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Festival-Bericht

Wacken Open Air

mit Motörhead, Emperor, Children Of Bodom, Celtic Frost, Faster Inferno, Michael Schenker Group, Transilvanian Beat Club, Mortal Sin, Scorpions, Mystic Circle, Wintersun, Legion Of The Damned, Born From Pain, Six Feet Under, Ektomorf, Nevermore, Opeth, Soilwork, In Extremo, Vreid, Carnivore, Korpiklaani, Amon Amarth, Metal Church, Aborted, Caliban, Arch Enemy, Fear Factory, Morbid Angel, Soulfly, Die Apokalyptischen Reiter, Atheist & Obscenity

Festivalgelände Wacken, Wacken 03.08. - 05.08.2006

(Fotogalerien: Wacken2006 Donnerstag, Wacken2006 Freitag, Wacken2006 Samstag)

Samstag, 05.08.2006

Guten Morgen! Was gibt es denn Schöneres, als nach einem lecker Frühstück entspannt die erste Band des Tages in Augenschein nehmen zu dürfen? Hossa, was sich da vor der Party Stage bereits versammelt hatte, hätte ich nicht gedacht. Aber angesichts der Darbietung von Metal Church war das auch kein Wunder. Und die zahlreich Erschienenen wurden belohnt. Mit "Ton Of Bricks", "Start The Fire" oder auch "The Dark" feuerte die Metal Kirche eine Breitseite nach der anderen in die Menge. Bei "Watch The Children Pray" war Gänsehaut pur angesagt. Und wohin man auch blicken mochte, nur fliegende Haare und glückliche Gesichter. Da störte es auch nicht, dass "Mirror Of Lies" zwei Mal gespielt wurde, warum auch immer. Metal Church an dieser frühen Position im Billing war ganz klar eine Fehlbesetzung, diese Band hat eine bessere Spielzeit verdient.
(Ray)

Als krassen Kontrast hierzu prügelten sich Aborted auf der Black Stage durch ihren Set. Synchronpropellerbangen dominierte hier das Geschehen auf der Bühne. Auch hier waren zu dieser frühen Stunde nicht gerade wenige gekommen, um sich mit dem derben Death-Grind die Rübe zurecht schrauben zu lassen. Aborted machten jedenfalls keine Gefangenen.
(Ray)

Nach dem Metalcamp in Slowenien gab's mit den Jungs von Caliban nun also in Wacken ein Wiedersehen. Nun was soll ich groß sagen, Caliban fetzte so richtig rein. Vor der True Metal Stage ging es gut ab und die Fans waren eifrig beim moshen. Auch in Wacken konnten die fünf deutschen Jungs also mit ihrem Metal-Core die Massen begeistern. Die Songauswahl unterschied sich nicht wesentlich vom Metalcamp-Gig. Hauptaugenmerk lag auf dem Caliban Album "The Opposite From Within" mit Songs wie "The Beloved And The Hatred", "I've Sold Myself" und "Goodbye".
(Madeleine)

Caliban ist die erste Band, die den "neuen" Sound nach Wacken brachte. Es hat lang genug gedauert, denn diese Mucke brachte eine willkommene Abwechslung zum restlichen Metalsturm. Sehr professionell und mit einem amtlichen Sound bestückt brachte Caliban die Metallgemeinde schnell in Bewegung, und wie. Die erste "Wall of Death" ließ nicht lange auf sich warten. Es ist unheimlich anzusehen wie ein paar hundert Gestalten schreiend aufeinander zu laufen. Geil! Aus sicherer Entfernung zog ich mir das restliche Set rein, das kurz vorm Ende durch einen Stromausfall unterbrochen wurde. Nach knapp sechs Minuten ging es weiter und Sänger Andreas kommentierte sympathisch mit "Ja Leute kaum spielen wir hier zum ersten Mal und schon schrotten wir die Anlage" passend die Situation. Begleitet durch weitere Circle-Pits konnten Caliban nochmals auftrumpfen und verabschiedeten sich am Ende standesgemäß von der schwitzenden Masse.
(Daniel)

In buchstäblich letzter Sekunde sind Arch Enemy in Wacken eingetroffen. Dank der professionellen Stage Hands konnte der Gig noch pünktlich gestartet werden. Leider hatte jedoch keiner dem Menschen am Mischpult Bescheid gegeben, der war wohl grad beim Pinkeln als Arch Enemy loslegten. Oder warum sonst waren die erste Gitarre und Angelas Gesang nicht zu vernehmen und die Drums abartig zu laut? Erst nach dem dritten Song besserte sich der Sound zusehends und die Party konnte ungetrübt weiter gehen. Der Menge war dies jedenfalls egal, auch wenn der Song nur ansatzweise erkannt wurde, er wurde abgefeiert. Angela (Gussow, Vox - Ray) war stets agil und nutzte die komplette Bühnenbreite für ihre Aktionen. Und die Menge fraß ihr aus der Hand. "My Apocalypse", "Burning Angel" oder "Ravenous", jeder Song ein Treffer ins Herz eines jeden Metallers. Leider ging der Gig viel zu schnell zu Ende, denn mit "We Will Rise", das von jedem mitgegrölt wurde, besiegelten Arch Enemy diesen geilen Gig, der von Soundproblemen gekennzeichnet war.
(Ray)

