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Festival-Bericht

Bang Your Head!!!

mit Dio, Hammerfall, U.D.O., Twisted Sister, Destructor, Bitch, Rob Rock, Amon Amarth, Axxis, T.N.T., Annihilator, Dokken, Sodom, Hirax, Masterplan, Brainstorm, Pink Cream 69, Hypocrisy, Y&T, Overkill & Thin Lizzy

Messegelände Balingen, Balingen 27. & 28.06.2003

(Fotogalerien: Bangyourhead2003 )

Freitag, 27.06.2003

Am Freitag hatten dann Destructor, die ja wie grade erwähnt am Vorabend im WOM schon mal Aufbauarbeit geleistet hatten, die undankbare Aufgabe, das Festival zu eröffnen, doch vor der Bühne hatten sich doch schon einige noch schlaftrunkene Nasen versammelt und mit der Band die Eröffnung gefeiert. Destructor waren in den 80er einer der Geheimtips des Thrash Undergrounds und berühmt-berüchtigt für energiegeladene Gigs und genau so präsentierten sie sich den Anwesenden und feuerten eine Thrash-Granate nach der anderen in die Menge. Und so feierten das Publikum und die Band eine gelungene Eröffnung des diesjährigen BYH.
(Lord Obirah)

"Ugatschaka, ugatschaka!!", danach waren Betsy Bitch und Kollegen an der Reihe. Für die kleine Rocklady mit der Reibeisenstimme, die mit Bitch von Anfang bis Mitte der 80er drei Alben bei Metalblade veröffentlichte, versammelten sich schon ne ganze Ecke mehr Leute vor der Bühne, um den ersten (laut Betsys Ansage) Gig der reformierten Band in Deutschland seit geraumer Zeit zu feiern. Und mit ihren Songs, die sich vornehmlich um das Thema Sex drehen, kam die Band mehr als nur gut an und untermalte die Songs zudem mit passenden Showeinlagen durch die kleine Frontfrau, zum Beispiel lutschte Betsy bei "Skullcrusher" (hier geht's um Oralsex) auf nem seltsam anmutendem Ding rum, das wohl so ne Art Dildo darstellte oder packte bei "Live For The Whip" die Neunschwänzige aus und feuerte damit das Publikum an. Danach war für mich erstmal frühstücken und "Schichtwechsel" angesagt, weswegen ich mir "Rob Rock" geklemmt hab.
(Lord Obirah)

Was allerdings schade ist. Rob Rock und seine Mannen zelebrierten traditionellen True Heavy Metal, der perfekt dargeboten wurde. Rob führte denn auch gleich die absolut true Kleiderordnung ein, die über den Großteil des von mir beobachteten Festivals eingehalten wurde - der Sänger muss enge schwarze Leder/Strech-Hosen tragen - obs gut ausschaut oder nicht ;). Egal, die musikalische Leistung stimmte. Der mehrstimmige Gesang wurde astrein rübergebracht, alle Schreie saßen, und was der Gitarrist ablieferte....Leute, seine Arme und Hände sind vielleicht nicht so gewachsen wie bei uns, aber von "behindert" kann man absolut nicht reden - tolle Soli, eine Affengeschwindigkeit...der Mann ist klasse! Bei diesem Gig lernte ich auch gleich noch, dass man auch Bassspielen kann, indem man mit der Faust auf das Ding einhämmert... Einem langen Instrumentalteil folgte dann zum Schluss des Auftritts die Vorstellung der Band, bis sich die Herren mit "Judgement Day" für diesen Tag empfahlen.
(Kara)

