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Interview mit Lacuna Coil (16.10.2002)

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Wenn man diese Tage aus dem Fenster schaut sieht man einen wolkenverhangenen Himmel, Regen, Tristeste. Das neue Album von Lacuna Coil ist der passende Soundtrack dazu. Aber "Comalies" vermittelt nicht bloß Melancholie und Traurigkeit, sondern schafft es zusätzlich fröhlich und ermutigend zu sein. Ein Mischung, die nicht wirklich leicht zu kreieren ist und auch meistens in die Hose geht. Ich ließ meine Tastatur sprechen, um zu erfahren, warum die Mischung bei Lacuna Coil zu Perfektion gelangt ist. Christina und Andrea (beide Vokals) gaben die Antworten.

HH: Glückwunsch zu eurem neuen Album. Als ich es vor 3 Tagen in meinen CD-Player gelegt habe, hat mich die Atmosphäre und Intensität gleich gen Himmel geblasen. Kompliment! Wo habt ihr die Ideen und die Energie her genommen, um so ein reifes und inspirierendes Album zu machen?

Andrea: Gewöhnlich werden wir nicht nur von der Musik die wir hören inspiriert, sondern auch von dem, was in unserem wirklichen Leben passiert. So viele Dinge geschehen und wir behalten viele Gefühle und Gedanken in uns selbst, die wir dann versuchen umzusetzen.

HH: Was ist der Unterschied zum letzten Album. Was ist deiner Meinung nach besser gelaufen?

Christina: Comalies ist definitiv ausgereifter, kompletter und kompakter. Wir haben an Reife und Professionalität gewonnen, sind vertrauter mit dem Aufnehmen von Songs und unser Songwriting ist viel besser geworden. Wir sind nun fähiger gute Songs zu schreiben, da wir es vermeiden, einen Song mit zuviel Zeug voll zu packen. Haufenweise Riffs und Melodien können einen den Überblick verlieren lassen. Comalies ist ein elegantes Album mit viel Energie und Atmosphäre geworden.

HH: Wer ist bei euch der kreative Kopf der Band? Wer schreibt die Musik und die Lyrics? Ist Lacuna Coil eine Kreation der gesamten Band oder nur aus ein oder zwei Musikern??

Christina: Der Hauptsongschreiber ist Marco Coti Zelati, unser Bassist. Er hat die Grundideen und im Proberaum kommen dann die Vorschläge und Ideen der restlichen Mitglieder dazu, bis wir mit der finalen Version eines Songs 100% zufrieden sind. Ich selbst bin verantwortlich für die Gesagslinien und schreibe die Lyrics zusammen mit Andrea. Je nach Songs schreib ich auch mal allein. Einen richtigen Bandkopf gibt es bei uns also nicht. Jeder hat seine eigene Rolle und kann sich einbringen. Bei uns herrscht Demokratie.

HH: Hat das Wort Comalies eine spezielle Bedeutung? Und wofür steht das Coverartwork?

Christina: Das Wort Comalies, welches wir selbst kreiert haben, repräsentiert die Stimmung, welche uns beim Songwriting umgeben hat. Wir komponierten in einer anderen Dimension, komplett eingenommen von der Musik, alles um uns herum vergessend. Niemand konnte diese Dimension betreten, ausser wir. Wir waren in so einer Art Koma. Der endgültige Albumtitel entsprang dann einem Wortspiel, wo aus "Comaliezed. (by the music)" dann Comalies wurde. Zum Cover: Die Sonnenblume repräsentiert den Kontrast zwischen Dunkel und Hell. Wir sind neutral, in der Mitte, und blicken, mit unserer Musik, auf beide Seiten. Es ist eine Art Weiterentwicklung zum Unleashed memories Cover.

HH: Ich hab euch 1999 auf dem Dynamo Festival gesehen. Damals war eure Musik noch härter und rauher. Andrea hat seine Growls sehr reduziert und ich denke eure Musik ist atmosphärischer als damals. Was ist mit Lacuna Coil die letzten 4 Jahre passiert und wie werdet ihr euch weiterentwickeln? Werdet ihr härter oder softer werden? Viele Bands im Gothicbereich werden ja immer softer und komerzfähiger und verlieren dadurch ihre Metalroots, siehe Paradise Lost.

Christina: Ich finde, daß eine Band immer ehrlich zu sich selbst sein muß und die Musik machen sollte, welche sie auch rüberbringen kann. Man sollte nie ein Album machen, nur damit die Leute, die es kaufen sollen, damit zufrieden sind.

HH: Kann ich nur zustimmen.

