Review
Mar De Grises - The Tatterdemalion Express
VÖ: 31. Januar 2004
Zeit: 56:16
Label: Firebox Records
Homepage: www.mardegrises.cjb.net
Wenn ein Wort im Albumtitel eindeutig verkehrt ist, dann das Wort "Express". Eilig haben es hier die Chilenen garantiert nicht! Das sagt eigentlich schon die Spielzeit aus, die mit nur sieben Songs schon derart lange ist. Gegründet so zwischen 2000 und 2001 (genaueres weiß das Label auch nicht) haben die Jungs ein Demo (2002) eingespielt, bevor sie 2004 bereits das zweite Lebenszeichen in Form des Debuts von sich gaben.
Wie oben schon erwähnt, hat man es hier gaaaaaaaar nicht eilig. Also hat man sich dem Doom verschrieben. Wer hier nun aber brachiale slow-motion Dampfwalzen erwartet, wird enttäuscht. Das Label umschreibt das ganze als melodischen progressiven Doom Metal. Nun ja, der Meinung kann ich nur bedingt zustimmen. Progressiv ist das eigentlich nicht, was hier geboten wird. Zumindest machen in meinen Ohren ein paar schräge Piano Klänge am Ende eines Songs noch keine Progressivität aus. Melodisch ist das ganze zwar schon, aber eher noch kann man das ganze als zerbrechlich einstufen. Sehr fein strukturiert und filigran kommt das ganze aus den Boxen mit einem ganz großen Schuss Depressivität. Dabei hat man auf die Texte wohl nicht wirklich viel Wert gelegt, werden die Vocals doch eher zurückhaltend eingestreut, fast schon als notwendiges Beiwerk (oder aber als Mittel zum Zweck). Über weite, weite Strecken dominiert hier die instrumentale Fraktion klar das Geschehen.
Dies ist garantiert kein Album zum so nebenbei hören. Will man die einzelnen Feinheiten raushören, muss man sich schon intensiver mit dem Album beschäftigen. Alles in allem ein gutes Debut, wenn auch noch nicht der ganz große Wurf, den uns das Label hier wieder weismachen will.