Relativ früh am Tag und vor allem bei strahlendem Sonnenschein durften dann Amon Amarth auf die Bühne und bildeten den ersten Kontrapunkt zum rock- und powerlastigen Billing. Hier merkte man dann doch, dass man in Balingen und nicht in Wacken war, denn die Anzahl der Bühnenbesucher reduzierte sich ein wenig, doch die Stimmung blieb auf hohem Niveau, kein Wunder wenn Fronthüne Johann Hegg und Co. Granaten wie "Of Pagan Blood", "Bleed For Ancient Gods" oder "Versus The World" ins Publikum feuern, was sich in extremem Dauerbangen und grossem Jubel äusserte. Nach vierzig Minuten beendeten die Wikinger ihren "Siegreichen Marsch" und liessen doch so manche Wuschelfrisur zurück und verkündeten, dass sie nun saufen gehen würden. Sympathisch!
(Lord Obirah)

Beim Axxis-Auftritt kamen die Mannen des Roten Kreuzes mit Bahre an mir vorbei - anscheinend wurden schon die ersten Opfer abtransportiert. Werden bestimmt ne Menge gewesen sein, immerhin war es die ganze Zeit über heiss und strahlender Sonnenschein - zumindest bisher. Das Keyboard war mit einer Art Tarnnetz überzogen, was für mich nicht so richtig Sinn ergab (und das Banner im Hintergrund hing auch schief ;)). Jedenfalls hielt sich Bernhard Weiss an die Kleiderordnung (enge schwarze Strechhose, ihr erinnert euch) und gab so richtig Gas. Mit "Eyes Of Darkness" begann ein absolut energiegeladener Gig, der allen Anwesenden mächtig Spaß machte. So hielt Bernhard gleich beim zweiten Song "When The Sun Goes Down" die Fans zu "Hohoho"-Mitsingspielchen an. Überhaupt waren Axxis eh nur da, um Spaß zu haben und besseres Essen zu bekommen, weil sich die Band beim letzten BYH sowohl Sonnenbrand (von der Sonne) als auch Durchfall (von den Fischbrötchen) holte - zumindest behauptete Bernhard das ;). Dann gings mit "Moonlight" und "My Little Princess" gleich weiter. Bei "Flashback Radio" löste Petrus das Versprechen ein, das er zu Beginn des Axxis-Gigs mit großen dunklen Wolken gemacht hatte: Es fing leicht an zu regnen. (Wahrscheinlich ging ihm der hohe Gesang derart auf die Eier, dass er den Sänger ersäufen wollte!! - Anm. Lord Obirah) Dies steigerte sich bis zu "Save Me" zu einem ausgewachsenen Gewitter - es schüttete wie aus Eimern. Einige Leute verzogen sich in dieser Zeit lieber in Deckung, aber die meisten blieben einfach stehen und feierten weiter. "Living In A World" wurde begeistert mitgesungen und auch der Schlusssong "Little Look Back" kam super bei den mittlerweile ziemlich durchnässten Fans an. Für die männlichen Besucher wars natürlich super, weil sich die anwesenden Damen unfreiwillig in einer Art Impromptu-Wet-T-Shirt-Wettbewerb befanden ;). Nach dem Gig hörte der Regen jedoch gleich wieder auf, um nicht wiederzukommen. (Sag ich doch, der wollte den Sänger ersäufen!! - Anm. Lord Obirah) Ich ging dann glücklich zum Zelt, um mich umzuziehen.
(Kara)

T.N.T. mussten dem verspäteten Mittagessen weichen, aber den Massen von Leuten vor der Bühne zufolge, die ich beim letzten Lied noch sehen konnte, kamen die Jungs mehr als nur gut an. Und zwar so gut, dass ihnen am Schluss sogar die Instrumente ausgestöpselt werden mussten - sie wollten unter dem Jubel der Massen gar nicht mehr zu spielen aufhören.
(Kara)

