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Festival-Bericht

Summer Breeze

mit Fear Factory, Morbid Angel, Kreator, Gamma Ray, Tourettes Syndrom, Undertow, Neaera, Angel Blake, The Haunted, Saltatio Mortis, Moonspell, 1349, Finntroll, ASP, Katatonia, Apostasy, Excrementory Grindfuckers, Leng Tch'e, Fragments Of Unbecoming, Potentia Animi, Rebellion, Turisas, Amorphis, Heaven Shall Burn, Liv Kristine, Perzonal War, Gojira, Visions Of Atlantis, Legion Of The Damned, Necrophagist, Carnal Forge, Totenmond, Thyrfing, Negative, Unleashed & My Dying Bride

Flugplatz Sinbronn, Dinkelsbühl 17. - 19. August 2006

(Fotogalerien: Summerbreeze2006 Donnerstag, Summerbreeze2006 Freitag, Summerbreeze2006 Samstag)

Freitag, 18.08.2006

Apostasy mussten noch mit allerlei verkaterten Köpfen vor der Bühne kämpfen, aber trotz der frühen Stunde hatten sich schon einige Headbanger eingefunden, um sich mit symphonischem Black Metal die Ohren durchpusten zu lassen. Die Schweden schienen ihrerseits aber auch noch nicht so ganz fit zu sein, denn ihre Show war dann doch, mmh, eher statisch. Ganz im Gegensatz zu den Songs, die feinstes Futter im Stile von Dimmu Borgirs Enthrone Darkness Triumphant boten. Leider war hier die Bassdrum viel zu laut, so dass Einiges von den Songs im Bassgedonner einfach unter ging. Und um ihr Image scheinen sich die Jungs auch keine Gedanken zu machen, anders ist es nicht zu erklären, dass Sänger Fredric Edin den Gig mit weißem Unterhemd bestritt!
(Lord Obirah)

Nach einem schnellen Frühstück ging es wieder runter zum Festivalgelände, wo uns kurze Zeit später die Grindcore Helden von Excrementory Grindfuckers erwarteten. Andere Bands nahmen sich besonders viel Zeit beim Einkleiden, so wohl auch 1349 mit ihren Corpsepaintings. Die Grindfuckers hingegen schienen wohl einfach in ihren Alltagsklamotten auf die Bühne zu kommen, aber das gehörte vielleicht auch zu ihrer Performance.
Die Begrüßung stellte sich bereits als Lacher heraus, um dem Letzten noch die Müdigkeit zu nehmen. "Guten Abend Wacken. Ähm, oder so ähnlich". Zugleich stellten sie fest, dass das ihr erster Gig auf einem Festival sei und sie daher auf die dortigen Zuschauer sehr gespannt seien. Man konnte es der Band richtig ansehen, dass sie sich zugleich freuten, aber auch geehrt fühlten, hier spielen zu können. Mit einem freudigen "Tritratrullala Excrementory Grindfuckers" starteten sie dann auch gleich los.
Die Leute schienen richtig zufrieden zu sein und begeisterten sich trotz der frühen Stunde zum Bangen und zu einem großen Moshpit. Ein bisschen Grind muss eben auch am Morgen sein.
Nach ungefähr einer halben Stunde Spielzeit wollten sich die Jungs schon verabschieden, stellten aber fest, dass sie noch zwei Minuten Spielzeit hatten. Das würde, wie sie meinten, ja noch locker für weitere 30 Songs reichen. Weitere Zugaben waren aber dann doch nicht mehr drinnen, weshalb sich die Jungs verabschiedeten und sich die meisten Zuschauer ebenfalls zum Gehen entschlossen.
Ob sie die Headliner der Herzen werden? Auch wir wandten uns dann dem Gehen zu und wollten uns erstmal ein ordentliches Mahl gönnen und später wieder aufs Festivalgelände gehen.
(Mark)

