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Festival-Bericht

Wacken Open Air

mit Rammstein, Nightwish, Doro, Danzig, Grave Digger, Russkaja, Santiano, Hellride (No), Skyline, Annihilator, 9mm, Blaas Of Glory, Deep Purple, Neaera, Tristania, Powerwolf, Mr. Hurley & Die Pulveraffen, Kamikaze Kings, Black Messiah, Ihsahn, Ugly Kid Joe, Sabaton, Wasteland Warriors, Feuerschwanz, ASP, Harpyie, Hate Squad, Alestorm, Die Apokalyptischen Reiter, Anthrax, Serum 114, Secret Sphere, DevilDriver, Alice Cooper & Finsterforst

Wacken, Wacken 31.07. - 03.08.2013

(Fotogalerien: Woa20130731 , Woa20130801 , Woa20130802 , Woa20130803 )

Freitag, 02.08.2013

7:30 Uhr. Aufgewacht. Schweiß. Dicke, stickige Luft. Nichts wie raus aus dem Zelt. Bereits zu so früher Stunde brennt der Fixstern vom strahlend blauen, wolkenlosen Firmament und lässt uns wissen, das wird heute ein ganz besonders heißer Tag. Mehr noch. Mit 33 °C erwartet uns der heißeste Tag in der gesamten Geschichte des Wacken:Open:Air!

Neaera
Dennoch steht der brave Redakteur um Punkt 11:00 Uhr vor der Black Stage, wo Neaera als engagierte Krachkapelle den Tag eröffnen. Siehe da, der brave Redakteur ist nicht alleine. Tatsächlich haben sich schon richtig viele Fans hier eingefunden, worüber sich besonders Frontmann Benny unglaublich freut und neben seinen amüsanten Witzeleien gar nicht oft genug betonen kann, wie klasse er es findet, dass zu so früher Stunde und trotz der Bullenhitze schon so viele gekommen sind, um sich das Konzert anzusehen. Die Wall Of Death, nach der im Publikum immer wieder geschrien wird, ist in Wacken ja untersagt, nicht aber der gute alte Circle Pit. Auch nicht das beliebte Crowd-Surfing. Zu beidem werden wir herzlich von Neaera eingeladen mit Nackenbrechern wie "Armamentarium" oder "Between Us And Annihilation" - eine Einladung, die von vielen nur zu gern angenommen wird. So gerät dieser erste Akt zu einem durchgehend unterhaltsamen und schweißtreibenden Vergnügen.
(Dagger)

Andere Menschen, wie beispielsweise unser Ray, haben zur selben Zeit mit ganz anderen Problemen zu kämpfen...

Tristania
Ja, leider fängt dieser Freitag für mich gar nicht gut an, denn mein rechtes Auge hat sich über Nacht kurzerhand überlegt, sich eine Bindehautentzündung zulegen zu müssen. Da heißt es erst mal Marsch Marsch ab zum Sani-Zelt. An dieser Stelle daher ein großes Lob an die auf dem W:O:A tätigen Sanis und Notärzte, die mit einer bewundernswerten Gelassenheit, aber jederzeit souverän ihren Job erledigen. Nach einem weiteren Gewaltmarsch zur ortsansässigen Apotheke bin ich dann erst mal bedingt einsatzfähig... kämpfe mich aber durch gar nicht mal so kalte Temperaturen vor die True Metal Stage, wo Tristania bereits mitten im Set sind. Vor der Bühne haben sich zu so früher Stunde schon zahlreiche Fans eingefunden, um dem Gothic Metal bei Mittagssonne zu frönen. Die Band jedenfalls ist sehr agil und spielfreudig unterwegs und Frontfrau Mariangela Demurtas lässt nichts unversucht, die Fans ständig mitzureißen, was angesichts der Temperaturen mehr als gelingt. Da das rechte Auge nach wie vor rumzickt, schau ich mir den Gig halt nur mit links an... ja ja, mit dem zweiten sieht man besser. Ein guter Gig, aber zu heiß.
(Ray)

