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Interview mit Emergency Gate (31.05.2010)

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Emergency Gate haben es mit ihrem aktuellen Album The Nemesis Construct nun schon zum zweiten Mal geschafft, sich das begehrte Heavyhardes-Teufelchen zu sichern. Gastmusiker wie Evergreys Tom Englund und die letztjährige Tour mit Kreator unterstreichen, dass es für die Zukunft von Emergency Gate momentan sehr rosig aussieht. Um herauszufinden, wie die Band selbst die aktuelle Lage einschätzt, habe ich mit Emergency Gates sympathischem Gitarristen Udo Simon ein kleines Schwätzchen gehalten.

HH: Glückwunsch zu eurem aktuellen Album The Nemesis Construct. Ich finde, das Album ist extrem gelungen, wie zufrieden seid ihr mit eurer Arbeit?

Udo: Dankeschön! *lächelt* Hmm... die Frage ist nicht so einfach zu beantworten. Wenn du monatelang an einem Album arbeitest, kannst du es selbst nicht mehr so objektiv beurteilen. Ich finde jedenfalls bis zum jetzigen Zeitpunkt, dass wir es nicht besser hätten machen können.

HH: Gab es auch negative Kritiken zu dem Album?

Udo: Eigentlich sind die Kritiken bislang sogar ziemlich durchwachsen, aber ich denke, dass das ganz normal ist. Wir polarisieren halt ein bisschen. Ich glaube auch, dass viele Reviewer sich nicht genug mit dem Material beschäftigen können, da sie 50 CDs im Monat hören müssen. Deshalb lege ich jedem Leser ans Herz, sich lieber eine eigene Meinung zu bilden, anstatt sich von einer schlechten Bewertung beeinflussen zu lassen. Ich gebe mittlerweile nicht mehr so viel auf Reviews. Natürlich nimmt man sich die Kritik zu Herzen, aber teilweise liest man dann in der ersten Hälfte eines Reviews, dass die Synths viel zu modern und unpassend sind und man doch lieber oldschool Gitarrenriffs bringen soll, und in der zweiten Hälfte, dass man doch mal was Neues hätte probieren sollen. Aha, macht Sinn?!

HH: Ja, ja, die Synths... Hattet ihr keine Angst, dass ihr mit den sehr präsenten Keyboards und Synthies potentielle Fans verprellen könntet?

Udo: Angst sicher nicht. Emergency Gate stehen für Experimente und Musik, auf die wir Bock haben. Natürlich haben wir vermutet, dass es Leute gibt, die mental noch in den 80ern festsitzen und sich nichts anhören, wo "modern" draufsteht. Aber ganz ehrlich, was die denken, ist mir total egal. Die können dann ja was anderes hören. Natürlich achtet man aber auch darauf, was den Fans so Spaß machen könnte. Gerade in dieser Beziehung finde ich, dass sich unser neues Zeug super für Live-Auftritte eignet. Also, kommt uns mal auf einem unserer Konzerte besuchen!

HH: Nervt es eigentlich, so oft mit Soilwork verglichen zu werden?

Udo: Haha... naja, es gibt Schlimmeres. In einem Review wurden wir, glaube ich, vier Mal mit Soilwork verglichen, aber ich finde, dass unsere Synths viel cooler und generell viel eingängiger sind. Ich mag Soilwork zwar ganz gerne, aber unser Zeug ist meiner Meinung nach mehr auf den Punkt gebracht. Was mich mehr nervt, ist, wenn man uns mit 20 Bands vergleicht und dann sagt, dass wir nichts Eigenständiges machen. Wer schafft das denn, wie 20 andere Bands gleichzeitig zu klingen?!

HH: Ich habe leider kein Booklet zu eurer CD bekommen, aber was ich so gehört habe, klingt lyrisch ziemlich wütend und aggressiv. Dieses Gefühl wird durch euer Point-Zero-Video, das von verschiedenen Arten, sich selbst umzubringen, zu handeln scheint, noch verstärkt. Wie kommt ihr zu einem so negativen Weltbild?

Udo: Wir sind ja nicht beim Musikantenstadl, wo alles heile Welt ist! Wenn man Texte schreibt, geht es, finde ich, um Emotionen. Und die stärksten Emotionen sind in meinen Augen nun mal Liebe und Hass. Außerdem ist der Kontrast zwischen beiden sehr interessant. Wenn man Metal macht, bietet es sich mehr an, die Hassemotionen zu verarbeiten, anstatt sich über Liebe auszulassen. Das passt einfach besser.