Passend zum trüben Himmel gab es bei Leng Tch'e ein sattes Donnerwetter von der Bühne. Zwar war der Einstieg mit HipHop- bzw. Rap-Musik vom Band nicht gerade ein glücklicher, aber was danach folgte, entschädigte für diesen kleinen Faux-Pas. Die Belgier gaben von Beginn an Gas und ließen gar keine Zweifel aufkommen, dass sie zu den agilsten und brutalsten Bands des gesamten Festivals gehörten. Hätte man sie nach abgerissenen Kilometern bezahlt, wären sie wohl unbezahlbar gewesen. Dazu gab es kurze knackige Grindsongs, die mit allerlei Hardcore-Einsprengseln garniert waren und wohl für sehr viel mehr Bewegung vor der Bühne gesorgt hätten, wäre der Boden nicht so rutschig gewesen. So beschränkte sich das Publikum eher auf Zuschauen oder Headbangen, spendete der Band ordentlich Beifall und nahm auch die deutschen Ansagen von Sänger Boris wohlwollend auf, was der Band einige Sympathiepunkte bescherte.
(Lord Obirah)

Ein Stück knackigen schwedischen Death Metals gefällig? Dann war man bei Fragments Of Unbecoming an der genau richtigen Adresse. Die Jungs aus Reichelsheim klingen sowas von schwedisch, dass sie im Summer Breeze Programmheft als Schweden ausgewiesen wurden. Nun, obwohl sie das nicht sind, gabe es trotzdem bestes Kraftfutter in Form von "Sterling Black Icon", "The Seventh Sunray Enlights My Pathway", "A Faint Illumination" oder "Bloodred Tales" und somit gleich einen guten Überblick über das bisherige Schaffen der Band. Lieder war der Sound nicht allzu prall, die Bassdrum war mal wieder sehr dominant und auch die Bewegungsfreude der Band ließ schwer zu wünschen übrig. Gitarrist Sascha Ehrich war auf der rechten Bühnenseite regelrecht festgenagelt, ebenso wie Rhythmusgitarrist Stefan Weimar auf der linken Seite. Dazwischen tummelten sich Sänger Sam Anetzberger und Bassist Wolfram Schellenberg, die sich aber leider auch nicht wirklich ein Bein ausrissen. So bleibt mir ein von der Songauswahl her superguter, von der Performance her eher durchwachsener Auftritt im Gedächtnis.
(Lord Obirah)

Rebellion waren beim Summer Breeze wohl nicht sonderlich angesagt. Die ersten fünf bis zehn Reihen waren brechend voll, alles was danach kam, war eher sporadisch mit Zuschauern besetzt. Das schien aber beide nicht sonderlich zu stören, weder das Publikum noch die Band selber. Die präsentierte sich und ihre Songs äußerst agil und rannte damit bei den wenigen Leuten vor der Bühne offene Türen ein. Da störte es auch nicht, dass die Ansagen von Sänger Michael Seifert eher unbeholfener Natur waren. Irgendwie hätte man den Eindruck gewinnen können, der Mann stand noch gar nicht so oft auf der Bühne. Trotzdem kamen Songs wie "Harald Hadrade", "Eric The Red" (Sagas Of Iceland), "The Prophecy", "Disdaining Fortune (Shakespeares MacBeth - A Tragedy In Steel)" oder "Through The Fire" und "Born A Rebel" vom gleichnamigen Album gut an und als man dann noch "Tunes Of War" von Uwe Lulis' (git.) und Tomi Göttlichs (b.) Ex-Band Grave Digger zockte, waren die Fans rundum zufrieden.
(Lord Obirah)

Inzwischen war der Tag schon etwas weiter vorangeschritten, das Wetter klarte und Dinkelsbühl wurde wieder von warmen Sonnenstrahlen heimgesucht. So wurden wir dann von Gestalten mit wilder Kriegsbemalung und interessanten Kostümen namens Turisas begrüßt. Etliche weitere Festivalbesucher haben sich wieder auf das Stageterrain verirrt und sich dann vor der Painstage versammelt.
Man merkte zwar, dass vielen die Band wohl noch etwas unbekannt erschien, weswegen viele die ersten ein oder zwei Songs abwarteten, bis sich sämtliche Skepsis und Argwohn legte. Ob das vielleicht an der blutigen Kriegsbemalung der Herren lag? Wenig später gingen die Leute in einen tobenden Mob über. An allen Ecken entwickelten sich kleinere Moshpits. Die Menge hatte Spaß und man sah es der Band an, dass sie daran ihren Gefallen fand, vor diesen Leuten spielen zu können. Ca. eine halbe Stunde später war auch dieser nette Spuk zu Ende.
(Mark)

