese ganzen Sprüche damals! "Och nö, der David. Schon wieder ne Platte. Veröffentlicht noch schneller, als er Gitarre spielt. Dabei spielen die anderen besser als er."

Richtig ist: Der Gitarrenvirtuose David T. Chastain veröffentlichte in den 80ern auf dem Gitarrenvirtuosen-Label Shrapnel Records geradezu unübersichtlich viele Alben, unter unübersichtlich vielen Projektnamen, die alle irgendwie nach dem Bandleader benannt waren.
Richtig ist auch: Viele seiner Labelkollegen waren renommierter und ja, auch (noch) besser. Allerdings hießen diese auch Marty Friedman, Vinnie Moore oder Yngwie Malmsteen, um nur einige zu nennen. Was im Gemecker der Kritiker unterging: David T. Chastain war und ist nichtsdestoweniger ein verdammt guter Gitarrist, der unter dem Banner Chastain ein paar veritable Power Metal-Klassiker raushaute. Bei der Band Chastain - im Gegensatz zu manch neoklassizistischem Instrumentalgedöns des Meisters - handelt es sich um eine eingespielte Truppe, die ebenso tight wie songdienlich nach vorne rockt, zahlreiche Soloeinlagen des Namensgebers inklusive.

Highlight ist aber definitiv der Gesang! Mit Leather Leone holte sich David 1984 eine grandios derbe Powerröhre an Bord, die wie Ronnie James Dios angepisste kleine Schwester klingt. Selbst eine gewisse Doro Pesch, die anno '84 mit dem Warlock-Debüt zeitgleich eine ansprechende Performance ablieferte, wird von Frau Leone locker übertrumpft. Blöd nur, dass dies kaum jemandem auffiel. Was eine echte Schande ist.

Denn die Mischung aus straightem Powerhouse- Geboller, virtuosen Sololicks und diesen weiblichen Killervocals ist in dieser Form einmalig und warf zudem eingängiges und abwechslungsreiches Songmaterial ab. Vor allem das Zweitwerk Ruler Of The Wasteland von 1986 gehört zusammen mit den Highlights von Metal Church, Vicious Rumors, Jag Panzer und Omen in die Top 5 des speedlastigen US- Power Metal. Wenn du Fan dieser Musikrichtung bist und Chastain noch nicht kennst, dann höre JETZT mit dem Lesen auf und in Ruler Of The Wasteland rein. 

Die vorliegende Wiederveröffentlichung des 90'er Albums For Those Who Dare ist das vorläufig letzte Chastain-Album mit der grandiosen Leather, die erst seit 2013 wieder gemeinsame Sache mit David macht. Das Songmaterial ist etwas gezähmter, man versuchte wohl mit diesem fünften Output endlich etwas Erfolg zu haben. Das Cover des Heart-Hits Barracuda sollte dazu vermutlich beitragen. Genutzt hat es nichts. Im Gegenteil. Die Band wirkt weniger inspiriert als zuvor. Mit dem Titeltrack, "Night Of Anger" oder dem rasanten "Secrets Of The Damned" gibt es immer noch ausgezeichnete Songs und auch der Rest bewegt sich auf ansprechendem Niveau. Der kreative Zenith war aber überschritten und Lady Leather dann erstmal weg. So für 20 Jahre.

Insgesamt bleibt For Those Who Dare ein überdurchschnittlich starkes Album einer tollen Band, das nicht ganz an die beiden Vorgänger The 7th Of Never und Voice Of The Cult und schon gar nicht an The Ruler Of The Wasteland heranreicht. Fünf Punkte gibt es dennoch. Allein als bescheidener Ausgleich für die miesen Kritiken von damals.

Dr Drümmer

5 von 6 Punkten

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