HH: Aber Sorgen muss ich mir keine um euch machen, oder?

Udo: Nee, nee, du! Du musst uns noch länger ertragen. *zwinkert* Ich kann dir ja auch mal verraten, dass es im Point-Zero-Video nicht direkt um Selbstmord geht, sondern eher um eine Schlinge, die sich um deinen Kopf langsam zuzieht. Du bist selbst schuld daran, dass dein Leben aus der Bahn gerät, kannst aber nicht wirklich etwas daran ändern. Die ganzen Selbstmordszenen sind eher eine Metapher.

HH: Im Gegensatz zu den Texten wirkt eure Musik auf mich oft sehr aufgeweckt und lebensfroh. Ist das ein gewollter Kontrast oder eine Fehlinterpretation meinerseits?

Udo: Ich finde nicht, dass es so lebensfroh klingt. Allerdings ist auch mal ein Track wie "Excite!" dabei, der aufheitern soll. Aber das ist eher die Ausnahme. Wie gesagt: Hass passt einfach besser zu Metal. *lacht*

HH: Ich bin ja fast vom Hocker gefallen, als ich Tom Englund bei "Dark Side Of The Sun" habe singen hören. Toller Song, ganz nebenbei, aber wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?

Udo: Long story short: Mario war als Tontechniker auf der Evergrey-Tour dabei. Tom mochte unser Rewake-Album, Mario hat ihn gefragt, ob er auf dem nächsten Album etwas machen will und er hat zugesagt.

HH: Ja, das war eine wirklich kurze Zusammenfassung. Ich gehe mal davon aus, dass du die Frage nicht zum ersten Mal gehört hast. Hast du eigentlich einen Lieblingssong auf dem Album?

Udo: Auch wenn's klischeemäßig klingt, ich mag sie alle. Mal den einen und mal den anderen lieber. Ich denke mal, es kristallisiert sich live auch noch ein bisschen besser raus, ob es Favoriten gibt. Jedenfalls macht es riesig Spaß, das neue Zeug live zu spielen.

HH: Hörst du privat auch Metal? Welche Bands kannst du momentan empfehlen?

Udo: Momentan höre ich privat nicht so viel Metal. Was ich aber gerade sehr gerne höre, ist Mindless Self Indulgence. Die machen so 'ne Mischung aus System Of A Down und Industrial. Das finde ich ganz witzig.

HH: Wie sehen eure Pläne für die Zukunft aus? Wieder eine Tour oder können wir 2011 schon das nächste Emergency Gate-Album erwarten?

Udo: Touren wollen wir auf jeden Fall wieder. Wir hoffen auf Herbst/Winter, aber bislang ist noch nichts Konkretes in Planung. Und das nächste Album wird, denke ich, mal ein bisschen länger dauern.

HH: Jetzt wird es Ernst! Mario hat meinem Kollegen Dagger letztes Jahr versprochen, eine Rangliste mit Biersorten, die es auf der Tour mit Kreator zu trinken gab, aufzustellen. Ich hoffe, ihr habt das gemacht?! Wenn nicht, gab es irgendwo da draußen in der weiten Welt ein außergewöhnliches Bier, das man mal kosten sollte?

Udo: Der Mario verspricht Sachen... dabei trinkt er selber doch gar kein Bier! *lacht* Eine Rangliste kann ich nicht direkt aufstellen. Am meisten gefreut habe ich mich über gutes, heimisches Münchner Bier nach 1½ Monaten Abstinenz davon. Ach ja, und das ekligste Bier gab es, glaube ich, in Bulgarien oder Slovenien. Da hatten die so silberne und blaue Dosen - und Kreator haben uns ihren kompletten Biervorrat in dieser Location geschenkt... haha.

HH: Vielen Dank für das Interview und wenn ihr jetzt den Lesern von heavyhardes.de noch was mitteilen wollt, bitteschön.

Udo: Danke an alle, die unsere Musik hören, vor allem an die, die sie sich kaufen und nicht runterladen. Wir arbeiten hart daran und brauchen wirklich die Unterstützung. Ansonsten nicht von Reviews abschrecken lassen und einfach mal reinhören. Vielleicht taugt's euch ja. Wir sehen uns live!

Sebbes

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