Review
Förgjord - Laulu Kuolemasta
VÖ: 26. Juni 2020
Zeit: 45:40
Label: Werewolf Records
Homepage: www.forgjord.bandcamp.com
Die Finnen Förgjord sind schon seit Mitte der 90er aktiv (naja, also mehr oder weniger), aber so richtig in die Puschen sind die Blackies erst vor drei Jahren gekommen, als sie bei Werewolf Records unterzeichneten. Immerhin markiert Laulu Kuolemasta bereits schon das dritte Album bei diesem Label... sowie das fünfte überhaupt der Jungs.
Ein Blick auf das Cover sowie das Bandlogo verrät dem geübten Auge schon mal, wohin hier die musikalische Reise geht: Black Metal, wie es im Grunde nur die Nordländer abzuliefern vermögen. Wobei: man muss der Scheibe schon mehr als einen Durchlauf zugestehen bzw. gönnen, ehe man durch das Soundwirrwarr durchblickt. Denn, und das sei hier gleich eingangs erwähnt, der Sound ist einerseits die Schwachstelle von Förgjord. Einerseits hat er eine ordentliche Fuck-Off-Attitüde und klingt herrlich undergroundig-höhenlasting und lässt gerade so viel Differenziertheit durchkommen, wie erforderlich ist, andererseits nehmen die Jungs damit auch einiges an Kraft aus den Songs. Denn die haben schon reichlich zu bieten. Hier wird nicht nur schnurstracks drauflos geknüppelt, als ob es kein Halten gäbe. Nein, Förgjord bedienen sich der gesamten Geschwindigkeitspalette. Da hätten wir zum einen den Hochgeschwindigkeitsbereich, zum anderen aber auch Midtempoparts wie beim "Ihtiriekko", die fast schon zum Mitschunkeln animieren. Mitschunkeln im Black Metal? Jupp, das funzt, denn besagter Song versprüht den Charme eines morbiden Zirkus, bei dem man nicht weiß, ob man nach der Vorstellung jemals wieder den Ausgang finden wird. Wobei wir hier genau beim Pluspunkt der Produktion sind, diese unterstreicht das Morbide, das Apokalyptische, das den Songs inne wohnt, eine fette Portion Endzeitstimmung. Dagegen wirkt das treibende "Surman Virta" mit seinem leichten Black'n'Roll-Einschlag fast schon fröhlich.
Was die Scheibe so spannend macht, ist die unkonventionelle Herangehensweise der Finnen, da sie scheinbar mühelos die verschiedenen Geschwindigkeiten variieren und kombinieren, ohne dass es zerfahren wirkt. Außerdem eben besagter Sound, der einen zwingt, nicht nur mit einem Ohr hinzuhören, sondern sich ganz der Scheibe zu widmen. Dann aber entdeckt man mit jedem Durchlauf neue Details und wird gefesselt. So soll es sein.