Auf dem Rückweg zurück zum Zelt durch den Backstagebereich fällt mein eindimensionaler Blick auf eine großspurige Ankündigung: in Kürze wird DIE Black Metal-Sensation des Jahres bekannt gegeben. Gut, ein Auge kann ich ja mal riskieren, har har. Es hat sich ja wohl inzwischen rumgesprochen, dass sich dahinter Emperor verbergen, die anlässlich des 20. Geburtstages ihres Debutalbums In The Nightside Eclipse einen Gig auf dem W:O:A 2014 absolvieren werden, voraussichtlich sogar mit Faust an den Drums. Im Pressezelt stehen aktuell Ihsahn und Samoth für Fragen bereit und so erfahren wir, dass sich dahinter leider keine vollständige Reunion versteckt. Es wird kein neues Studioalbum geben (gut, die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt), es werden nur ausgewählte Konzerte / Festivals bespielt. Aber diesen Klassiker einmal live zu hören, das allein sollte schon den Weg in den hohen Norden rechtfertigen.
(Ray)

Powerwolf
Schon lange auf den Bühnen dieser Welt unterwegs, aber erst seit relativ kurzer Zeit von Ehre und Erfolg geküsst, ist das Saarländer Rudel Powerwolf. Dass dieser Erfolg auch durchaus seine Berechtigung hat, kann am heutigen Tag ab 14:45 Uhr auf der True Metal Stage erlebt werden. In obligatorischer Gesichtsbemalung liefern Powerwolf mit ihrem hochmelodischen und denkbar einfach gestrickten Kirchen-Schlager-Metal-whatever einen triumphalen Gig, woran nicht zuletzt der charismatische Sänger Attila einen gehörigen Anteil hat. Aber auch die Mannen an den Klampfen wirbeln nur so von einem Eck der Bühne zum anderen und demonstrieren Spaß am Spiel. Gemeinsam binden sie die Fans zu jedem Song in das Geschehen mit ein. Gassenhauer, wie etwa "We Drink Your Blood", "Werewolfs Of Armenia" oder "Resurrection By Erection" sind dafür auch bestens geeignet. Schließlich endet mit "Lupus Die" eine astreine Vorstellung, bei der man selbst die schweißtreibende Hitze für kurze Zeit vergessen hat. Amen und Attacke!
(Dagger)

Mr. Hurley & Die Pulveraffen
Da sich die Wege des W:O:A im Laufe der Zeit arg verlängert haben, mache ich mich nun zeitig auf zur Headbanger Stage, um mir Black Messiah anzusehen. Davor komm ich gerade an der Wackinger Stage vorbei, wo unsere direkten Zeltnachbarn Mr. Hurley & Die Pulveraffen einen ihrer Auftritte haben. Gut, Zeit zum Verweilen ist noch reichlich vorhanden und so lausche ich wie zahlreiche andere den Klängen. Der Name lässt es ja schon erahnen, dass wir es hier mit Freibeutern zu tun haben und entsprechend gewandet treten die Pulveraffen auch auf. Ich muss sagen, das Ganze macht richtig Laune. Die Fans vor der Bühne haben sichtlich ihren Spaß und schwingen bereitwillig das Tanzbein, sobald sie dazu aufgefordert werden. Egal ob "Piratenbraut" oder "Schiffe, Schätze, Schlampen, Schnaps", dessen Refrain aus zahlreichen Kehlen mitgegrölt wird, die Jungs (und das Mädel) haben ein leichtes Spiel. Zum Schluss wird noch mit "Komm Zur Marine" die richtige Berufswahl angestoßen, ehe es weiter in Richtung Zeltbühne geht. Hat Spaß gemacht.
(Ray)

