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English VersionInterview mit Bloody Hammers (24.10.2013)

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Logo Bloody Hammers

Die Band Bloody Hammers aus South Carolina sticht aus der gegenwärtig so stark präsenten Retro- und Okkult-Rock-Szene schon deshalb positiv hervor, da sich die drei Herren und die Dame an der Orgel nicht zu sehr darauf versteifen, Altbackenes zu wiederholen. Stattdessen bietet man einen vielschichtigen Klangmix, der sich natürlich den finsteren Aspekten der menschlichen Kreatur gewidmet hat. Anlässlich des zweiten Albums Spiritual Relics bringt Bandgründer, Sänger und Bssist Anders Magna ein wenig Licht ins Dunkel, das die Bloody Hammers umgibt...

HH: Hallo und Grüße aus Bayern! Spiritual Relics ist zwar schon euer zweites Album. Aber ich denke, in Deutschland sind die Bloody Hammers immer noch ein Geheimtipp. Würdest du unseren Lesern die Band daher kurz vorstellen?

Anders: Am Anfang waren es nur meine Frau Devallia, die Orgel spielt, und ich. Wir haben damals auch alle Aufnahmen selbst gemacht. Anschließend haben wir mit Zoltan an der Gitarre und Doza an den Drums eine komplette Band zusammengestellt. Bis jetzt läuft alles großartig!

HH: Das Ding mit dem Okkult Rock, der seine musikalischen Wurzeln tief in den 1970ern hat, ist momentan sehr beliebt. Meiner Meinung nach sind Bloody Hammers zumindest ein bisschen Teil dieser Subkultur, ihr habt ja auch diesen diskreten Retro-Touch. Was glaubst du, ist der Grund für diesen Trend?

Anders: Wenn es so scheint, dass wir in dieses Genre passen, dann vermutlich weil klassischer Metal und Hard Rock unsere liebste Musikära darstellen. Wir sind alle schon etwas älter, also tun wir im Grunde nur was sich auch anbietet. Wir wurden ja auch alle in den 70ern geboren. Ich denke dieser Trend passiert, weil es einfach nötig ist und ich hoffe auch, er hält noch etwas an. Für eine ganze Weile war der Metal einfach zu vorhersehbar und zu viele Bands klangen total gleich. Für all diejenigen, die klassischen Metal und Rock lieben, brauchte es wieder etwas Neues, weil das Zeug, das wir uns nun über Jahre angehört haben, sich einfach etwas abgenutzt hat. Es macht schließlich Spaß, neue Musik zu erforschen, die einfach diesen vertrauten Stil besitzt, mit Sängern, die auch singen und nicht growlen... Songs, die eben auch auf die Melodie achten.

HH: Tatsächlich sind die Bloody Hammers mehr als nur die Wiederholung von etwas Vertrautem. Man findet Doom, Sludge, Stoner Rock, Gothic und Groove Metal in den Songs. Ihr beschränkt euch nicht auf ein bestimmtes Genre...

Anders: Ich schreibe Songs und nehme, was immer dabei raus kommt. Ich bin damit aufgewachsen, so viele unterschiedliche Musikstile anzuhören und sie auch zu lieben, so dass die alle irgendwie in mein Songwriting mit einfließen.

HH: Welche Band würdest du als deinen wichtigsten Einfluss nennen?

Anders: Meine Favoriten sind Alice Cooper, Black Sabbath, Sisters Of Mercy, Bauhaus, Misfits, Roky Erickson, Nick Cave & the Bad Seeds, The Cramps... ich neige zu Rockmusik mit diesen gewissen Horroreinflüssen.

HH: Auf eurem ersten selbstbetitelten Album fand ich einige klare Verweise zu Black Sabbath, die natürlich immer noch einen der wichtigsten Einflüsse auf die heutige Doom- und Okkult-Rock-Szene haben. Ich schätze mal, du hast das neue Album schon gehört. Was hältst du denn davon?

Anders: Das hab ich natürlich. Ehrlich gesagt hat es schon einige Durchgänge gebraucht, bis ich damit warm geworden bin. Aber nun liebe ich es. Online habe ich viel Schlechtes darüber gelesen, aber ich bin einfach nur froh darüber, dass diese drei Jungs wieder zusammen sind.

Foto von Bloody Hammers

HH: Gibst's noch andere Inspirationsquellen für deine Musik?

Anders: Ziemlich viel Einfluss haben auf jeden Fall Horrorfilme aus den 70er und 80ern.

HH: Das findet man bestätigt, wenn man so Liedtitel liest wie "Night Of The Long Knives" oder "Color Me Blood Red". Klingt ja irgendwie... mörderisch. Über welche Themen geht es in euren Songs?

Anders: Ich neige dazu, Inspiration für meine Texte in örtlichen, düsteren Legenden und in der Folklore zu finden. Ich mag es einfach, Geschichten zu erzählen, die von Schrecken und Entsetzen inspiriert wurden.

HH: Dann stell dir mal vor, euer Album Spiritual Relics soll die Grundlage für einen Film darstellen. Wer wäre der beste Regisseur dafür?

Anders: Lucky McKee, Jennifer Lynch oder Ti West machen meiner Meinung nach nichts verkehrt. Das sind einige meiner Lieblings-Regisseure aus der jüngeren Generation.

HH: Bleiben wir beim Thema. In der Presseinformation habe ich gelesen, dass ihr als Liveband für Phil Anselmos Housecore Horror Film Festival in Austin ausgewählt wurdet. Was für eine Art von Event ist das genau? Und wie kam es zu der Einladung?

Anders: Es ist in erster Linie ein Film Festival, denn Phil ist ein sehr großer Horrorfan. Sie haben sich aber ebenso dafür entschieden, einige Bands auftreten zu lassen, um mal etwas anderes auszuprobieren. Phils Partner, Corey Mitchell, fand die Bloody Hammers und mochte uns genug, um uns zu dem Event einzuladen. Wir fühlen uns wirklich sehr geehrt.

HH: Habt ihr denn auch schon Pläne, nach Europa zu kommen? Vielleicht nach Deutschland? Bayern sogar?

Anders: Oh ja - all das ist in der Planungsphase. Wir hoffen, bald schon in 2014 bei euch zu sein.

HH: Klingt großartig! Wir kommen auch schon zu Ende und ich möchte eine Empfehlung von dir an unsere Leser. Wann ist man in der besten Stimmung, um sich Spiritual Relics reinzuziehen?

Anders: Spiritual Relics beinhaltet einiges älteres Material. Das selbstbetitelte Album dagegen hat neuere Songs. Ich denke beide Alben sind prima für Halloween geeignet, ganz besonders das erste von beiden.

HH: Ist ja nicht mehr lange hin! Besten Dank für das Interview und alles Gute für die Zukunft!

Dagger

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