Fear Factory stand ganz groß und rot auf meinem Zettel. Voller Freude rannte ich zur True Metal Stage und musste am Ende feststellen, dass dieser Auftritt eher durchschnittlich war. Die Songauswahl war Klasse, die Motivation der Protagonisten auch aber das stets in den Vordergrund springende Problem "Sound" raubte Fear Factory jeglichen Druck und Power. Diese Band lebt von ihren druckvollen Gitarrenparts, die zusammen mit der Basedrum jeden Zweifel an der Genialität dieser Combo verstummen lassen sollten. Für den Sound können Fear Factory natürlich nichts, also wurde ordentlich drauf los geholzt ohne Acht zu geben. Wäre der Sound fetter gewesen, so hätten Fear Factory sicherlich einen Oscar bekommen. Sehr schade, denn spätestens jetzt wuchs mein Hass über die zuständigen Soundtechniker ins Uferlose.
(Daniel)

Ganz so sehe ich das nicht. Für die vier US-Amerikaner war dies ihr erster Auftritt auf dem Wacken Open Air. Vor der True Metal Stage war ordentlich viel los und Fear Factory boten einen guten Sound. Für mich negativ war allerdings die Tatsache dass Burton C. Bell absolut keine Kommunikation mit den Fans hielt. Es wurde nicht ein Song angesagt und auch ansonsten kam wenig emotionale Reaktion von Fear Factory rüber. Ich als nicht unbedingter Fear Factory Fan kann deswegen auch nur einen Song, nämlich "Cyberwaste" nennen, da ich diesen erkannt habe. Ansonsten legte die Band noch den Pantera Klassiker "Walk" aufs Parkett und "Raining Blood" wurde auch kurz in die Saiten gehauen. An sich musikalisch eine gute Darbietung doch meiner Meinung nach hat hier noch etwas Pfeffer gefehlt. Doch den zahlreich Anwesenden hat's gefallen.
(Madeleine)

Hoch erregt wartete ich auf einen der größten Highlights heuer. Morbid Angel mit dem legendären Domination Line-Up!! Ängstlich war ich. Ob der Soundmensch wach war? Ich positionierte mich so weit vorn an der Bühne wie es ging. Und da kamen sie schon an. David Vincent vorne weg mit schwarzer Mähne im Lacklook. Bamm, und schon knallte es los. Und wie! Was soll ich schreiben? Ich habe lang nicht mehr so ein geilen Auftritt erlebt. Wer kennt nicht das Gefühl wieder zurück in den Neunzigern angekommen zu sein? Genau das ist passiert. Die Band peitschte los und legte immer wieder einen weiteren Klassiker nach. Das Set umfasste ausschließlich Songs der ersten vier Alben. Kein Wunsch blieb aus, kein Auge trocken. Die Rückkehr von David Vincent hat die Band wieder an die Death Metal Spitze geschossen. Man spürte David im positiven Sinne an, lange Zeit nicht mehr live aktiv gewesen zu sein. Und so sympathisch hatte ich ihn auch noch nie erlebt. Er interagierte mit einzelnen Leuten aus der Menge und preiste immerzu die Metal-Gemeinschaft an. Ja und sogar der Sound hat sich nach paar Minuten in ein klar fettes und kompaktes Musikgewand verwandelt. Da bleibt nur eins zu sagen: And the Winner is Morbid Angel! Ja, die beste Band in Wacken 2006! Man sieht sich auf dem Up From The Ground!
(Daniel)

Leider zeitgleich mit Soulfly fing der musikalische Wahnsinn aus den Staaten namens Atheist an. Na ja, geht halt nicht alles, schnell noch vorne in den ersten Reihen einen Platz gesichert und los ging's. Wer sie noch nicht kennt, Atheist waren seinerzeit, Ende 1980, einer der ersten progressiven Death Metal Bands. Ihr Erstlingswerk Piece Of Time ist Kult. Danach wurde es immer frickeliger und anspruchsvoller, sprich Richtung Jazz. Umso mehr war ich gespannt wie sie live rüberkommen. Und sie waren eine Macht, allen voran ihr Bassist, der permanent die Leute mit unglaublichen Bassläufen und geilen Grimassen anfeuerte. Sänger Kelly, cool mit Kopftuch auf dem Haupt, faszinierte auch mit seiner eigenwilligen Stimme die Menge, die wiederum wild moshte und die Band abfeierte. Am besten kamen natürlich die Stücke von dem Erstlingswerk an, da diese doch noch am leichtesten zu "verdauen" waren. Für mich persönlich waren die "Watchtower des Death Metal" wieder einer der zahlreichen Höhepunkte.
(Gabor)