Kamikaze Kings
Junge Junge, wer dachte, draußen ist es heiß und Schatten spendet Abkühlung, der ist noch nicht im Bullhead City Circus gewesen. Während es draußen "angenehme" geschätzte 33 Grad hat, kocht das Innere des Zelts. Wann ist gleich nochmal der nächste Aufguss??? Reichlich früh bin ich hier angelandet, weil mich die Beschreibung der Kamikaze Kings im Wacken Programm Heft neugierig gemacht hat. Aber wie heißt es doch so schön? Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Dass Berlin die Heimatstadt so mancher schriller Vögel ist, ist ja reichlich bekannt. Aber schrill ist nicht immer mit gut gleich zu setzen. Doch der Reihe nach: das Zeltareal ist einigermaßen gut gefüllt (zumindest der vordere Bereich), als die Kings die Bühne betreten. Links und rechts werden sie von zwei leicht bekleideten Damen flankiert, wobei die eine mehr, die andere weniger überzeugend während des Sets dauerhaft die Hüften kreisen lässt. Nach dem ersten Song gesellt sich noch eine dritte Dame hinzu, die für die restliche Bühne zuständig ist. Soweit, so schlecht. Die vier Jungs selber kann man am besten als eine Mischung aus Lordi, Gwar und Twisted Sister mit Manowar-typischem Leder-und-Nieten-Macho-Gehabe beschreiben, deren Friseur hauptberuflich was ganz anderes macht. Wie heißt es doch im W:O:A Programmheft "...die auf dem schmalen Grad zwischen Parodie und Peinlichkeit wandeln." Nun, als Parodie geht das Ganze sicherlich nicht mehr durch, dazu fehlt den Jungs klar das Charisma, um das Ganze Do-You-Love-Pussy-Gehabe auch nur halbwegs glaubhaft rüber zu bringen. Auch das divenhafte Posing der selbsternannten Bitch Of Rock'n'Roll, Frontmann Elmo Kamikaze, wirkt auf mich einfach nur peinlich. Zwar ernten die Kings für ihren dreckigen Rock'n'Roll guten Beifall, aber richtig gute Stimmung schaut anders aus und hört sich vor allem auch anders an.
(Ray)

Black Messiah
Ein gänzlich anderes Bild zeigt sich bei den anschließend auftretenden Black Messiah, bei denen die Fans deutlich zahlreicher ins Zelt strömen und somit für ordentlich Stimmung sorgen. Die Jungs geben auch gleich von Anfang an gut Gas und sorgen für reichlich Bewegung bei den Fans. Während in den vorderen Reihen das Haupthaar kräftig geschüttelt wird, wird weiter hinten der Platz zum Tanzen genutzt. Etwas Leid können einen die Jungs allerdings schon tun, denn bei diesen subtropischen Innentemperaturen stehen sie in voller Bühnenmontur mit Fellbehang & Co. auf den Brettern, da fließt der Schweiß in Strömen. Die "Ausziehen, Ausziehen" Rufe von einigen Unerschrockenen werden mit einem "Das wollt ihr nicht wirklich sehen" kommentiert. Weiter geht es im Pagan/Viking-Programm, das richtig Laune macht, dementsprechend euphorisch fallen dann auch die Reaktionen der Fans aus. So soll es sein. Mit Songs wie "Der Ring Mit Dem Kreuz" kann man eh nicht viel falsch machen. Ein mehr als gelungener Set, hoch die Hörner!
(Ray)

Ihsahn
16:00 Uhr. Die Hitze steht mit etwa 33°C auch im Freien vor ihrem Zenit. Ströme einer nicht unbedingt wohl riechenden Mixtur aus Schweiß und Wackenstaub schlängeln sich den Rücken hinunter und sammeln sich - naja, ihr wisst schon. Zu dieser Stunde muss Emperor-Frontmann Ihsahn mit seiner Band den Gig auf der Black Stage bestreiten. Einerseits ja eine Ehre, auf solch einem Podium stehen zu dürfen, am heutigen Tag aber auch ein Fluch. Denn die meisten sind wohl noch mal zum Zelt zurückgekehrt, um Kräfte für den Abend zu sammeln. So wenige Schaulustige sieht man vor der großen Bühne jedenfalls nur selten. Das mag natürlich auch an der schwer verdaulichen, progressiven Kost liegen, die Ihsahn zu bieten hat. Wenngleich "Called By Fire" oder "Frozen Lakes On Mars" tadellos vorgetragen werden, kann man zu dieser Art von anspruchsvoller Musik einfach nicht abfeiern oder ausrasten. Dazu ist es viel zu schwere Kost.
(Dagger)

Ganz anders sieht es dagegen zeitgleich vor der Party Stage aus, wohin ich mich ab Halbzeit begebe. Dort haben Ugly Kid Joe nämlich einen Pakt mit der Sonne geschlossen und heizen dem Publikum ganz ordentlich ein mit altbekannten Liedern wie etwa dem Radio-Hit "Cats In The Cradle". Aber auch Neueres der Marke "Goddamn Devil" weiß der Audienz zu gefallen, die bei ausgesprochen guter Laune ist. Zuletzt erscheint noch Motörhead-Gitarrist Phil Campbell auf der Bühne und zockt "Ace Of Spades", ehe der Gig mit dem Bandhit "Everything About You" sein Ende nimmt.
(Dagger)

