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Interview mit The Sorrow (20.04.2009)

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Mit Origin Of The Storm haben die Voralberger The Sorrow gleich zu Jahresbeginn ein echtes Brett in Sachen moderner Schwermetallkunst an den Start gebracht. Bassist Tobi erzählt uns vom Entstehungsprozess des Albums und von der Tour mit Sepultura.

HH: Hi Tobi! Vorab gleich mal ein fettes Kompliment für euer neues Album - die Scheibe hat mich ehrlich vom Hocker gerissen! Ich geh mal davon aus, dass ihr selbst auch stolz auf das Resultat seid...

Tobi: Vielen Dank, freut uns natürlich, dass dir die Platte gefällt. Wir sind ebenfalls sehr zufrieden mit ihr, alles andere wäre zum jetzigen Zeitpunkt auch bedenklich. Auch mit den ersten Rückmeldungen können wir sehr gut leben, sowohl von Presse als auch von unserer Hörergemeinde.

HH: In den 18 Monaten seit euerem Debüt Blessings From A Blackened Sky habt ihr laut Info der Promo-Agentur etwa 150 Live-Auftritte hingelegt. Wann habt ihr denn die neuen Songs geschrieben, bei solch einem vollen Termin-Kalender?

Tobi: Die Songs wurden zwischen Frühling und Sommer innerhalb von drei Monaten von Andi und Mätze vor dem PC mit den Klampfen und einem Drumcomputer geschrieben, und dann wurden die Songs zusammen geprobt. Zwischen all dem Touren, den Festivals und unseren "Dayjobs" blieb nicht all zuviel Zeit, damit alle an den Songs so arbeiten konnten, wie man es wollte. Im Studio haben wir uns aber dennoch noch etwas Zeit für Details genommen.

HH: Du hast eben schon euere "Dayjobs" erwähnt - ich hatte gedacht, die habt ihr mittlerweile an den Nagel gehängt...

Tobi: Eben nicht, ich arbeite nach wie vor als diplomierter Krankenpfleger, Dominik ist Elektroniker, Mätze arbeitet bei der Eventfirma von Dominiks Vater und Andi hält sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Es gestaltet sich manchmal schon sehr schwierig, das Ganze irgendwie zu koordinieren, damit es klappt. Aber irgendwie muss es ja hinhaun, da von der Musik zu leben noch länger ein Traum bleiben wird...

HH: Erzähl mal, was ist euer Geheimnis? Ich meine bei all dem terminlichen Stress ist der Akku doch irgendwann einmal leer, oder habt ihr euch alle einen Satz Duracell-Batterien implantieren lassen??

Tobi: Body-Modification ist nicht ganz so unser Ding, und Batterien-Implantate wär dann ja ganz krass... *lacht* Spaß beiseite, es klappt immer irgendwie, manchmal ist es auch hart sich zu motivieren, aber wir halten uns dann vor Augen, dass wir gerade unseren Traum leben dürfen und wir auf eine gewisse Art und Weise privilegiert sind. Dann braucht man wieder mal etwas Schlaf, eine geile Show und die Maschine läuft wieder. Es gibt noch viel zu viel zu erleben, deshalb können wir uns all zu große Ermüdungserscheinungen nicht leisten.
HH: Hatten die vielen Live-Auftritte und die Erfahrungen, die ihr bei dieser Gelegenheit sammeln konntet, einen Einfluss auf euer Song-Writing?

Tobi: Definitiv, wir sind ja alle an unseren Instrumenten gewachsen, so viele Shows zu spielen gibt einem einen ordentlichen Schub Sicherheit in musikalischer Hinsicht. Von den Bands mit denen wir unterwegs waren, hatten vor allem Devildriver einen ordentlichen Einfluss auf unser Songwriting, besonders was das ganze Mid-Tempo-Riffing angeht. Manchmal nimmt man einfach nur eine kleine Idee mit nach Hause, von irgendeiner Band, die man gerade auf irgendeinem Festival gesehen hat.

HH: Und apropos Live-Auftritte - ihr hab ja kürzlich eine Tour durch Europa hinter euch gebracht und zwar mit Sepultura. Wie ist es gelaufen? Kamen die neuen Stücke gut an beim Publikum?

Tobi: Sehr gut ist es gelaufen, es war zwar anstrengend wie Hölle, da wir mit dem Van dem Liner nachfahren mussten und die Distanzen nicht ganz ohne waren, aber wir hatten unglaublich viel Spaß. Die neuen Songs, die wir zum Besten gegeben haben kamen echt gut an. Das Publikum empfing uns richtig gut Abend für Abend, da hatten wir etwas Bedenken. Aber wenn es erstmal läuft, kann man auf einer Tour viele neue Freunde gewinnen.

HH: Und wie seid ihr mit Sepultura klargekommen? Stimmte die Atmosphäre zwischen den Bands oder ging man sich eher aus dem Weg?

Tobi: Seit dem ersten Tag herrschte eine tolle und sehr offene Stimmung. Klar hängt man nicht den ganzen Tag ab, man kennt sich ja auch noch nicht zu lange. Aber wir hatten definitiv sehr viel Spaß zusammen. Bis jetzt hatten wir ja immer sehr großes Glück mit unseren Tourpartnern, hoffe, das bleibt auch weiterhin noch so!