Annihilator präsentierten Dave, ihren neuen Sänger ("Das Baby", wie er von einigen Schweizer Fans liebevoll genannt wurde) - ein ziemlich junger Hupfer, noch dazu kurzhaarig, der seine Sache jedoch bravurös meisterte. Der Soundmann drehte ziemlich laut auf, so dass ich über meine Ohrstöpsel froh war, ansonsten war der Mix jedoch ganz in Ordnung. Auch hier, wie bei einigen anderen Gigs, donnerte die Bassdrum alles in Grund und Boden - ein Kritikpunkt, der sich wie gesagt bei mehreren Bands anbringen lässt. Ich will ja nicht rumpienzen, aber muss es denn immer so laut sein?? Der Gig jedenfalls war geil, Annihilator sind live einfach eine Macht. Ein kräftiger Beginn mit "The Box" und "UltraMotion" und schon hatten sie die Meute im Griff. Jeff Waters fetzte auf der Bühne herum wie ein Derwisch und Dave konzentrierte sich aufs selbstbewusste Auftreten. "The Blackest Day", gefolgt von Pausenmusik vom Band (?, da war einen Moment mal Verwirrung auf der Bühne), dann wieder ein Kracher ("Set The World On Fire"). "Refresh The Demon", "Phantasmagoria", Dave wurde immer besser (zog sich auch immer mehr aus ;)). Die Stimmung kochte über, ein Fan schaffte es sogar auf die Bühne und spielte hingebungsvoll mit Jeff um die Wette (Luftgitarre natürlich). Mit "Alison Hell" verabschiedeten sich die Kanadier und liessen eine erschöpfte, aber glückliche Fanschar zurück. Man kann nur sagen, der neue Sänger ist wirklich klasse, oder mit den Worten der Schweizer: "Das Baby hat seine Sache sehr gut gemacht!" ;).
(Kara)

Dokken wurden bei mir Opfer des Hungers. Wie ich allerdings vom Campingplatz aus mitbekam, spielten sie gefälligen Mainstream-Rock. Der Sänger versuchte die Zuhörer zu diversen Mitsingspielchen zu animieren und war anscheinend beleidigt, weil sie nicht mitsingen wollten. Nächstes Mal vielleicht?
(Kara)

Danach war es Zeit für die "Grossen Drei" des Tages: Sodom, Hammerfall und DIO. Was soll ich zu Sodom grossartig sagen, entweder man liebt sie, oder man hasst sie und dass sie live ein Macht sind, dürfte auch jedem bekannt sein und genauso verhielt es sich bei diesem Gig. Egal ob beim Opener "Among The Weirdcong" oder bei den Klassikern "Wachturm", "Outbreak Of Evil" oder "Bombenhagel", Tom Angelripper ist einfach ein Frontmann par excellence, dem das Publikum aus den Händen frisst. Hier gabs dann auch die ersten grösseren mir bekannten Showeinlagen in Form von Explosionen bei "Remember The Fallen" oder auf der Bühne umherkriechende Soldaten in Flecktarnausrüstung mit Helm und Uzi, die Tom bei "The Saw Is The Law" eskortierten. Tom liess sich an dieser Stelle auch die Gelegenheit nicht nehmen, mit dem Statement "Fick den Krieg!" seine Position nochmals klarzustellen und erntete dafür auch entsprechende Zustimmung. Warum Sodom aber den Gig knapp zehn Minuten früher als geplant beendeten, wird wohl ihr Geheimnis bleiben. Wahrscheinlich brauchte man die Zeit um Hammeroscar mittels Kran auf die Bühne zu hieven. ;)
(Lord Obirah)