Sabaton
Nach kurzer Pause am Zelt geht es dann zurück ins Getümmel und zu einer Kapelle, um die gegenwärtig ein Hype gemacht wird, wie man ihn nur selten erlebt. Sabaton spielen wirklich an jeder Straßenecke und heuer eben auch zum ersten Mal in Wacken, was Sänger Joakim mit Recht als Ritterschlag zu würdigen weiß. Für mich haben die denkbar simpel gestrickten Songs mit dickem Synthesizer ein bisschen was von Pop oder Schlager - wenig Tiefgang, dafür umso leichter verdaulich und erst recht massenkompatibel. Diese Massen wissen wie man feiert zu Hitmaterial der Marke "Ghost Division", "Carolus Rex" und natürlich "Primo Victoria". Dazwischen treibt Energiebündel Joakim mit dem Publikum seine Spielchen und umgekehrt. Er tauscht die Weste mit einem Fan aus dem Publikum und kippt jedes Mal ein Bier, wenn der Pöbel danach ruft. Bekannte Szenen. Bei Sabaton ist eben vieles bereits ritualisiert. Von der Musik kann man ja nun halten, was man will - eines ist jedoch unumstößlich: live auf eine große Bühne gestellt funktioniert diese Truppe und weiß, wie man die Fans begeistert.
(Dagger)

Wir bleiben an Ort und Stelle, drehen uns um 90° und blicken auf die Black Stage. Dort ist es nun an der Zeit für einen alten Bekannten, einen gerne gesehenen Gast in Wacken und darüber hinaus eine der größten Kultfiguren der Szene: Lemmy Kilmister mit seiner Band Motörhead. Noch vor kurzem gingen die Gerüchte, dass er den Gig abgesagt hätte, da er dieses Jahr einen Schrittmacher bekommen hat und die Ärzte ihm zur Ruhe rieten. Dessen ungeachtet steht er heute auf der Bühne und lässt seine altbekannte Parole erklingen: "We are Motörhead and we play Rock'N'Roll!" Die Menge tobt. Aber Junge! Herr Kilmister sieht richtig mitgenommen aus! Nach dem Opener, ironischer Weise "I Know How To Die", witzelt Lemmy noch darüber, dass man ihm eigentlich empfohlen hatte nicht zu spielen. Doch dann, nach weiteren vier Nummern (u.a. "Stay Clean" und Metropolis"), verschwindet er hinter dem Backdrop, während Phil Campbell ein Solo gibt. Dann eine kurze Pause. Lemmy schleppt sich zurück auf die Bühne, spielt "The Chase Is Better Than The Catch", verabschiedet sich dann kurz und verschwindet erneut. Phil und Micky folgen. Die unbarmherzige Sonne, die um diese Zeit genau in die Bühne brennt, war wohl doch zuviel für den angeschlagenen Rockveteranen. Keine Pfiffe, keine Buh-Rufe aus dem Publikum. Stattdessen hallen die Appelle Lemmy! Lemmy! Lemmy! übers Feld. Dann tritt Veranstalter Thomas Jensen ans Mikro und stellt klar, dass der Gig vorüber ist und bedankt sich bei Lemmy für die großartige Leistung und den guten Willen. Geschockt und wie benommen stehen wir nun alle an Ort und Stelle. Jeder hofft, es ist nichts Ernstes. Dann geht die Menge mit geisterhafter Stille auseinander.
(Dagger)

Wasteland Warriors
Vor dem Feuerschwanz-Gig statte ich nun mal dem Wackinger Village einen Besuch ab, neben den üblichen "Verdächtigen" fällt mir eine Gruppe besonders ins Auge. Die Wasteland Warriors haben sich nicht wie die ansonsten bekannten LARP-Gruppen dem Mittelerde-Thema verschrieben, nein, hier stand Mad Max definitiv Pate. Mit ihren futuristischen, selbstgebauten Gefährten und den aus allerlei "Schrott" zusammengebauten Rüstungen stellen sie klar einen Kontrastpunkt zu Feen, Elfen & Co. dar. Berührungsängste sind hier fehl am Platz, wer möchte, kann die selbstgebauten Fahrzeuge gerne aus nächster Nähe ansehen und auch gerne mal probesitzen. Auf dem Dach der eigenen Bar lärmt während dessen die eigene Band, unterstützt von allerlei Flammenwerfern. Der Sound ist ebenfalls leicht endzeitmäßig angehaucht, Hauptsache, es lärmt. Musikalisch guter Heavy Rock, gesanglich ist dagegen noch deutlich Luft nach oben. Aber es passt zum Ambiente.
(Ray)