Nach einem genialen Turisas Konzert enterten Amorphis mit lautem Getöse die Mainstage. Amorphis zählen durchaus schon zu den größeren Bands im Wettbewerb, doch ist es schon etwas verwunderlich, dass die Band auf ausgefallenen Bühnenschmuck weitgehend gänzlich verzichtete. Ein Backdrop war nicht zu erkennen. Einzig die Anordnung der PA Anlagen und die Aufstellung und Kleidungswahl der Bandmitglieder selbst formierten das Gesamtbild. Während der Sänger in heller, weißer Kleidung die Bühne betrat, wählten die anderen Bandmember düstere dunkle Klamotten. So wurde zugleich die Position des Sängers nochmals betont und quasi als Blickfang fürs Publikum gehalten.
Das Konzert selbst entsprach von der Setlist weitgehend jenem, welches ich auch schon von der Headbanger's Ball Tour vom April 2006 kannte. Insofern war das für mich keine besondere Überraschung mehr. Allerdings wurde beim Amorphis Konzert noch einmal die Kraft und Wucht eines Open Air Festivals deutlich. Die Stimmung eines Open Airs ist mit dem einer Halle nicht unmittelbar vergleichbar. Auf jeden Fall baute sich auf dem Summer Breeze eine inständig bessere Stimmung auf, was mit Sicherheit auch an der deutlich größeren Zuschauerzahl und an dem passablen Wetter lag.
Ziemlich im Zentrum der Menschenmenge konnte man rasch einen großen Moshpit erkennen, die sich langsam aber stetig zu einem immer größer werdenden Koloss entwickelte.
Ebenso nahm die Zahl der Crowdsurfer konstant zu. Schön zu sehen war, dass viele weitere Leute, die noch auf dem Campingplatz verweilten, während des Konzerts animiert wurden, sich noch zum Festival zu begeben. Auf jeden Fall nahm die Anzahl der Zuschauer während des Auftritts kontinuierlich zu. Das lag wohl auch daran, da man die Beschallung der Mainstage auch auf dem Campingplatz noch recht ordentlich hören konnte - wobei das von der jeweiligen Band abhängig war. Und auch dieses schöne Konzert fand bald sein Ende, wonach die meisten Zuschauer, ebenso wie wir, die Bühne wechselten und eifrig auf Heaven Shall Burn warteten.
(Mark)

Am Abend des zweiten Festivaltags erwartete uns noch ein weiterer gewaltiger Kraftakt. Bestückt mit einem neuen Album und fetten Riffs bestiegen die thüringischen Hardcore/Death Metaler die Painstage.
Bisher war mir die Painstage als die leisere Bühne aufgefallen, was sicherlich auch an ihrer Größe und Ausstattung lag, doch bei Heaven Shall Burn wurden wir alle eines Besseren belehrt. Der Sound kam der Mainstage verdammt nahe. Kräftige Riffs, heftiges Bassgewitter und Schlagzeugdonner fegte über uns hinweg und schien das Publikum schier wegzublasen. Besonders in den ersten Reihen war man daher mit Ohropax ganz gut beraten.
Man kann sich sicherlich vorstellen, wie das Publikum auf diesen Kraftakt reagierte. So setzte sich die Masse sofort in Fahrt und mutierte zu einem einzigen, lebendigen Teppich. Überall konnte man bangende, grölende und freudestrahlende Langhaarmetaller erkennen. Manche bildeten Reihen und bangten synchron zum Takt und halbwegs mit der Band mit. Andere entschlossen sich einen großen Moshpit zu gestalten und tanzten, prügelten, kreisten, schrieen und grölten während sie sich im Schlachtgetümmel der Grube befanden. Auch hier wurde die Sorgfaltspflicht der Zuschauer noch einmal betont. Kaum stürzte jemand, so wurde ihm sofort wieder aufgeholfen. Ein anderer stürzte sich schützend vor ein zartes Mädel, um dieses vor den Herumspringenden zu schützen. Weitere ließen sich vom Publikum in die Lüfte befördern und über deren Köpfe hinweg tragen.
Während man das Englisch des Sängers beim Bellen und Grölen nicht ganz identifizieren und nicht immer leicht verstehen konnte, so ließ sich der Akzent bei den einzelnen Ansagen und Kommentaren durchaus leichter herauskristallisieren. Schon interessant, welchen Stilbruch die gewöhnlichen Ansagen gegenüber der Musik darstellten. Während die Musik einen absoluten Kraftakt darstellte, wirkte die Stimme des Sängers hier manchmal eher etwas verstohlen und teils etwas unbeholfen. Aber das lag wohl nicht unmittelbar am Sänger selbst, sondern einfach an dem Kontrast zur Musik. Darum meinten mir gegenüber auch einige, dass sie Marcus' Ansagen teilweise etwas nervig auffassten. Dennoch stellten die kurzen Ansagen eine angenehme Verschnaufpause dar. Wenig später ging es wieder weiter und die letzten Kräftereserven wurden einem abverlangt. Für mich selbst zählt das Heaven Shall Burn Konzert auf jeden Fall neben dem Turisas Gig zu einem der besten des zweiten Festivaltages.
(Mark)

