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Festival-Bericht

Summer Breeze

mit Papa Roach, Powerwolf, W.A.S.P., At The Gates, Kataklysm, Sepultura, Paradise Lost, Orden Ogan, Obscura, Municipal Waste, Suicidal Tendencies, Toxic Holocaust, Misery Index, Tankard, Arch Enemy, Satyricon, U.D.O. & Bloodbath

Flugplatz Sinbronn, Dinkelsbühl 15. - 18.08.2018

Donnerstag, 16.08.2018

Nach den mitreißenden Veröffentlichungen der letzten Jahre ist es kein Wunder, dass zu Orden Ogan ziemlich viele Leute vor die Bühne pilgern. Spannend war jedoch das Setting, das sich den Anwesenden bietet, denn die Band zeigte ein fröhliches Wechselspiel an den Instrumenten (wobei der Bass hinten runter fallen muss), nachdem sich Seeb Levermann leider den Daumen gebrochen hatte und entsprechend nicht fähig war, die Sechssaitige wie gewohnt zu bedienen. Abgesehen von der für den Sänger ungewohnten Bewaffnung mit ausschließlich dem Mikrofon, zockt die in wildester West-Manier gekleidete Band ein astreines Set. Die Jungs haben absolut Spaß in den Backen und neben den reifen songschreiberischen Leistungen muss man ihnen auch ganz deutliche Verbesserungen in Punkto Entertainment-Qualität attestieren. Die Band wirkt routinierter und weit nicht mehr so nervös wie bei ihrem ersten Auftritt auf dem Summer Breeze einige Jahre vorher. Das findet auch das Publikum gut, das bei den mächtigen Power Metal-Hymnen vollkommen steil geht, jeden Refrain textsicher mitsingt und sich auch bei den Singspielchen nicht lumpen lässt. Unterm Strich ein triumphaler Auftritt, an den sich alle Beteiligten auch in einigen Jahren noch erinnern werden.

Obscura freuen sich ein zweites Loch in den Bauch, dass sie wieder mal in der Heimat Bayern spielen dürfen. Mit entsprechendem Grinsen und leuchtenden Augen stehen die Bajuwaren dann auch auf der Bühne. Von dort können sie dann vortrefflich beobachten, wie das Publikum ob der technischen Virtuosität, die hier dargeboten wird, immer mehr ins Staunen gerät, denn auch live schaffen es Obscura ihre Songs technisch akkurat und mitreißend darzubieten. Das Publikum weiß manchmal nicht so recht, ob es einfach nur staunen oder einfach die Sau rauslassen soll. Die Band versucht es dabei immer wieder mit Anfeuerungen, die dann mit kleinen Verzögerungen (immerhin muss das Staunen erstmal überwunden werden) enthusiastisch quittiert werden. Am Ende haben aber alle Spaß und Obscura verabschieden sich von ihren Fans mit einem noch breiteren Grinsen als zu Beginn des Gigs und lassen glückliche Leute zurück, die ob des Dargebotenen nicht weniger glücklich sind.

Municipal Waste sind genau die richtige Band, sich ordentlich die Birne freizupusten. Ihr Hochgeschwindigkeits-Crossover sorgt dann auch von Beginn an für Bewegung im Publikum, das die Party-Kracher wie ein Schwamm aufsaugt und in pure Energie umwandelt. Gleiches gilt für die Ansagen zwischen den Songs, Municipal Waste sind extrem kommunikationsfreudig, ohne sich in Labereskapaden zu verlieren, und schaffen es kurz und knackig das eine oder andere politische Statement an den Metaller zu bringen ("gegen Rassismus und machtgeile alte weiße Männer"), bevor selbige mit den entsprechenden Wutkrachern ("I Want To Kill The President") untermauert werden. Der Gig ist ein einziges Fest, bei dem zu quasi jedem Song ein passender Circle Pit gestartet wird. Passiert dies nicht, dann schüttelt das Publikum Haupt und Haar nach allen Regeln der Kunst. Feine Party, zu der Municipal Waste hier geladen haben.

Powerwolf haben es offensichtlich geschafft, zu einer der angesagtesten Bands nicht nur des Summer Breeze OA zu werden. Zumindest lassen diesen Schluss die stets hervorglänzend besuchten Konzerte und auch der Zuschauerstrom beim Summer Breeze zu. Wenn Attila Dorn seine kernigen Ansagen raushaut, kann sich kaum jemand ein Grinsen verkneifen, vor allem nicht, wenn der Gute hin und wieder selbst über seinen Output lachen muss und darüber hinaus vergisst, seinen Akzent beizubehalten. Abgesehen davon geht das Publikum wie immer vollkommen steil, wenn Powerwolf Hymnen ala "All We Need Is Blood", "Demons Are A Girl's Best Friend", das unvermeidliche "Resurrection By Erection" oder den Übersong "We Drink Your Blood" zum Besten geben, wobei vor allem bei letzterem gefühlt das ganze Rund mitsingt und die Fäuste gen Himmel streckt. Der imposante Bühnenaufbau in Kombination mit massiver Pyrotechnik tut sein Übriges, um aus diesem Auftritt ein absolutes Highlight nicht nur dieses Summer Breeze werden zu lassen.

Vergleichsweise behaglich ist es bei Suicidal Tendencies, denn obwohl die Jungs einige Hitalben am Start haben und auch mit "You Can't Bring Me Down", "War Inside My Head" oder "Subliminal" selbige präsentieren, bleibt der Gig dennoch zunächst überschaubar spektakulär. Klar, Cyco Mike ackert auf der Bühne wie ein Wahnsinniger und auch seine Mitstreiter geben sich redlich Mühe einige Kilometer zu machen, aber die fortgeschrittene Stunde fordert von den Festivalbesuchern offensichtlich dennoch Tribut. Zum einen sind nur überschaubar viele Leute zu Suicidal Tendencies gekommen, zum anderen schieben diese dann doch lieber eine ruhige Kugel. Zumindest bis kurz vor Ende, denn dann bittet Mike zu Tanz auf der Bühne und allerlei Summer Breeze-Volk folgt seinem Ruf und stürmt selbige, um gemeinsam eine famose Version von "Pledge Your Allegiance" zum Besten zu geben, was dem Gig ein furioses wie spektakuläres Ende beschert.

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