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Interview mit Subconscious (08.10.2008)

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Subconscious sind alles andere als Newcomer, denn die Jungs sind bereits seit Anfang der 1990er in der Szene umtriebig. Zwischenzeitlich war aber lange Zeit Funkstille bevor es mit Irregular nach langer Zeit das erste Lebenszeichen gab. Nun haben die Stuttgarter ihr viertes Album All Things Are Equal In Death am Start und ernten dafür nicht zu Unrecht fast durchweg positive Kritik. Was Sänger, Gitarrist und Gründungsmitglied Jörn Langenfeld dazu zu sagen hat, erfahrt ihr in den folgenden Zeilen.

HH: Schaut man sich eure Wurzeln an, stellt man fest, dass diese bis ins Jahr 1990 zurückreichen. Seitdem habt ihr einige Demos und vier Alben veröffentlicht. Welche Bands haben damals dafür gesorgt, dass ihr Subconscious gegründet habt?

Jörn: Für uns waren damals Bands wie Metallica, Slayer und Iron Maiden hauptsächlich ausschlaggebend dafür, dass wir überhaupt erst angefangen haben Musik zu machen. Später als wir so langsam unseren Stil gesucht haben, kamen die härteren und auch komplexeren Vertreter wie Cannibal Corpse, Dream Theater, Death und Watchtower dazu.

HH: 1993 schließlich habt ihr euer erstes Album Psychodiagnostics veröffentlicht. Was fällt dir spontan dazu ein?

Jörn: Hmmm. Eine Menge Spass, Unerfahrenheit und Begeisterung fällt mir dazu ein. Es war unsere erste CD. Wir waren total grün hinter den Ohren und hatten keine Ahnung von Sound, Aufnahmetechnik, Equipment usw. Aber es war ein Riesenspaß und wir waren tierisch stolz auf die Scheibe.

HH: Kaum zwei Jahre später stand ein Album namens Das Lexikon mit einigen deutschen Titeln an. Wie siehst du das Album heute im Vergleich zum Debüt?

Jörn: Das Lexikon ging schon etwas mehr in die Richtung, die wir machen wollten. Es war experimenteller und härter. Wir haben uns damals einfach keine Limits gesetzt, was die Songs angeht. Es wurde das gemacht, was uns gerade eingefallen ist. Ohne Kompromisse! *grinst*

HH: Nach Das Lexikon war erstmal Funkstille im Hause Subconscious, bis ihr 2004 und 2005 wieder zwei Demos aufgenommen habt. Was hat euch dazu bewegt, die Band wieder zu aktivieren?

Jörn: Dazu muß ich erst mal sagen, dass die Band nie deaktiviert wurde. Ich habe über die Zeit hinweg immer an neuen Songs gearbeitet, die in die Konzepte der anderen Bands, in denen ich mich vergnügt habe, nie gepasst haben. 2004 habe ich dann endlich Leute gefunden, mit denen ich die ursprüngliche Idee von Subconscious realisieren konnte. Hier schließt sich der Kreis zu unserem 1992 aufgenommenen Demo Carcrasher, auf dem ebenfalls progressiver Death Metal zu hören ist.

HH: 2006 gab es mit Irregular das erste vollständige Lebenszeichen nach über zehn Jahren. Wie fielen die Reaktionen darauf aus?

Jörn: Durchaus positiv, obwohl ich hier mit dem Sound nicht zufrieden war. Aber die Platte hat durch die Bank wirklich gute Kritiken geerntet. Gut, ein paar schlechte waren natürlich auch dabei, aber das ist ja immer so. Man kann es eh nie allen recht machen.

HH: Wie siehst du Irregular im Vergleich zu euren alten Sachen? Was hat sich geändert, was ist gleich geblieben?

Jörn: Irregular war noch ein bisschen wirrer von den Arrangements. Die neuen Sachen auf All Things Are Equal In Death sind, in gewisser Weise, straighter. Das soll nicht heißen, dass sie minder komplex sind, aber ich denke wir sind mit der Zeit bessere Songwriter geworden und das ist definitiv der Pluspunkt zu Irregular. Außerdem haben wir soundtechnisch einen Quantensprung gemacht. Gleich geblieben ist die Liebe zur progressiven Musik und natürlich die Besetzung, mal abgesehen davon, dass wir jetzt mit Robert als zweitem Gitarrist zusammen arbeiten.

HH: Was hat zu dieser langen Pause zwischen 1996 und 2004 geführt?

Jörn: Ganz einfach gesagt, ich habe niemanden gefunden, der diese Art von Musik mit mir spielen wollte. Vielleicht habe ich mich aber auch nicht stark genug bemüht, geeignete Mitglieder zu finden. Wer weiß. Deswegen habe ich einfach im Kämmerchen meine Ideen gesammelt und als die Zeit reif war, ging es wieder los!

HH: Dieser Tage erschien nun mit All Things Are Equal In Death euer inzwischen viertes Album. Wo würdet ihr die Scheibe in euerer Diskografie einordnen? Würdet ihr es als euer bestes Album bezeichnen?

Jörn: Definitiv. Ich meine, fast jede Band sagt über ihr neuestes Album, dass es das beste wäre. Aber bei uns könnte man sagen, es ist das Album, welches ich schon 1993 aufnehmen wollte aber nicht konnte.