Das W:O:A ist ein beliebter Ort, um Geburtstage zu feiern, so auch heute wieder. Metal-Queen Doro, der man ja ohnehin jedes Jahr hier begegnet, zelebriert 30 Jahre ihrer Karriere und hat dafür eine ganz besondere Show in petto. Nach dem fulminanten Einstieg mit "I Rule The Ruins" ist es ihr jedoch zunächst ein großes Anliegen uns mitzuteilen, dass es ihrem Weggefährten Lemmy schon wieder etwas besser geht. Dann steigt die große Sause mit tonnenweise Hitmaterial, vorwiegend aus ihrer Zeit bei Warlock, aber auch mit einigen brandaktuellen Nummern. Dazu holt das Energiebündel immer wieder gut bekannte Freunde zur Unterstützung an ihre Seite. Zu "East Meets West" ist es Chris Boltendahl von Grave Digger und kurz darauf erscheint Saxons Biff Byford auf dem Podium, um mit Doro seinen eigenen Hit "Denim And Leather" zu geben. Die Wackenhymne "We Are The Metalheads" darf eine Gruppe ausgewählter Fans an Doros Seite kräftig abfeiern, ehe Scorpions-Urgitarrist Ulli Jon Roth die Ballade "Für Immer", die heute übrigens Ronny James Dio gewidmet wird, mit einem wunderbaren Solospiel veredelt. Den "Metal Tango" tanzt die kleine Blonde dann mit Subway-To-Sally-Sänger Eric Fish, zum Priest-Cover "Breaking The Law" unterstützt Phil Campbell die Herren an den Klampfen und schließlich kommt zur Warlock-Hymne "All We Are" noch einmal alles auf die Bühne, was nicht bei drei auf dem Baum ist. Mit dabei auch Joakim von Sabaton und die Band Corvus Corax. Doro ist überwältigt, wir sind es auch. Zum Dank noch "Earthshaker Rock" als Zugabe und zu Ende ist ein denkwürdiges Konzert und ein Highlight dieses Jahres zugleich.
(Dagger)

Feuerschwanz
Drüben, auf der Wackinger Stage laden zeitgleich Feuerschwanz mit reichlich Mittelalter-Comedy zum Tanz. Vor dem Podium ist auch reichlich Tanzvolk anwesend, als die Truppe die Bühne betritt und mit "Mach Dich Frei" in den Set einsteigt. Flankiert von den beiden Met-Miezen sorgen Feuerschwanz gleich von Anfang an für gute Laune und verstehen es, die Fans für ihre Zwecke zu gebrauchen. Wo sonst erlebt man, dass, während Sänger Feuerschwanz eine Geschichte erzählt, das Ganze von den Fans akustisch untermalt wird. So erleben wir Donner, Regen, Erstaunen, Bedauern und noch so einiges mehr aus zahlreichen Mündern. Wenn es heißt "Dreht euch", dann wird sich auch gedreht. Ausgelassen geht es zu, während "Wir Lieben Dudelsack" oder "Hurra Hurra Die Pest Ist Da" durch die PA geträllert wird. Die Met-Miezen sorgen unterdessen für entsprechende Unterhaltung, wenn sie Schilder mit dem Refrain ("Lalalalalalalala") hoch halten oder während "Met Und Miezen" fleißig Frei-Met an die ersten Reihen verteilen, zumindest an diejenigen, die ein geeignetes Behältnis parat halten. Zu "Wunsch Ist Wunsch" wird eine Fee aus dem Publikum auserkoren, die Wahl fällt auf einen Fan im Batman-Kostüm, dem kurzerhand Feenflügel umgehangen werden. Nach "Metnotstand Im Märchenland" und dem abschließenden "Johanna" ist dann erst mal Schluss, doch die Fans geben sich damit nicht zufrieden. So kommt die Truppe noch einmal für die zwei Zugaben "Metvernichter" und "Das Niemals Endende Gelage" auf die Bühne zurück und heizt noch einmal richtig ein. Zum finalen Song gibt es dann auch noch eine gar nicht mal so kleine Polonaise durch das Publikum. Met rules!
(Ray)