Christina: Zum Härtegrad: Ich finde Comalies ist heftiger als unsere vorhergehenden Alben und Andrea benutzt immer noch Growls (z.B. in Angel's Punishment). Ein Album ist nicht unbedingt weniger heavy, nur weil man auf Growls verzichtet. Es kommt auf die Gesamtmischung aus Musik und Vokals an, ob die Musik heavy wirkt oder nicht. Zum Beispiel Manowar, sind die Metal? Natürlich, aber sie benutzen nur cleane Vokals. Was sich seit 99 bei uns verändert hat, kann ich nur schwer beschreiben, es ist eine natürliche Entwicklung der Band. Und was in Zukunft sein wird, kann ich deswegen auch nicht sagen, da bei uns alles spontan geschieht. Darum kann ich dir nicht sagen, welchen Stil wir in Zukunft verfolgen werden, aber mit Sicherheit werden wir weiterhin verzerrte Gitarren mögen.

HH: Ich seid demnächst auf Tour mit Sentenced. Was erwartet ihr von dieses Tour?

Andrea: Wir hoffen, daß wir einen Haufen Leute treffen werden mit denen wir eine Menge Spaß haben werden ;-)

Christina: Ich fühle, daß die Tour sehr erfolgreich werden wird (viele der Gigs sind ausverkauft), weil es eine Kombination von zwei guten Bands ist und die Reaktionen auf Comalies bis jetzt mehr als exzellent waren!

HH: Habt ihr eine spezielle Gesangsausbildung? Oder wie versucht ihr, eure Stimmen zu entwickeln? Ich denke, daß euer Spektrum seit 98 viel breiter geworden ist.

Andrea: Christina hatte nie Gesagsstunden. Ihre Stimme ist ein Geschenk der Natur ;-) Ich hatte letztes Jahr einige Stunden und noch mal vor den Aufnahmen zu Comalies, weil ich noch ein wenig an meiner Stimme arbeiten wollte. Hat ja nicht jeder so ein Glück wie Christina.

HH: Christina, wie ist es als Frau in einer Männerwelt, die die Heavy Metal Szene ja ganz klar ist? Hattest du schonmal Probleme irgendeiner Art?

Christina: Hört sich ja an, als ob man als Frau ne Art Edelstein in der Männerdomäne Metal sei. Ich finde es eher ein wenig kindisch, wenn man meint, nur durch eine Frau in einer Band wäre diese gleich was besonderes oder anders. Männer und Frauen sind in einer Band gleichgestellt und beide können verschiedene Inputs zur Musik geben. Ich selbst fühle mich in meiner Position ziemlich wohl und hatte noch nie ein Problem eine Frau in der Metal Szene zu sein.

HH: Was sind eure Pläne für die Zukunft?

Christina: Zuerst die Europa-Tour mit Sentenced und dann im Januar/Februar eine Amerika-Tour. Was danach kommt, kann ich dir noch nicht sagen, da wir noch keine konkreten Pläne haben, aber ohne Zweifel weitere Touren.

HH: Christina, kannst du dir eine Arbeit als bei Lacuna Coil vorstellen, so wie z.B. Tara von Nightwish etwas mit klassischer Musik machen könnte? Oder wirst du beim Heavy Metal bleiben? Christina: Ich mag den Platz, wo ich im Moment bin, denn Lacuna Coil sind mehr als nur Metal/goth/rock. Für mich ist da mehr...

HH: Wie kamt ihr zum Heavy Metal und welches sind eure Einflüsse? Christina: Ich war befreundet mit Leuten, die Heavy Metal hörten und auch öfters in einen Metalpub gingen. Dort traf ich auch die Jungs von Lacuna und sie fragten mich, ob ich bei ihnen mitspielen wollte. Spezielle Einflüsse hab ich nicht, denn es gibt viele Musikrichtungen und Sänger, die ich mag.

Andrea: Ich fing an Metal zu hören als ich 12 war. Mein Cousin gab mir die High Voltage von AC/DC und von da an bin ich dieser Musik verfallen. Seit damals bin ich immer im Metalsektor geblieben, bin aber dazu ein offener Mensch, der auch andere Musik hört.

HH: Welches sind eure aktuellen Top 3?

Andrea:
Soil - Scars
Korn - Untouchables
In Flames - Reroute to Remain

Christina:
Korn - Untouchables
In Flames - Reroute to remain
Garbage - Best of Garbage

HH: Habt ihr persönliche Träume. die in Erfüllung gehen sollen?

Andrea: Im Moment ist es mein Wunsch von unserer Musik leben zu können und natürlich eine große Kariere in der Zukunft.

HH: Dann danke ich euch für eure Zeit und wünsche alles gute für die Zukunft. Noch einige letzte Worte von eurer Seite?

Andrea: Danke für das Interview und ich hoffe natürlich so viele Leute wie möglich auf der Tour zu sehen. Cheers!

Christina: Dem kann ich mich nur anschließen.

Thorsten

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