Wenn jemand ein würdiger Headliner gewesen wäre, dann wohl Morbid Angel. Denn die Florida-Deather zeigten hier ganz deutlich, wer an der Spitze der Death Metal Bewegung steht. Dass inzwischen der ein wenig zweifelhafte David Vincent wieder an Mikro und Bass tätig ist, muss man nicht gutfinden, aber gestört hat es bei diesem Auftritt auch niemanden. Eben jener David Vincent präsentierte sich optisch aufgemotzt in Lack und Leder und stach schon durch dieses Auftreten hervor. Das Gitarrenduo Trey Azagthoth/Eric Rutan war dagegen relativ normal gekleidet, was aber nichts an ihrer spielerischen Klasse änderte, ebensowenig wie an der von Pete Sandoval. Morbid Angel feuerten ein geiles Lied nach dem anderen ins Publikum, das sich von Beginn an in ein wild herumspringendes Etwas verwandelte. Trotzdem blieb alles fair und wenn doch mal jemand zu Boden ging, waren sofort vier, fünf Leute zur Stelle, die dem Gestrauchelten wieder auf die Beine halfen.
Das Tolle an diesem Auftritt war zudem, dass sich Morbid Angel ausschließlich auf Material ihrer ersten vier Alben konzentrierten. So durfte man also niederknien und den Göttern u.a. für "Rapture", "Lord Of All Fevers & Plague", "Pain Divine", "Chapel Of Ghouls", "Maze Of Torment" oder dem göttlichen "God Of Emptiness" danken! Was für eine Setlist! Dazu passte auch das Singspielchen, das David zwischendurch anstimmte. David hatte die Meute fest im Griff, die jeden Song nach Strich und Faden abfeierte. Das schien auch der Band Spaß zu machen und so war dieser Gig ein stetiges Geben und Nehmen, das nach einer viel zu kurzen Stunde schon wieder zu Ende war. Dieser Auftrtitt hat einmal mehr ganz klar gezeigt, welche Ausnahmestellung Morbid Angel inne haben! Göttlich!
(Lord Obirah)

Einen herberen Kontrast zwischen den verschiedenen Musikstilen gab es wohl selten in diesen drei Tagen. Nach dem heftigen Death Metal Gewitter auf der Main Stage gab es auf der Pain Stage zerbrechlichen Gothic Pop von Liv Kristine. Ich wusste ja, dass Liv auf CD eine etwas dünne Stimme hat, aber wie dünn diese Stimme wirklich ist, konnte man hier ganz deutlich hören. Irgendwie passte das aber zu den seichten, leicht melancholischen Pop-Nummern, die Liv unterstützt durch ihre Band und einige Streicher dem Publikum darbot. Das wiederum freute sich sehr, die sympatische Sängerin bejubeln zu dürfen und als Liv schließlich noch Devon Graves von Dead Soul Tribe für einen Gastauftritt auf die Bühne holte, war der Jubel noch größer. Liv dankte dies nicht nur dem Publikum sondern auch den Machern des Summer Breeze, denen sie einen ihrer Songs widmete. Guter und stimmungvoller Auftritt.
(Lord Obirah)

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