ASP
Zu später Stunde ist dann noch etwas Gothic Rock angesagt. ASP geben sich die Ehre und machen ihren Wacken-Auftritt auch gleich zur Release Party des neuen Albums Maskenhaft. Um viertel nach Mitternacht geht es los und der Andrang vor der Black Stage ist ungebrochen. Mit "A Prayer For Sanctuary" und viel Pyrotechnik wird in den Set eingestiegen und man merkt, dass die Fans auch nach diesem langen Tag an Musik noch immer nicht genug haben. Die unausweichlichen Songs "Kokon" und "Krabat" folgen, ehe es mit "Die Löcher In Der Menge" erstmals einen Song vom neuen Album gibt. Die Reaktionen hierauf fallen während des Songs eher verhalten aus, schließlich ist mit diesem Material noch keiner vertraut. Danach geht es aber mit dem Type-O-Cover "I Don't Wanna Be Me" flott weiter. Vor der Bühne wird kräftig mitgeklatscht, etwas abseits wird der doch vorhandene Freiraum zum Tanzen, vor allem von der holden Weiblichkeit, genutzt. "Ich Bin Ein Wahrer Satan" darf ebenso wenig fehlen wie das "Schwarze Blut", ehe mit "Und Wir Tanzten" ganz tief in die Vergangenheit gegriffen wird. Sehr schön wird hier der Refrain optisch untermalt, denn Kunstschnee (oder vielmehr Schaum) wird hier über die Menge verteilt. ASP hat sichtlich Spaß am Set, schade findet er es hingegen, dass die einzige Band, die er sich ansehen wollte (Amorphis), zeitgleich auf der Party Stage ihren Auftritt hat. Eine kurze Erklärung zu "Werben" folgt, denn dieses Lied ist kein Liebeslied, vielmehr geht es um die Verführung durch die Sender, vor allem der Werbung. Dass dieser Auftritt von zdf.kultur aufgenommen wird, wird mit den Worten "Da sind unsere GEZ-Gebühren ja wenigstens einmal sinnvoll angelegt" kommentiert. Klar, dass darauf noch etwas herum geritten werden muss, denn man darf ja jetzt auf keinen Fall das Wort "Ficken" sagen, was natürlich so oft wie möglich eingebaut werden muss... Das abschließende "Ich Will Brennen" kann getrost als Steilvorlage für den anwesenden Pyrotechniker gesehen werden, hier darf er sich noch einmal so richtig austoben. Die Fans zeigen sich mehr als textsicher und machen diesen Song zum Höhepunkt des Sets. Darf Gothic Spaß machen? Ja, definitiv!!!
(Ray)

Grave Digger
Um 1.45 Uhr heißt es dann ein letztes Mal rüber zur benachbarten True Metal Stage und zu Grave Digger, die heute Nacht die Kerzen ausblasen dürfen. Keine Ahnung, wie oft die Truppe in Wacken schon zu sehen war, es macht aber immer wieder Spaß. Nur dieses Mal gestaltet sich der Einstieg trotz üppigem Pyro-Einsatz etwas holprig. Die beiden Stücke vom aktuellen Album "Clash Of The Gods" und "Death Angel & The Grave Digger" wollen beim Publikum nicht so recht zünden. Auch sonst läuft nicht alles optimal. Die Acapella-Truppe Van Canto, die wieder einmal die Choräle beisteuern darf, ist viel zu leise abgemischt. Überhaupt scheinen die Fans nach diesem langen, heißen Tag ziemlich ausgebrannt. Neben den altbekannten Klassikern eines jeden Digger-Konzerts bekommen wir auch Raritäten wie "Wedding Day", "The House" und ein feines Medley aus mehreren älteren Stücken zu hören. Für die Nummer "Highland Farewell" gesellt sich der Badpiper, ein australischer Punker im Schottenrock mit feuerspuckendem Dudelsack (viele mögen ihn von Youtube kennen) zu den Totengräbern. Schließlich begegnen wir erneut Sabatons Joakim Broden, der beim Versuch das Boltendahl'sche Reibeisen zu kopieren doch glatt den Bandhit "Rebellion" verhunzt und dabei ein Posing hinlegt, dass es einem selbst beim Hinschauen schon irgendwie peinlich wird. Als Zugabe dann, wie könnte es auch anders sein, "Heavy Metal Breakdown". Summa summarum natürlich ein feiner Abschluss für diesen Abend, aber sicher nicht der beste Grave-Digger-Auftritt.
(Dagger)

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