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Interview

English VersionInterview mit Isole (02.02.2008)

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Bliss Of Solitude heißt das dritte Album der Doomster Isole. Was für eine Knaller die Schweden damit abgeliefert haben, zeigen die vielen überschwänglichen Kritiken, die mit Lob nicht sparen. Das freut natürlich auch Crister Ohlsson, der passender Weise vor Kurzem Vater einer Tochter geworden ist. Aber lest selbst...

HH: Hallo, wie geht's euch, nachdem ihr euer neues Album Bliss Of Solitude im Kasten habt?

Crister: Hi, mir geht's einfach gut, meine zweite Tochter ist vor Kurzem zur Welt gekommen, zufällig auch noch am Tag unserer Release-Party für das neue Album. Die Party war großartig und die Promoarbeit mit "Bliss" war sehr interessant.

HH: Die Wurzeln von Isole reichen zurück bis ins Jahr 1990 als ihr eine Band namens Forlorn gegründet habt. Mit Forlorn habt ihr mehrere Demos veröffentlicht, aber irgendwann um 1996 herum habt ihr aufgehört, Musik zu machen. 2001 war dann euer Comeback mit einem neuen Demo namens Autumn Leaves, aber 2004 habt ihr den Bandnamen in Isole geändert. Was war zwischen 1996 und 2001 bei euch los?

Crister: Ja, das stimmt, es scheint so, als ob wir das schon immer gemacht haben. Aber es gab einige Zeitspannen, in denen Forlorn bzw. Isole in einer Art Winterschlaf waren. Wir hatten Probleme mit dem Line-Up und es gab Zeiten, da waren nur Daniel (Bryntse, git./voc. - Lord Obirah) und ich in der Band. 1996-2001 war eine solche Zeitspanne, aber wir waren auch mit anderen Bands beschäftigt. Wir haben z.B. Alben mit Withered Beauty, Windwalker und Februari 93 während dieser Zeit veröffentlicht.

HH: Warum habt ihr euren Bandnamen von Forlorn in Isole geändert?

Crister: Forlorn war anscheinend ein ziemlich begehrter Name und einige andere Bands mit diesem Namen tauchten auf, z.B. gab es eine norwegische Band, die bei Napalm unter Vertrag war. Wir wollten nicht mit den anderen Forlorn verwechselt werden, also haben wir nach unserem langen Winterschlaf mit einem Neustart begonnen.

HH: Was bedeutet Isole?

Crister: Es bedeutet Isolation oder Einsamkeit in der französischen Sprache und Insel im Italienischen. Für uns bedeutet es dasselbe wie Forlorn.

HH: Warum habt ihr mit Forlorn keine Alben veröffentlicht?

Crister: Wir waren richtig faul. Wir haben uns gar nicht erst bemüht, an einen Plattenvertrag zu kommen, und wir haben auch nie einen bekommen. Wenn es I Hate Records nicht gäbe, hatten wir wohl nie ein Album veröffentlicht. Das gleiche gilt für Napalm, seit 2005 fallen Plattenverträge für Isole regelrecht vom Himmel und ich weiß beim besten Willen nicht warum, weil ich denke, dass wir schon 1994 eine gute Band waren.

HH: Seit 2004 habt ihr drei Alben (Forevermore, Throne Of Void und Bliss Of Solitude), ein Demo und eine EP namens The Beyond veröffentlicht. Eine ziemliche Menge an Veröffentlichungen, ihr wart in den letzten Jahren anscheinend in der richtigen Stimmung, um viele Songs zu schreiben, oder?

Crister: Wir haben viele Songs in den letzten Jahren geschrieben, aber du muss auch bedenken, dass wir einen großen Fundus an Forlorn-Songs hatten, auf den wir genauso zurückgegriffen haben. Das ganze Debütalbum besteht z.B. nur aus alten Songs. Wir waren damals nicht aktiv und hatten auch kein neues Material, als I Hate bei uns angeklopft haben.

HH: Ist es leichter für Isole Lieder zu schreiben als für Forlorn?

Crister: Nein, es ist sehr viel schwerer einen Isole-Song zu komponieren. Forlorn hatten mehr Einflüsse und wir haben dort mehr Stile vermischt. Wenn wir für Isole schreiben, muss die Musik auf eine ganz gewisse Art und Weise klingen. Außerdem muss ein Song unseren hohen Ansprüchen genügen, sonst lassen wir den Track einfach weg.

HH: Wie würdest du den musikalischen Unterschied zwischen den beiden Bands beschreiben?

Crister: Isole ist viel düsterer während Forlorn wie gesagt sehr viel mehr Einflüsse hatte. Bei Isole spielt auch der Gesang eine viel wichtigere Rolle, während bei Forlorn viele instrumentale Passagen in der Musik waren.

HH: Bliss Of Solitude versprüht eine sehr traurige Stimmung, hat viele düstere Melodien und schwere Riffs. Die Aufnahmen dazu haben in eurem eigenen Apocalyse Studio stattgefunden, wo ihr einen richtig guten Sound hingezimmert habt. Woher habt ihr eure Aufnahmeerfahrung?

Crister: Ehrlich gesagt, wir wollten mehr Zeit mit dem Abmischen und Mastering verbringen, um das Ergebnis noch besser zu machen. Außerdem bauen wir unser Studio immer weiter aus, um beim nächsten Mal hoffentlich eine Stufe weiter zu sein. Die meiste Arbeit hatte Jonas (Lindström, dr. - Lord Obirah), der an den Aufnahmen wirklich hart gearbeitet hat. Jonas ist ausgebildeter Tontechniker, aber Daniel hat Jonas sehr stark unter die Arme gegriffen. Der Vorteil, seine Musik selbst aufzunehmen ist der, dass deine Aufnahmen genauso klingen, wie du sie haben möchtest, vorausgesetzt, du hast genug Ahnung und kennst dich im Studio aus. Wenn dem nicht so ist, ist es wohl besser, einen Profi die Arbeit machen zu lassen. Wir haben darüber geredet und vielleicht werden wir nächstes Mal jemanden anheuern, der uns neue Blickwinkel eröffnet. Aber noch ist nichts entschieden, außerdem ist das auch eine finanzielle Frage.