Soulfly legten auf der Black Stage eine einwandfreie Show ab. Super Sound und eine klasse Songsauswahl prägten den Gig. Max Cavalera und Konsorten schienen in bester Laune zu sein und die übertrug sich auch auf die Fans. Es wurde gejumpt, gemosht und die brasilianischen Trommeleinlagen wurden gebührend beklatscht. Doch wohl nicht nur die Fans, sondern auch Max kam ordentlich ins Schwitzen. Vielleicht erklärt das seinen regen T-Shirt Wechsel. Ich denke es waren mindestens drei an der Zahl. Ebenso wie die Shirts wurde auch zwischen den Gitarren gewechselt um den Fans ein schönes Sounderlebnis präsentieren zu können. Soulfly lieferten einen Streifzug durch ihr Schaffen, bestehend aus ihren einschlägigsten Kult-Klassikern wie "Prophecy", "Seek'n Strike", "Jumpdafuckup" und "Back To The Primitive". Mit "Troops Of Doom", "Roots", "Chaos ID", und "Beneath The Remains" kamen auch Sepultura-Anhänger in den Genuss der harten Klänge.
(Madeleine)

Das sehe ich anders. Soulfly enttäuschten. An den Songs lag es beileibe nicht. Denn mindestens die Hälfte des Sets bestand aus alten Sepultura Klassikern! Vielleicht hat der gute Herr Max gemerkt dass seine neue Band auf einem Die Hard Heavy Metal Festival nicht so gut ankommt? Soweit, so gut, aber mit dem schlechtesten Sound am Gelände verpuffte alles in der Luft. Ich hatte z.B. den Opener vom Beneath The Remains Album erst erkannt wie dieser vorbei war. Schade. Seine Mitmusiker gingen fein ab und spielten wie Max soweit tight und ordentlich. Auch langweilte ein komisches instrumentales Stück das viel zu lang mit Trommeln ausgebaut worden ist. Das ödet nur an! Unterm Strich blieb mir nur die Flucht zum nächsten Bierstand.
(Daniel)

Und wieder eine Misere. Die Apokalyptischen Reiter zeitgleich mit Emperor. Doch die Überlegung währte nur kurz, denn wann hat man schon die Möglichkeit, die Ausnahmeband Emperor livehaftig zu erleben? Also nix wie hin zur Black Stage. Dort war schon reges Gedränge angesagt, jeder wollte sich den besten Platz sichern. Und dann war es endlich soweit. Ihsahn betrat unter lautem Jubel die Bühne. Und auch hier war der Soundcheck umsonst gewesen, die Vocals des Meisters waren eindeutig zu leise und stellenweise fast gar nicht zu hören. Doch gottlob besserte sich das in kürzester Zeit, da hatte wohl der Soundmensch Angst, ansonsten gejagt zu werden... Die musikalische Reise führte uns durch das bisherige Schaffen dieser Ausnahmeband, von IX Equilibrium, über Prometheus bis hin zur In The Nightside Eclipse Periode. Dabei wurde bei "In The Wordless Chamber", "Towards The Pantheon" und "The Loss And Curse Of Reverence" ein Stop eingelegt. Emperor überzeugten einfach mit ihrer souveränen und ehrlichen Art. Ihsahn war von den überwältigenden Reaktionen mehr als beeindruckt und bedankte sich mehrfach bei den Fans für den jahrelangen Support. Keine Spur von Rockstar Gehabe, dieser Mann weiß, wem er zu danken hat. "Inno A Satana" besiegelte dann nach 75 Minuten Black Metal einen eindrucksvollen Gig. Eines der Highlights dieses Festivals. Definitiv!
(Ray)

Kurz vor dem Motörhead-Gig wurden auf der Stage erneut Mitarbeiter ausgezeichnet, die mit außerordentlichen Leistungen rund ums Festival geglänzt haben. Anschließend legten alle bei gelöschten Lichtern eine Schweigeminute in Gedenken an den im letzten Jahr verstorbenen Metalmaniac ein. Ein feiner Zug!

Über Motörhead gibt es nichts Neues zu vermelden. Amtlich wie immer. Nur dass es dieses Mal besonders lang gedauert hat bis die Herren, die vom Wacken-Thomas himself angekündigt wurden, auf die Bühne kamen. Aber mit so einem Status kann man es sich erlauben, denke ich. Letztendlich kamen sie doch auf die Bühne und Lemmy leitete das 75 minütige Set standesgemäß mit: "Hi, we are Motörhead and we play Rock'n'Roll" ein, gefolgt von "Dr. Rock". Der Rest bot keine Überraschungen.
(Daniel)

Zum Abschluss wollte ich mir noch den Gig von Obscenity auf der W.E.T. Stage geben, doch war das Zelt wieder voll. So blieb mir nichts übrig, als den Gig vom Eingang aus zu beobachten. Denn hören konnte ich nichts, da Motörhead alles, ALLES übertönten und soundtechnisch alles niederschmetterten. Wer nicht direkt vor der Bühne im Partyzelt stand, teilte mein Schicksal und konnte sich den Sound von Obscenity nur in den Spielpausen von Motörhead gönnen. Schade.
(Ray)

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