HH: Bei "The Serpent Incident" könnte man auf ein Thema aus der Bibel schließen, nämlich den Sündenfall Adams und Evas. Um was dreht es sich hier aber genauer?

Jörn: Das hast du richtig erkannt, auch wenn es nur eine Metapher darstellt. Eigentlich ist der Text mit einem kleinen Augenzwinkern geschrieben worden. Es handelt sich hierbei um das permanente, männliche Bestreben nach Fortpflanzung, welches sich über die Jahrtausende kaum verändert hat.

HH: Worum drehen sich die Texte der anderen Lieder?

Jörn: In den anderen Texten geht es um verschiedene Themen. Als da wären, sozialkritische Sachen, Verlust und Sinnfragen. Sie halten allerdings auch einige Interpretationsmöglichkeiten offen und sind teilweise sehr verwirrend geschrieben.

HH: In welchem Zusammenhang stehen Albumtitel, Cover und die Texte?

Jörn: Der Zusammenhang ist, dass alle Themen, die einen beschäftigen, seien es Probleme oder positive wie auch negative Erlebnisse, irgendwann hinfällig und egal sind. Sobald es mit uns zu Ende geht, sind wir alle gleich, ganz egal aus welcher Gesellschaftsschicht wir kommen. Das Cover symbolisiert die Unendlichkeit und das Ende.

HH: Das Material auf All Things Are Equal In Death klingt trotz aller Komplexität sehr reif und abgeklärt, was nicht unbedingt selbstverständlich ist. Andere Bands, die sich an so progressiven Sachen versuchen, scheitern oft daran, ihre Songs nachvollziehbar und nicht zu wirr zu gestalten. Wie schafft ihr es, euch so opulente Songs anscheinend so locker aus dem Ärmel zu schütteln?

Jörn: Locker aus dem Ärmel geschüttelt ist eine sehr schmeichelhafte Umschreibung! Der Prozess des Songwritings hat bei uns auch fast zwei Jahre gedauert, bis die Songs ausgereift waren. Es wurde immer mal wieder etwas umgestellt und neu arrangiert. Das ist das, was bei der Irregular noch nicht ganz so gut geklappt hat. Da hat alles noch ein wenig sperrig gewirkt. Aber auch heute gibt es natürlich noch einige Verbesserungsmöglichkeiten. Das Wichtige ist, meiner Meinung nach, dass man trotz aller Komplexität den Song nicht vergisst und ich denke, das haben wir ganz gut hinbekommen.

HH: Wie entstehen die Songs bei euch. Tracks von solchem Kaliber brauchen sicherlich einige Reifezeit wie die vorhin erwähnten zwei Jahre, oder? Schreibt ihr daran gemeinsam oder gibt's bei euch eine Art Diktator?

Jörn: Die Songs entstehen zu 80% in Gemeischaftsarbeit. Nur "State Of Neglect" und "Substitute" und das Instrumental "Interruption" sind Einzelkreationen von Robert, Rainer und mir.

HH: Der vorletzte Song "Moral Constraint" hebt sich von den anderen Liedern insofern ab, als dass es hier kurzzeitig Saxophon-Töne zu hören gibt. Wie kamt ihr auf die Idee, hier ein metaltechnisch so außergewöhnliches Instrument wie das Saxophon einzubauen?

Jörn: Der Teil, bei "Moral Constraint" hat gerade danach geschrien! Es ist eine jazzige Passage und wir haben natürlich erst mal versucht, mit der Gitarre ein Solo darüber zu legen, aber weder Robert noch mir ist irgendwas Sinnvolles eingefallen. Da habe ich dann einfach meinen Kumpel Phil, der Saxophon in einer Reggae-Band spielt gefragt und der hat sofort zugesagt. Das war's!

HH: Von welchen Bands seht ihr All Things Are Equal In Death hauptsächlich beeinflusst? Warum gerade diese Bands?

Jörn: Ich würde als Bands jetzt einfach sämtliche aufzählen, die wir gerne hören, als da wären: Opeth, Dream Theater, Slayer, Metallica, Pink Floyd, Meshuggah, Carcass, Death, Iron Maiden, Gojira, Flower Kings, usw.

HH: Wenn All Things Are Equal In Death ein Land wäre, welches Land wäre das und warum?

Jörn: Das ist mal eine interessante Frage. Hmmmm... Irgendein Land in dem es ordnungsgemäß zugeht, aber trotzdem komplexe Strukturen aufweist. Wie wäre es mit Deutschland! *lacht*

HH: Inwiefern werdet ihr All Things Are Equal In Death live präsentieren? Lässt sich eine Tour mit eventuellen Jobs überhaupt vereinbaren?

Jörn: Wir sind gerade dran eine kleine Tour für Anfang nächstes Jahr zusammen zu stellen. Wann das allerdings spruchreif ist, kann ich nicht sagen. Ansonsten wird es vorerst auf Einzelgigs hinauslaufen.

HH: Vielen Dank für deine Zeit und weiterhin viel Erfolg! Zum Abschluss ein paar Worte?

Jörn: Vielen Dank für die Fragen und an alle, die bis hierher gelesen haben. Wer Interesse hat kann natürlich gerne mal auf unserer Homepage (www.subconscious-metal.de) oder MySpace-Seite (www.myspace.com/subconsciousmetal) vorbeischauen. Und vielleicht trifft man sich ja mal auf dem ein oder anderen Konzert.
Bis dann...

Lord Obirah

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