Achwas, so schwer war sein Schuppenpanzer doch gar nicht. Ausserdem hatte er kaum was anderes an, nur noch die obligatorische schwarze Hose ;). Jedenfalls hatten Hammerfall mit das aufwändigste Bühnenbild, nämlich ein Zentralbanner mit Geistertyp in der Wüste drauf samt passenden Seitenteilen sowie aus der Entfernung winzig wirkende Totenschädel auf Stöcken aufgespießt, zwei brennende Fackeln am Schlagzeug...absolut true halt. Joacim in schwarzer Strechhose setzte den true Trend fort, allerdings muss sich Oscar diesmal den Preis für das dämlichste Outfit (Ich hab mich erstmal gekugelt vor Lachen, als ich im Fotograben stand und Oscar die Bühne betrat!!;) - Anm. Lord Obirah) mit dem Hammerfall-Bassisten Magnus Rosen teilen: Oscar punktete mit bereits erwähntem Schuppenpanzer, zu dem die milka-lila Gitarre natürlich voll scheisse aussah, dafür hatte Magnus eine Sado-Maso-Hose und ein Netzoberteil an und eine Frisur, die (sorry) an einen Ratten-Hund erinnerte - ein kleines Zöpfchen mitten auf dem teilblondierten Kopf. Und der Preis für das übelste Posing geht auch an Magnus - er schnitt Grimassen, fetzte auf der Bühne herum und verrenkte sich, dass es schon fast übel anzuschauen war.
Musikalisch war's hammermäßig im grünen Bereich. Die Fans fuhren voll auf die Kracher wie den Opener "Riders Of The Storm" oder "The Metal Age" ab. Hier gab's auch die ersten Pyros und Feuerstöße. Der Sound war leider nicht so richtig der Bringer: Das Schlagzeug war viel zu laut, dafür waren Gitarren und auch der Sänger vor allem anfangs kaum zu hören. Den Fans war's egal, die sangen begeistert mit. Joacim ernannte das BYH zwischendrin zum "best festival in Germany" und lobte wie auch einige andere Künstler das Ein-Bühnen-Konzept. Nach "Way Of The Warrior" wurde die Sängerlautstärke langsam besser, die Gitarren hörte man nach wie vor kaum. Trotzdem war die Stimmung vor der Bühne super. Nach "At The End Of The Rainbow", "Legend Reborn", "Let The Hammer Fall", "Crimson Thunder" und zwei Liedern von der "Renegade", die ich leider nicht erkannte, gingen die Herren erstmal in die Pause und ließen sich dann zu einer "Zugabe" wieder rausklatschen. Das fand ich ziemlich daneben, schließlich sind wir hier auf einem Festival. Als zweiten Teil spielten sie dann noch die obligatorischen "Heeding The Call", "Hearts of Fire" und als furiosen Schlusspunkt "Hammerfall". Ich muss sagen, mir wars zuviel Gepose und wenn ich das schon sage...
(Kara)

"Ozzy Osborne ist der Prince of Darkness. Wir aber haben den King of the Night: Ronnie James Dio!" So wurde der Freitags-Headliner angekündigt. Dieser fing rockstarmäßig ne knappe Viertelstunde zu spät an, entschädigte die Fans aber mit einem tollen Auftritt. Auch er hielt sich brav an die Kleiderordnung und legte eine Sohle auf die Bretter, die sich gewaschen hatte. Stimmenmäßig voll auf der Höhe, trug er allein fast die ganze Show. Der Sound war super, Dios Stimme stand natürlich im Vordergrund, aber man hörte auch alle anderen richtig gut. So geht das! Nach Hits wie "Straight Through The Heart" und "Stand Up And Shout" übernahm kurzzeitig der Schlagzeuger Simon Wright, der ein furioses Solo spielte. Mal was Neues: Nach einigen Minuten routinemäßigem Geklopfe (ich mag keine Schlagzeugsoli!) spielte man vom Band die letzten Minuten von Tschaikowskis Ouvertüre 1812 Op. 49 ein, die er schlagzeugmäßig veredelte. Tolle Idee! Hat zwar auf nem Festival auch nicht wirklich was zu suchen, aber egal, kam gut und war auch nicht zu lang. Danach stieg der Rest der Band wieder ein mit "The Mob Rules" und "the stupid things that stupid people do": "Rock'n'Roll". Nach "I Speed At Night" und "Lord Of The Last Day" war's Zeit für ein kurzes Gitarrensolo von Doug Aldrich, bevor nach "Evil Eyes" DER Dio-Song überhaupt gespielt wurde: "Holy Diver". Damit war's aber noch lang nicht zu Ende, noch drei Songs wurden gespielt, bis sich die Band erstmal verabschiedete. Als "Zugabe" gabs dann noch "Rainbow In The Night", "We Rock" und zum Abschluss "Man On A Silver Mountain". Man kann nur sagen: Bis zum nächsten Mal!
(Kara)

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