HH: Wie sehr hat das Mastering von Thomas Nilsson zum Sound beigetragen?

Crister: Thomas ist ein Freund von Jonas und sie haben viele Dinge während des Masteringprozesses von vorn bis hinten durchgekaut. Jonas wollte das Mastering nicht selbst übernehmen, also haben wir Thomas um seine Meinung gebeten. Es ist aber schwer zu sagen, inwiefern er zum Sound beigetragen hat, aber ich denke, er hat selbstverständlich großartige Arbeit geleistet.

HH: Woher nehmt ihr eure Inspiration für all die traurigen Songs?

Crister: Wir haben da viele Quellen, wir hören viele Arten von Musik. Ich denke, man kann sowohl etwas Death Metal als auch etwas melancholischen Pop in den Liedern von Isole hören. Manchmal werden wir auch von unserer Umwelt beeinflusst, vom Wetter oder von irgendwelchen Ereignissen im Leben.

HH: Jeder Song auf Bliss Of Solitude ist eine kleine Doom-Metal-Perle, sehr dynamisch, schwere Riffs, einprägsame aber traurige Melodien und starker epischer Gesang. Ich mag alle Songs sehr und kann beim besten Willen keinen Track hervorheben. Welchen Song magst du am liebsten und warum?

Crister: Ich persönlich mag den ersten Song "By Blood" und den Titeltrack "Bliss Of Solitude" am liebsten. Beide Songs dürften das so ziemlich düsterste und schwerste Material sein, das wir bisher geschrieben haben. Abgesehen vielleicht von "Beyond The Black II" von der B-Seite von unsere 7"-Scheibe The Beyond.

HH: Wie fielen die Reaktionen seitens der Presse und der Fans bisher aus? Gibt es bei ihnen einen Lieblingssong von Bliss Of Solitude?

Crister: Genaugenommen wurden alle Songs von Presse und Fans erwähnt. Das fühlt sich richtig gut an, denn es zeigt, dass alle Songs auf dem Album von hoher Qualität sind. Die Scheibe hat fast überall gute Reaktionen geerntet und die meisten Leute sagen, dass dies die bisher beste Veröffentlichung Isoles ist. Da kann ich eigentlich nur zustimmen.

HH: Was steckt hinter dem Titel Bliss Of Solitude? Was wollt ihr damit sagen? Ist es wirklich so gut, ganz allein zu sein?

Crister: Henrik (Lindenmo, b. - Lord Obirah), der die Texte geschrieben hat, bezieht sich dabei auf die Ruhe und den Frieden, die man erreicht, wenn man stirbt. Als ich die Texte gelesen habe, dachte ich, es ist eine gute Idee, mit dem Front-Cover einen Shakespeare-Vergleich zu machen. Es soll ein Bild von Ophelia aus Hamlet sein, als sie Selbstmord durch Ertrinken begeht. Wir schreiben oft abstrakte Texte, so dass der Leser sich seine eigene Interpretation zurechtlegen kann.

HH: Welche Bands beeinflussen eure Musik?

Crister: Das weiß ich wirklich nicht, da sind sich Daniel und ich nicht einig und es ist schwer zu sagen. Ich schätze, mein größter Einfluss kommt von Daniel und Forlorn.

HH: 2006 gab es eine Wiederveröffentlichung eures ersten Albums Forevermore mit einem Bonustrack namens "Tears Of Loss". Wie kam es zu dieser Veröffentlichung und was ist der Unterschied zum Original?

Crister: Dafür sind I Hate verantwortlich, die Erstpressung war ausverkauft und sie wollten die Zweitpressung etwas aufpeppen. Die Unterschiede bestehen im Layout und eben in diesem Bonustrack. "Tears Of Loss" stammt aus der gleichen Zeit und wir dachten, dass der Song gut zum Album passt.

HH: Stell dir vor, Bliss Of Solitude wäre ein Stofftier. Was wäre das und warum?

Crister: Eine Eule, weil wir Eulen wirklich mögen.

HH: Wie sieht es mit Live-Auftritten aus? Werdet ihr Bliss Of Solitude z.B. hier in Deutschland live bewerben?

Crister: Wir hoffen es, wir werden unser Bestes geben, um durch Europa zu touren. Wir haben vor kurzem eine Kooperation mit einer holländischen Booking-Agentur namens Timeless Wounds gestartet, mal sehen, wo uns das hinführt.
Unsere letzten beiden Touren wurden in letzter Sekunde abgesagt, aus Gründen, auf die wir keinen Einfluss hatten. Es scheint irgendwie verhext zu sein, deswegen werde ich keine genaueren Details nennen, nicht dass das Ganze schon wieder abgesagt wird.

HH: Wie steht's mit Festivals? Ihr habt schon mal auf dem Doom Shall Rise gespielt, vielleicht 2008 wieder?

Crister: Festival bieten die beste Promotion, die man kriegen kann, es ist großartig, auf Festivals zu spielen. Wenn uns die Organisatoren eines Festivals haben wollen, werden wir dort auch spielen.

HH: Vielen Dank für deine Zeit und in Zukunft viel Erfolg! Zum Abschluss ein paar Worte?

Crister: Hoffentlich sehen wir uns in Deutschland dieses Jahr und Doom verflixt nochmal!!!!

Lord Obirah

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