HH: Nun zum neuen Album. Wir Schreiberlinge packen diverse Alben, die auf unserem Tisch landen, ja ganz gerne in eine Schublade, wie du vermutlich weißt. Diese Aufgabe gebe ich nun an Dich weiter... Wem legst du die neue Scheibe besonders ans Herz?

Tobi: Ich würde die Scheibe jedem Metal-Head ohne Scheuklappen-Denken ans Herz legen, der sich nicht darum schert, dass ihn irgendwelche Deathcore-Quermützenträger als uncool bezeichnen oder irgendwelche Old-school- Kuttenträger als zu modern und untrue...

HH: Ihr habt es geschafft, völlig unterschiedliche Stimmungen in den einzelnen Songs zu transportieren. Wie seid ihr an das Song-Writing heran gegangen?

Tobi: Als wir über die grobe Ausrichtung des neuen Materials gesprochen haben, stand nur eines fest: Es sollte mehr Metal werden als das Debüt. Es kristallisierten sich dann einzelne Ideen heraus, bei denen bewusst verstärkt auf schwedische Harmonien o.ä. zurückgegriffen wurde, aber einen speziellen "Schlachtplan" hat es nie gegeben. Mätze und Andi haben wirklich großartige Arbeit geleistet. Was die Stimmungen angeht, so hat dies einiges mit den Gesangsmelodien zu tun, diese sind erst hauptsächlich im Studio selbst entstanden, da man das Ganze erst beurteilen konnte, wenn richtig Sound dem Gesang zugrunde liegt.

HH: "Eyes Of Darkness" beispielsweise klingt während der ersten Akkorde wie eine Hommage an Amon Amarth - Absicht oder Zufall?

Tobi: Das Witzige ist, dass eigentlich ein anderer Song, nämlich "Collector Of Tears", als Amon Amarth-Hommage von uns gedacht war. Jetzt schreiben uns so viele Leute, dass das Anfangsriff von "Eyes Of Darkness" an unser alle Lieblings-Wikinger erinnert. Ob Absicht oder Zufall? Zu unseren Haupteinflüssen zählt nun eben der schwedische Melo-Death, deshalb ganz egal, solange gut *lacht*

HH: Gibt es denn Bands, von denen ihr bewusst beeinflusst werdet?

Tobi: Es gibt unzählige Bands die uns beeinflussen, von den eben erwähnten schwedischen Bands wie Soilwork, In Flames oder At The Gates bis zu den klassischen Bands der NWOBHM, wie beispielsweise Maiden oder Priest. Natürlich gehören auch die neueren Bands wie Unearth und, natürlich, Killswitch Engage zu unseren Inspirationsquellen. Unsere Dauerbrenner und größten gemeinsamen Nenner sind Machine Head und Pantera!

HH: "Anchor In The Storm" - einer meiner Favoriten auf dem Album - zeigt euch von einer neuen, epischen und brachialen Seite. Worum geht's in dem Titel?

Tobi: In "Anchor In The Storm" wird jenen Menschen Tribut gezollt, die uns in den stürmischen Zeiten beigestanden sind, die auf anderen Songs der Platte behandelt werden. Der Song ist ausschließlich den Menschen gewidmet, die uns nahe stehen, egal ob wir erfolgreich sind oder nicht, ob wir in einer Band spielen oder nicht. Unsere Familien, Partner, beste Freunde...

HH: Und wie heißt dein persönlicher Favorit auf dem Album?

Tobi: Mein persönlicher Favorit ist "My Immortal Guardian", der Song geht voll ab in der Strophe, ist episch im Refrain und der Schluss ist der totale Abriss. Außerdem verfügt der Song über einen der coolsten Texte auf der Platte und es macht extrem viel Spaß, ihn life zu spielen.

HH: Kannst du noch ein paar Worte über das Motiv und die Entstehung des Cover-Artworks verlieren?

Tobi: Die Idee mit dem Schiff in Seenot spukte schon länger in unseren Köpfen herum, erst wollte wir nur ein Shirt-Motiv daraus machen, im Endeffekt wurde es das Cover, weil wir mit der Idee und dem Grundkonzept zufrieden waren. Verantwortlich für das Artwork ist wie beim ersten Mal Pepe von Azrael-Design, er hat großartige Arbeit geleistet. Das Cover sieht unserer Meinung nach großartig aus!

HH: Was steht bei euch als nächstes auf dem Programm? Gönnt ihr euch tatsächlich einmal 'ne kleine Pause oder stürzt ihr euch gleich in die nächste Arbeit... der Festival-Sommer steht ja auch wieder vor der Tür?

Tobi: Ich denke, dass wir uns nicht soviel Zeit lassen werden, bevor wir mit dem Schreiben von neuen Songs beginnen. Wir werden auf jeden Fall noch diesen Frühling damit anfangen und dann vergeht die Zeit bis zur Festivalsaison sowieso wie im Flug. Pausieren ist nie gut, die Zeit, die man bei so etwas liegen lässt, fehlt einem dann irgendwo anders wieder.

HH: Ich bedanke mich für das Interview und wünsche weiterhin viel Erfolg. Noch eine letzte Botschaft an unsere Leser - mal abgesehen davon, dass sie Origin Of The Storm kaufen sollen?

Tobi: Hey Leute! Kommt auf die Festivals diesen Sommer, trinkt Bier mit uns geht mit uns ab, wir würden uns freuen!!!... und kauft unser neues Album!

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